Am dritten und letzten Tag unseres Aufenthalts in La Fortuna haben wir kurzfristig beschlossen eine Tour zum „Sloth’s Territory“ und den dort lebenden Faultieren zu machen, um die Tiere mal aus der Nähe zu sehen.

Direkt am Anfang der Tour war das Erste, was wir gesehen haben eine Faultiermama und ein kleines Faultierbaby. Sie hatten sich einen Platz in einem niedrigen Baum gesucht, um sich dort auszuruhen oder Party zu machen – das kann man bei Faultieren so schwer unterscheiden. Als wir sie da einen Meter über unseren Köpfen hängen gesehen haben, haben die beiden noch geschlafen (oder auch nicht, wie gesagt, schwer zu sagen). Die Mutter hatte das Kleine noch auf ihrem Bauch liegen und es war so eingekuschelt noch quasi nicht zu sehen. Aber irgendwann ist es dann aufgewacht, oder falls es schon die ganze Zeit wach war, ist es wohl hungrig geworden. Auf jeden Fall hat sich dann tatsächlich etwas bewegt: Das kleine Faultier ist aus der schützenden Umarmung herausgeklettert und ist ein paar Zentimeter weiter weg geklettert, um dann etwas an einem Blatt zu knabbern. Unser Guide hat erzählt, nach ein paar Minuten würde die Mutter es dann wieder packen und zurückholen, falls sie das Gefühl hat, dass das Kleine zu viel Energie verbraucht und das Langsam-sein erst noch lernen muss.
Das war eindeutig das Highlight der Tour, denn danach haben wir zwar trotzdem noch ein paar Faultiere gesehen, aber alle sehr weit weg und nur mit dem Fernglas.
Anmerkung Patrizia: Wir haben übrigens überhaupt nichts gesehen, zumindest nicht, bis uns die zwei lieben Guides ganz genau erklärt haben, wo sich das nächste Fellknäuel in den Zweigen der Baumkronen versteckt. Mit ihren grünen Algen am Rücken können sich die Faultiere aber auch einfach wirklich gut tarnen. Wusstet ihr übrigens, dass Faultiere früher mal auf dem Boden gelebt haben und bis zu 4m groß waren?? Heute gibt es leider nur noch 6 verschiedene Arten. Wir haben die Zwei- und Dreifinger-Faultiere gesehen (Die Mama mit Baby sind Zweifinger-Faultiere, das erkennt man aber nur an der Vorderpfoten und dem bisschen süßeren Gesicht). Unterwegs sind wir dann auch noch ein paar anderen Tiere begegnet.
Auf der Tour haben wir dann noch ein paar weitere interessante Fakten zu den Tieren gelernt, aber es war sehr schwer dafür noch den selben Enthusiasmus aufzubringen wie für das Babyfaultier. Und die Lust, die Faultiere zu kuscheln vergeht, sobald man weiß, dass im Fell der Tiere aufgrund der Algen ständig alle möglichen Insekten versteckt sind. Alles in allem war die Tour es wert, alleine um das kleine Faultier gesehen zu haben. Hier noch ein Video durch das Teleskop:
Hallo ihr Lieben, da erlebt ihr tolle Sachen, vielen Dank für die höchst interessanten Reiseberichte. Ich grüße euch vielmals Lisbeth