Black-Water-Rafting

Eine besondere Aktivität wartete in Waitomo auf uns, wo wir uns fürs Black-Water-Rafting angemeldet hatten. Ein bisschen Adrenalin und so.

Mit dabei: andere liebe Kiwi Experiencer!

Kurzerhand wurden wir also in einen Neoprenanzug gesteckt und zum Eingang der Ruakuri Höhle gefahren, wo wir noch einen Schwimmreifen in die Hand gedrückt bekommen haben und die Floating Position schonmal üben konnten. So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr. Nach ein paar Minuten Erklärung und Osterbildmachen ging es dann auch los ins Dunkle Nichts.

Besonders schön: Über unseren Köpfen hingen auch schon die ersten Stalaktiten! Aus dem Staunen kamen wir von da an nicht mehr heraus.
Man sieht mir die Vorfreude schon ein bisschen an!

Bald spürten wir durch unsere Gummistiefel auch schon das kalte Wasser der Höhle, das langsam immer tiefer wurde und durch unseren Wetsuit durchsickerte. Und spätestens da entdeckten wir sie dann. Die Glühwürmchen. Denn das Besondere an der Höhle, durch die wir uns so tapfer kämpften: Sie beherbergt die berühmten Glowworms, die zu hunderten majestätisch über unseren Köpfen die Höhle zum Leuchten bringen. Wie ein kleiner privater Sternenhimmel.

Mit der normalen Kamera lassen sich die Pünktchen nur schwer einfangen…
…erst in Profifotografien kommt das Glühen so richtig rüber. (Foto von The Legendary Black Water Rafting Co.)

Was für ein Erlebnis das also war, die Stirnlampen auszuschalten und unter dem Meer an Glühwürmchen durchzutreiben. Einfach zu sein. Und einfach zu staunen. Unbeschreiblich… Ich hab sogar ein bisschen geweint, so schön fand ich es.

In Wirklichkeit sind das übrigens gar keine Glühwürmchen so wie wir sie kennen. Sondern kleine biolumineszente Larven einer speziellen Mücke, die blau-grün leuchten. Für etwa 3 Wochen schlummern die Tierchen in ihren Eiern (von denen sehr viele aneinander gelegt werden, damit die frisch geschlüpften Larven dann auch direkt was Nahrhaftes zu essen haben…). Danach chillen die Larven dann ein paar Monate in der Höhle und leuchten rum. Die schönen Seidenfäden auf den Bildern sind ihre Nester, an die sie kleine klebrige Tröpfchen anbringen, um Nahrung anzulocken. Erst nach 6-9 Monaten verpuppen sie sich für erneute 2 Wochen, bis sie schließlich schlüpfen und als vollwertige Mücke… ja was genau eigentlich? Denn viel können diese Mücken nicht gerade tun. Sie ernähren sich nicht und leben dementsprechend nur 3 Tage. In diesen 3 Tagen müssen sie dann alles geben, geeignete Partner zu finden und schnellstmöglich wieder Hunderte Eier zu legen. Ihr Licht erlischt dann auch nach und nach, bis der Kreis schließlich von vorne beginnt. Was für ein trauriges Mückendasein…

Schön sind sie aber allemal. Damit das ganze Rafting auch ein bisschen spannend wird, konnten wir uns unterwegs auch rückwärts von Höhlenwasserfällen stürzen und im Dunkeln durch die Höhle paddeln. Erst als wir irgendwann den Ausgang der Höhle erreichten, wurde uns bewusst, was für ein einmaliges Erlebnis wir gerade hatten.

Insgesamt einfach richtig genial. Oder wie unser Guide so wunderbar zusammenfasste:

"To summarize: You've come to swim in the cold water of a dark cave to look at cannibalistic larvae that shit light. Cool." – Pippin

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