
In unserer zweiten Woche in Australien haben wir uns in die Tablelands rund um Atherton vorgewagt. Diese sind weiter im Landesinneren. Deshalb haben wir erwartet, eine Landschaft zu sehen, wie man sie sich um den Uluru herum vorstellt – etwa rote Erde mit kargem Bewuchs. Angetroffen haben wir allerdings eher eine Landschaft wie wir sie in Neuseeland kennenlernen durften – sanfte Hügel mit viel Grasbewuchs (wenn man dann etwas gebuddelt hat, kam dann aber doch die rote Erde zum Vorschein), rauschende Wasserfälle und viel Grün im dortigen Regenwald.


Die Region ist sehr bekannt für ihre Tiere, denn hier leben das seltene Baumkänguru und einige andere regionale Besonderheiten. Um diese alle zu sehen, haben wir den Tourguide James angeheuert, der uns durch die Gegend fuhr, um uns alles zu zeigen und zu erklären. Dabei haben wir es ihm aber schon auch extra schwer gemacht, weil wir an den meisten Orten, die er uns zeigen wollte, am Vortag schon waren.

James hat das aber sportlich gesehen und versucht, uns andere Regionen zu zeigen. Begonnen haben wir mit einem schnellen Besuch des Cathedral Fig Trees (der nochmal imposanter ist als der Curtain Fig Tree).
Weiter ging es dann mit einer kleinen Wanderung am Lake Barrine. Hier haben wir uns auf die Suche nach Boyd’s Forest Dragons gemacht, eine Eidechse, die praktisch nur hier auf Bäumen lebt. Und zugegebenermaßen hätten wir ohne James wohl keine gefunden, so gut sind sie getarnt.

Er allerdings konnte uns ganze 4 Exemplare zeigen (damit haben wir seinen persönlichen Rekord eingestellt). Die Dragons leben etwa auf Augenhöhe an Baumstämmen und sehen farblich den Bäumen schon sehr gleich. Aber wenn man dann mal näher kommt, erkennt man ihre dinosaurierartigen Zacken am Rücken. Wir haben uns ein paar Bilder von James geborgt, da er extra ein Profiobjektiv mit hatte und die Eidechsen extra nah ranzoomen konnte.



Auf dem Weg konnten wir Pazis Oma dann auch noch einen Wunsch erfüllen. „Nein, nicht das Schaukeln auf der Naturschaukel – obwohl das sicher auch toll war!“ – Patrizia.

Sie hat sich gewünscht, eine Schlange zu sehen und wir hatten das Glück, dass eine mitten auf dem Weg lag um sich zu sonnen. Es war eine Red-bellied Black Snake. Die könnte man sich auch ohne Bild gut vorstellen – denn der Name beschreibt sie schon sehr gut. Eine schwarze Schlange (Schwarzotter) mit rotem Bauch. James hat uns erzählt, dass diese auch giftig sind, aber das Gift einen nicht sofort tötet. Yay!!

Es gibt dazu angeblich auch einen Witz in Australien der besagt, dass wenn man von so einer Schlange gebissen wird, man noch auf dem Weg zum Krankenhaus an einem Pub Halt machen und ein Bier trinken kann.

Der nächste Stopp hat uns dann zu einer Teeplantage geführt. Hier haben wir uns auf die Suche nach den legendären Baumkängurus gemacht. Diese seltenen Tiere sind nur sehr schwer zu sehen, da sie in den Baumwipfeln in einigen Metern Höhe leben. Die Suche blieb dann aber zunächst einmal leider erfolglos.


In Malanda konnten wir nach einer kleinen Mittagspause auch noch Pademelons (auf Deutsch Filander, eine kleine Känguruart) beobachten, bis sie uns nach ein paar Sekunden aus dem Blickfeld gehüpft sind.


Den letzte Halt machten wir an einem kleinen Bach, an dem wir uns auf die Suche nach Schnabeltieren machten. Da wir hier auch schon am Tag vorher waren und Pazi schon ein Schnabeltier gefunden hatte, das nach einer Minute auf nimmerwiedersehen abgetaucht ist, haben wir uns nicht zu viel erwartet. James konnte uns aber genau sagen, worauf wir achten mussten, um die Tiere zu sehen: Sie jagen nämlich, indem sie unter Wasser sehr viel Luft ausblasen um den Grund und die da lebenden Tiere aufzuscheuchen und dann zu fressen. Das lässt sich an der Oberfläche sehr gut durch viele Luftblasen beobachten. Als wir diesen dann immer gefolgt sind, konnten wir dem Schnabeltier, das immer wieder aufgetaucht ist, längere Zeit zusehen. Es ist übrigens zusammen mit dem Echidna in einer speziellen Gattung der Säugetiere, denn es legt Eier und ist giftig (so wie alles in Australien).


Wir haben auch noch mehr Tiere bewundern können, wie Fledermäuse und den berühmten King Fisher (Eisvogel).



"Wir sind James wirklich dankbar für seine Spontanität und die Geduld, die er mit uns hatte. Er war aufmerksam, wusste viel über die Region und Fauna und Flora und war einfach nur ein riesengroßer Spaßvogel. Ihn und seine Firma FNQ Nature Tours können wir wirklich nur wärmstens empfehlen!" – Patrizia
Wir haben übrigens am Tag danach gewagt, noch einen Versuch auf der Teeplantage zu starten. Und tatsächlich hat Pazi dann ein Baumkänguru entdeckt, das hoch über unseren Köpfen saß und sich einen kleinen Snack gegönnt hat.

