Richtig gelesen, Tokio. Tja, Japan stand zwar nicht auf der ursprünglichen „Bucketlist“ an Orten, die wir auf der Weltreise besuchen möchten, aber als wir uns unsere Route nochmal durch den Kopf gehen haben lassen, dachten wir einfach: Warum nicht?
"Patricks Augen haben gestrahlt, als wir uns schließlich dafür entschieden haben, Japan mit aufzunehmen und den Flug nach Tokio gebucht haben. Er wollte da einfach schon immer mal hin!" – Patrizia
Apropos Flug. Dieser hat uns schonmal einen holprigen Start in unseren Aufenthalt beschert. Denn wir haben uns einen Nachtflug ausgesucht, bei dem wir um 6 Uhr morgens in Japan ankommen sollten. Wir hatten die Hoffnung, im Flugzeug ein wenig schlafen zu können, um dann frisch in den Tag zu starten. Das hat allerdings leider überhaupt nicht funktioniert, denn der Flug war der holprigste auf unserer bisherigen Reise. Wir hatten starke Turbulenzen, bei denen wir das Gefühl hatten einfach zu fallen. Was uns da etwas geholfen hat war die Anzeige, die bestätigte, dass wir tatsächlich immer noch auf der richtigen Flughöhe waren (und die Angsttabletten von Pazi).

Also sind wir sehr müde am Flughafen angekommen und haben uns an die Aufgaben gemacht, die man am besten direkt nach der Ankunft macht: Wir mussten uns eine Suica Card kaufen (die hier als universal Fahrkarte gilt) und unseren Japan Rail Pass abholen. Der ist für alle großen Züge und ermöglicht uns, alle schnellen Shinkansen zu nehmen, die wir möchten. Pazi hat währenddessen übrigens eine Bank gefunden, auf der sie noch einen kurzen Mittagsschlaf halten konnte.
Der erste Eindruck von Tokio: Die Stadt ist riesig. Kein Wunder, denn sie ist die größte Stadt der Welt mit ca. 14 Millionen Einwohnern. Das spiegelt sich auch in den einzelnen Bezirken wider, die sehr unterschiedlich sind und für verschiedene Dinge bekannt sind. Einige davon konnten wir in unseren 5 Tagen in der Hauptstadt erkunden.
Akihabara

Unser erster Stopp war Akihabara. Das Viertel ist vollgestopft mit den verschiedensten seltsamen Elektronikshops und Merchandise für verschiedene Manga oder Anime. Es stehen auch überall sogenannte Gacha Maschinen. Sie sehen so aus wie die Maschinen in Deutschland, von denen man sich Kaugummis oder andere Süßigkeiten kaufen kann, beinhalten aber alles mögliche wie Figuren, Täschchen, Ansteckpins, Anhänger oder Spielkarten.

Asakusa
In Asakusa hatten wir unser Hotel, das zum Glück etwas abseits von dem Trubel war und fast schon gemütlich wirkte. Aber wenn man etwas weiter in die Richtung des Senso-ji Tempels geht, häufen sich die Menschenmassen und man bekommt einen Eindruck davon, wie viele Menschen wohl in Tokio leben. Der Senso-ji Tempel hat dann auch zum ersten mal eine andere, historische Seite von Japan präsentiert. Der Tempel selbst ist dem buddhistischen Gott der Barmherzigkeit gewidmet.
Auf dem Weg liegt auch die Nakamise-dori Straße. Hier haben Händler von Souvenirs bis Snacks alles Mögliche zu verkaufen. Etwas, was uns gleich ins Auge gesprungen ist, ist eine Süßigkeit aus Mochi und Erdbeere.
"Die musste einfach probiert werden. Wohin denn sonst mit all dem Wasser, das einem im Mund zusammen läuft?" – Patrizia

Der Senso-ji Tempel hat auch eine 5-stöckige Pagode, die über die Gebäude in der Nähe herausragt. Die Gebäude, die zum Tempel gehören, sind alle rot angemalt – was nochmal mehr zum Kontrast zu den meist grauen Hochhäusern beiträgt.

In Asakusa hatten wir dann noch die Gelegenheit unseren ersten Roboter in Japan zu treffen! Die rote Grinsebacke könnt ihr unten auf einem der Bilder sehen. Immer wenn man sich ihm genähert hat, hat er angefangen eine japanische Begrüßung zu rufen und wie wild in die Hände zu klatschen.
Shibuya
In Shibuya gibt es neben den unzähligen Shoppingmöglichkeiten auch die berühmte Kreuzung Shibuya Scramble. Hier überqueren täglich unzählige Menschen die Straße und da hier nicht wie an anderen Kreuzungen immer eine Seite Rot hat sondern alle Fußgänger auf einmal Grün haben, können sie kreuz und quer über die Kreuzung gehen.


Um das ganze Treiben gut beobachten zu können gibt es um die Shibuya Scramble herum mehrere Aussichtsplatformen. Wir (naja eigentlich Pazi) haben eine gefunden, die nicht so überfüllt war, wie die des Starbucks gegenüber, sodass wir eine schöne Aussicht hatten. Es war ein spannendes Phänomen, das wir uns unzählige Male angesehen haben.
Harajuku
Harajuku hatte für uns ein ganz besonderes quiekendes Highlight parat, aber dazu kommen wir nochmal in einem eigenen Beitrag. Was es aber auch hat, sind riesige Menschenmassen die sich durch die Takeshita Straße zwängen. Hier sieht man auch viele von Tokios bekannten Subkulturen, die sich durch spezielle Kleidungsstile hervorheben. Die lustig geformte Zuckerwatte und all den bunten Blingbling haben wir lieber von außen begutachtet.

In einen Shop haben wir uns in hier dann noch getraut. Im Candy Show Time kann man zusehen, wie kleine Bonbons und Lutscher gefertigt werden. Und wenn man ganz lieb schaut, bekommt man auch eine kleine Kostprobe der leckeren (noch warmen) Süßigkeiten.
Meiji Shrine
Inmitten des ganzen Trubels liegt tatsächlich auch ein Stück grüne Natur versteckt. Denn ganz in der Nähe von Harajuku ist der Meiji Shrine. Um zu dem Schrein zu gelangen, kann es schon passieren, dass man an den Auftritten von verschiedenen Straßenkünstlergruppen vorbeilaufen muss. Die haben eine Brücke für sich in Anspruch genommen und halten dort kleine Konzerte in perfekt abgestimmten Kostümen ab.

Sobald man die Brücke hinter sich gelassen hat, wird die Atmosphäre dann sehr schnell viel ruhiger. Zwar gibt es immer noch sehr viele Menschen, aber bei weitem nicht so viel Lärm. Außerdem verlaufen sich die Massen nach den ersten paar Metern ganz gut. Die Tempelanlage hat etwas, was in Tokio sehr wertvoll zu sein scheint: nämlich Platz ohne Ende. Der Weg selbst war auch schon beeindrucken, da riesige Tori-Tore (ja das klingt auf deutsch echt seltsam) an ihm entlang aufgestellt sind und zum Tempel führen. Außerdem hatten wir das Glück, einen kleinen Einblick in eine traditionell wirkende japanische Hochzeit zu bekommen.
Am Tempel haben wir dann noch ein Gedicht, das von dem damaligen Herrscher Meiji geschrieben wurde, gekauft. Naja bzw. wir haben 100 Yen in eine kleine Dose geworfen und konnten dann einen kleinen Stab aus einer Holzkiste ziehen, der uns verraten hat, welches Gedicht für uns bestimmt ist. Meines hatte etwas mit Klettern zu tun, deshalb bin ich sehr zufrieden damit.
"Wenn einem seine Weissagung übrigens nicht gefällt, gibt es an den meisten Tempeln einen Zaun, an den diese Papiere dann gebunden werden können. Wohl um einen von dem Schicksal zu befreien und auf etwas Schöneres zu hoffen." – Patrizia
Monzen Nakacho
Nach Monzen Nakacho hat es uns verschlagen, als wir mit einer anderen Unternehmung fertig waren. Die bekommt jedoch auch einen eigenen Eintrag. Hier gibt es einige bekanntere Tempel und ein wunderschönes altes Gässchen, das die Heimat von unzähligen Bars ist. Da es allerdings noch mitten am Tag war, waren diese natürlich noch geschlossen. Für einen kleinen Spaziergang eignete sie sich dennoch.

