Cancún im Regen

Bevor es ins nächste Land für uns geht, waren die letzten 2 Tage in Cancún noch einmal aufregend. Wir mussten nicht nur unser Auto abgeben, worum wir anhand der Bewertungen ein wenig Bedenken hatten, sondern auch in einem alten verlassenen Einkaufszentrum übernachten („Das anfangs so ganz und gar nicht einladend wirkte!“ – Patrizia).

Schon von außen alles kaputt und verlassen

Aber alles von Anfang an: Wir haben uns in Cancun ein Airbnb genau neben unserer Auto-Vermietung geholt. Zumindest dachten wir das. Aber den genauen Ort erfährt man bei Airbnb ja erst einen Tag vorher und da hat sich dann herausgestellt, dass die Vermieter es mit der ungefähren Ortsangabe nicht so genau genommen haben. Denn der tatsächliche Ort war dann ca. 7 km weit weg. Also wurde das mit dem „Nur mal kurz das Auto abgeben“ doch etwas länger.

Blau = wo das Zimmer angezeigt wurde | Orange = wo es tatsächlich war

Der neue Ort unserer Unterkunft hat uns dann auch ein wenig Kopfzerbrechen bezüglich der Parkplatzsuche bereitet: Mitten im gedrängten Zentrum der Hotelzone von Cancun stellten wir uns das Suchen nicht so lustig vor. Wir haben dann aber doch relativ schnell einen gefunden, auf dem wir natürlich auch gleich wieder hoch offiziell nach einer Parkgebühr gefragt wurden. Aber wir haben ja gelernt, dass man für alles Geld zahlt. Nachdem wir dann umgerechnet ca. 2 Euro abgedrückt hatten und beteuerten, dass wir nicht mehr hätten, haben wir uns auf die Suche nach einem Eingang zu dem Airbnb gemacht.

Als wir den gefunden hatten, wurde es etwas surreal, denn das Gebäude war vor einiger Zeit wohl ein großes Kaufhaus gewesen. Direkt am Eingang begrüßte uns eine stillgelegte Rolltreppe und seltsame Pappmasché-Bäume. Es gab teilweise sogar noch geöffnete Geschäfte, die aber nun ihren Haupteingang nach außen hatten und in Richtung der Passage nur noch eine kleine Türe, die wohl niemand mehr benutzt. Außerdem wimmelte es überall von alten Möbeln, kaputten Ventilatoren, Postkartenständern und allem, was man nach der Schließung des Einkaufszentrums wohl einfach nicht mehr gebrauchen konnte. Im 2. Stock, wo sich dann auch unser Zimmer befand, waren Fitnessgeräte und eine „Wassermassagekapsel“ zurückgeblieben. Diese Massageröhre erinnerte entfernt an so etwas wie eine eiserne Lunge nur mit ein paar sci-fi Elementen. So verstaubt und dreckig wie das alles war, hat es wohl seit Jahren niemand mehr benutzt. Das erinnert fast schon ein wenig an einen lost place. Unser Zimmer stand in einem krassen Kontrast zum Rest des Gebäudes, denn mit seiner blauen Türe machte es einen regelrecht einladenden Eindruck. Im Inneren war es dann ebenfalls sehr gemütlich und man konnte fast vergessen, dass man eine Türe entfernt von dem seltsamen Einkaufszentrum schlief.

Ein kleiner Eindruck vom verlassenen Einkaufszentrum, was in Wirklichkeit noch ein Hotel ist – zumindest glauben wir das.

Am nächsten Tag ging es dann auf zur Auto Vermietung. Davor wurden wir noch von unserem Freund am Parkplatz abgefangen, der sich beschwerte, dass über Nacht Parken extra kostet. Aber mit unserem schlechten Spanisch haben wir einfach nicht verstanden, dass er nochmal 50 Pesos wollte und sind los gedüst. In der Nacht und auch noch zu diesem Zeitpunkt hat es so viel geregnet, dass überall das Wasser stand. Cancun muss sich vermutlich normalerweise nicht so viele Gedanken darüber machen, wie sie mit Regen umgehen, denn es gab keine richtigen Abflüsse. Das führte dazu, dass es Stellen gab, wo sich Pfützen mit teilweise über 10cm stehendem Wasser gebildet haben.

Das erste, was wir gesehen haben, als wir mit dem Auto langsam auf die Straße rollten, war ein Mann, der komplett von einem Schwall Wasser verschluckt wurde, den ein vorbeifahrender Bus verursacht hatte.
Das hat uns dann sehr schnell klar gemacht, dass wir wohl lieber etwas langsamer fahren sollten. Ganz besonders aufgrund der unzähligen tiefen Schlaglöcher, die schon normalerweise sehr tückisch sind – auch ohne dass sie unsichtbar von Wasser verborgen auf einen lauern.

Immerhin gab es eine gratis „Autowäsche“, die uns die Reinigungsgebühren ersparte

Als wir dann an der Autovermietung angekommen sind, sind wir erstmal direkt beim Aussteigen aus dem Auto knöcheltief im Wasser gestanden… Naja, die Socken wollten wir sowieso mal wieder waschen. In der Autovermietung ging dann alles überraschend glatt. Zu der kleinen Delle haben sie kein Wort verloren, obwohl Pazi sie ihnen ganz vorbildlich gezeigt hat. Ich habe die Vermutung, dass es deutlich schwieriger gewesen wäre, wenn nicht 6 weitere Leute auf ihr Auto gewartet hätten. So konnten sie uns schwer irgendwelche Probleme machen.

Aber damit ihr ein Bild davon habt, warum wir besorgt waren, könnt ihr euch einfach mal die Rezensionen hier auf Google Maps durchlesen. Ganz besonders hat mir diese zitierte Aussage eines Mitarbeiters gefallen: „I give you two options: 1. I charge you 50$ now or option 2: you argue and then I will charge you 100$. I have the power to do both.“ Wer weiß, vielleicht hatten sie ihr Soll bei uns auch schon erreicht, als sie uns dazu gebracht haben, die Zusatz-Pflichtversicherung abzuschließen, bei der uns später aufgefallen ist, dass im Mietvertrag steht – den man erst nach der Anmietung per Email bekommt – dass sie wohl doch nicht ganz so verpflichtend ist.

Naja, jetzt reicht es dann auch mal wieder mit dem Beschweren, denn der restliche Aufenthalt in Cancún verlief dann noch ganz entspannt. Die Laune haben wir uns vom Regen schonmal nicht vermiesen lassen und zurück sind wir einfach mit dem Bus gefahren.

Und außerdem freuen wir uns sowieso schon die ganze Zeit auf unseren nächsten Stopp auf unserer Reise:

Und zwar…

Trommelwirbel bitte…

Costa Rica!

PS: Der nächste Beitrag kommt dann wahrscheinlich erst, wenn wir uns ein wenig im neuen Land zurechtgefunden haben. Also gerne geduldig und gespannt bleiben :)

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