Heute gibt’s mal was anderes. Und zwar ein Anleitung zum „El Reto Mae Trail Hike“, den Patrick und ich (etwas ungeplant) entlanggegangen sind: Eine Wanderung von Strand zu Strand in Quepos. Die ist nämlich ganz schön tückisch. Aber wenn man sie so macht wie wir, klappt’s eigentlich ganz leicht (das sieht man auf den ersten Blick nur nicht so).

Der El Reto Mae Trail funktioniert in nur 27 Schritten:
Hinweis: "Playa" bedeutet Stand auf Spanisch. Die Bilder in den Galerien sind diesmal nicht anklick- und vergrößerbar.
Playa Tulemar
1. Vom Airbnb aus 10 Minuten zum Playa Tulemar Hoteleingang gehen, vorbei am verwachsenen lila Haus meiner Träume. Dort am Eingangstor gesagt bekommen, dass nur Gäste Zugang zum Strand bekommen. Ein bisschen enttäuscht wieder abziehen.



Playa Biesanz
2. Daraufhin bei den härtesten und schwülsten 30°C über eine Stunde zum Playa Biesanz auf und ab spazieren und sich fragen, warum Google Maps so viel weniger Zeit dafür berechnet hat.
3. So viel Zeit am Playa Biesanz mit der Drohne vertrödeln, dass man die Stunde auch einfach wieder zurück geht, anstatt den Trail zu suchen.
Playa Macha
4. Drei Tage später einen anderen Strand raussuchen, den Playa Macha, und mit neu gewonnener Energie ansteuern. Wieder ewig über Stock und Stein und die steilen Straßen ohne Gehweg (neben den verrückten Autofahren die vorbei ziehen) hin wandern. Ab dem Schild „Playa Macha <<<“ ist es etwa noch eine halbe Stunde über unebenes Terrain.
5. An der Kreuzung erst dem Wegweiser folgen, aber dann direkt zu einem Erdrutsch kommen, wo man sich nicht weiter traut.



6. Daraufhin umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung wandern. Bei der ersten unbeschrifteten Abzweigung rechts. Dann am mini Aussichtspunkt vorbei und bei der zweiten unbeschrifteten Abzweigung wieder rechts.



7. Es folgt ein kleiner steiler Abstieg zu einem einsamen Stückchen Strand. Der Abstieg ist zwar gruselig, aber nicht so gruselig wie der Erdrutsch.

8. Die Ruhe und Einsamkeit im Paradies genießen!
9. Nach 5 Minuten Langeweile bekommen, Leguane fotografieren und Mandalas in den Sand malen.


10. Zurück noch den unbeschrifteten Weg weiter verfolgen, sehen dass er im Nichts endet und wieder zurück zum eigentlichen Trail gehen. Sich wünschen, man würde ein paar Tiere sehen.
11. Einfach so tun als wären wir selber Tiere, die wir gegenseitig entdecken können.


Playa Vaca
12. Dann weiter zum nächsten Strand wandern, dem Playa La Vaca. Genervt sein, weil Menschen auf der einen Seite des Strandes die gesamte Bucht mit Partymukke beschallen (was man schon vom Aussichtspunkt aus hört) und deshalb gar keine Pause einlegen, sondern eilig weiterziehen.


13. In die Richtung gehen, wohin der Wegweiser zeigt. Nach 20 Minuten drauf kommen, dass der Weg wieder umdreht und in die Richtung aus der wir gekommen sind zurück geht. Noch etwas weiter durch hohes Gras laufen in der Hoffnung, nicht auf eine Schlange zu treten und dass der Weg trotzdem der Richtige ist.

14. Doch wieder beim Playa La Vaca rauskommen. Sich nochmal über die Musik ärgern aber sich diesmal trotzdem hinsetzen und jetzt endlich das Baguette mit Piña Marmelade aus der Tube verdrücken!
15. Eine schöne Mupfel finden, die man leider nicht mitnehmen kann.

16. Entdecken, dass zwei andere Wanderer aus einem kleinem verstecken Weg bei einer kleinen versteckten Abzweigung kommen. Beschließen, dort weiterzuwandern.
17. Die Aussicht genießen nicht vergessen!


18. Ab hier geht es steil bergauf und bergab, hoch und runter, aufe und awe. Dabei die Bäume ja nicht als Hilfen benutzen, weil der Night Walk Guide uns erzählt hat, dass einer der heimischen Bäume bei Berührung die Haut wegätzt. Blöd, wenn man die genaue Blätterform vergessen hat.
19. Endlich den nächsten Strand von einem kleinen Aussichtspunkt erspähen.
20. Patrick dabei zusehen, wie er seit 10 Minuten mehr mit seinem Ellenbogen als mit der Wanderung beschäftigt ist (ihn hat wohl was gestochen).

21. Das angebliche Ende vom Trail erreichen, aber dann sehen, dass es links daneben doch weitergeht.

Playa ???
22. Das letzte Stückchen runter wandern und sich wundern, warum der Strand so schön ist.

23. Merken, dass es sich um den Playa Tulemar mit dem privaten Eingang handelt! Sich heimlich ins Fäustchen lachen, die Handtücher ausbreiten und endlich eine wohlverdiente Abkühlung im Meer genießen.


24. Rumplantschen, bis es zu spät ist und man keine Lust mehr hat, auch noch zum letzten Strand Playa Biesanz zu wandern, den man ja eh schon vor drei Tagen gesehen hat.
25. Das letzte Stückchen, die Serpentinen rauf zum Eingangstor stapfen und sich wünschen, man hätte mehr Wasser eingepackt. Sich unterwegs über die extrem luxoriösen Häuser wundern. Durchziehen bis ganz oben.

26. Den Parkwärtern am Tor zulächeln, als man an ihnen vorbeihuscht und schließlich zurück zum Airbnb geht und müde aber glücklich ins Bett fällt.
Notiz: Okaaay, vielleicht nicht die einfachste Anleitung für den Weg, aber dafür die lustigste.
Bonus Playa Espadilla
27. Wenn man die Strandtour abrunden möchte, kann man auch einen Tag später noch mit dem Bus zum Playa Espadilla fahren und den Sonnenuntergang genießen.
Dort sollte man aber beim Rumspringen in den Wellen am Besten keine optische Sonnenbrille in der Hosentasche mit sich herum tragen. Ich wiederhole: keine optische Sonnenbrille! Die fällt sonst nämlich unbemerkt raus und wird vom Meer davon gespült oder von irgendwem mitgenommen... Ich hab Patrick eh gesagt, er muss meinem Bruder Maximilian nicht alles nachmachen, aber er wollte nicht hören. PS: Max, deine verlorene Sonnenbrille haben wir in Mexiko übrigens auch nicht gefunden, obwohl wir die Augen offen gehalten haben!






