Karibikfeeling

Die letzten 2 Wochen unserer Reise durch Costa Rica verbrachten wir an der Küste am karibischen Meer. Und obwohl es viel geregnet hat, waren viele Orte hier einfach „picture-perfect“ (bildhübsch).

oder seid ihr anderer Meinung?

Puerto Viejo

Der „alte Hafen“, Puerto Viejo de Talamanca, ist eine kleine Küstenstadt in der Provinz Limón und liegt am südöstlichsten Zipfel von Costa Rica. Es ist ein Ort mit vielen schönen Stränden und einer chilligen Surfer-Atmosphäre. Uns hat es ziemlich an Bocas del Toro in Panama erinnert – was aber nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass Bocas nur ein paar Stunden entfernt direkt hinter der Grenze liegt.

In Puerto Viejo gibt es nicht viel mehr zu tun, als einfach einmal die Seele baumeln zu lassen und sich an den vielen schönen Strandspaziergängen zu erfreuen. Das Leben wirkt, genauso wie die Straßen, Shops und Häuser sehr einfach. Die Kokosnuss schmeckt am Besten vom Straßenstand und das Frühstück vom versteckten „Nathalie’s bake“. Hier kann man einfach sitzen und beobachten, wie die Stadt erst ziemlich spät erwacht und dann langsam ins Rollen kommt (im Gegensatz zu uns, weil ich gefühlt immer schon um 5 im Bett stehe).

die beste Frühstücksaussicht

Noch ein Pluspunkt: Die karibische Küche kocht lieber mit Kokosmilch als mit Koriander! Man merkt aber auch hier, dass der Tourismus zugeschlagen hat. Die Preise der laut beschallten Strandbars sind in die Höhe gerast (das sieht man immer bei den Rezensionen bei Google Maps, wenn Leute Bilder von Speisekarten posten, die mit den Jahren im Preis immer mehr anziehen). Man muss also nicht überrascht sein, wenn das Essen überall ein paar Euro mehr kostet als erwartet. Am Besten setzt man sich sowieso in sogenannte Sodas und isst dort ein Casado con pollo o vegetariano. Das Tagesessen ist nämlich meistens das günstigste und leckerste, was man finden kann. Oder man nimmt sich einfach was kleines mit und genießt einen Snack in der Hängematte am Strand.

Punta Uva

Weil uns Puerto Viejo aber noch nicht abgelegen genug war, sind wir mit dem Bus ein paar Minuten weiter nach Punta Uva getuckert (kann man auf der Karte oben noch erkennen). Hier wird die Auswahl aus Supermärkten und Restaurants nochmal deutlich kleiner (zumindest, wenn man nicht 17$ für einen Veggie Burger zahlen möchte). Einmal mussten wir mit dem Fahrrad 35 Minuten in den nächsten Ort düsen, um zumindest das Nötigste zu besorgen. Dafür sind die Strände hier einfach nochmal ursprünglicher und schöner. Vor allem in Richtung Manzanillo und vor allem unter der Woche.

Beweisfoto vom Strand von Manzanillo

In Punta Uva und Manzanillo gab es dann wirklich nicht mehr viel zu tun… unsere Schnorcheltour wurde wegen der Wasserverhältnisse sowieso abgesagt und morgens und abends hat uns der Regen in unser kleines blaues Appartement getrieben. War aber auch schön, mal wieder ein wenig auszuruhen. Das war auch dringend notwendig, denn geschlafen haben wir hier an der Küste wirklich schlecht. Selbst die Ohrstöpsel konnten die lauten Nachbarn und das seltsame Herumgraben und Kratzen irgendeines Tieres nicht ganz verschwinden lassen und es hat auch nicht geholfen, dass es keine Fensterscheiben gab, es irgendwie überall feucht war und sich sowohl Bett als auch Kleidung dauerklamm angefühlt haben. Für so feuchte Regionen und die Menschen hier mag das normal sein, wir hatten aber wirklich Schwierigkeiten, uns daran zu gewöhnen.

Cahuita

In Cahuita, ein weiteres Küstenstädtchen, kann es mit dem Schlafen also nur besser werden. Zumindest haben wir das gedacht, als wir den letzten Ort unserer Reise ansteuerten – immerhin ist unsere Unterkunft auch hier super abgelegen in der Natur. Da wussten wir aber noch nicht, dass am Grundstück gegenüber die gesamte Nacht lang eine Party mit dröhnendem Bass gefeiert werden würde und die Brüllaffen dann ab 05:00 Uhr mit ihrem eigenen kleinen Konzert übernehmen. Es war also gar nicht so schlimm, dass wir am nächsten Tag nicht mit auf den Strandritt konnten, weil sie unsere Buchung übersehen hatten. Tja, es läuft einfach nicht immer so, wie man sich das vorstellt… Als kleine Perfektionistin muss ich da manchmal ganz schön schlucken und mir bewusst machen, dass die hohen Erwartungen häufig nicht wirklich hilfreich sind. Und enttäuscht oder gar beleidigt zu sein macht das Entdecken, Entspannen oder Genießen umso schwerer.

Trotz der Erschöpfung und so manchen Malheurs versuchen wir übrigens, das Beste aus jedem Tag zu machen. Und wir werden auch zwischendurch immer wieder mit kleinen wundersamen Erlebnissen belohnt: Eine Brüllaffenfamilie, die sich direkt im Baum im Garten vorbeihangelt, Leuchtkäfer in der Dämmerung, ein Spaziergang nachts um den Froschteich, mit Wasserperlen übersäte Spinnennetze, ein kleines Nest mit hungrigen Vögelchen (habt ihr vielleicht schon in der Galerie von Punta Uva entdeckt), sanftes Meeresrauschen, ein Schild nach Österreich und Deutschland, ein Welpe, der am Strand entlangtollt und und und. Wenn man sich nicht zu sehr über die verpatzten Dinge ärgert, findet man eigentlich ziemlich viel Erstaunliches, was man stattdessen bewundern kann. Und wer weiß, was die letzten Tage in Costa Rica für uns noch bereithalten?

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