Blick ins Universum

Was kann man in einer Wüste besonders gut tun? Genau – ins endlose Nichts des Himmels starren. Tagsüber kann das ein bisschen langweilig werden aber nachts verwandelt sich die sonst so blitzblaue Leinwand in ein rießengroßes Gemälde aus Sternen. Ohne irgendwelche Lichter in der Nähe sind das auch plötzlich ziemlich viele… viel mehr, als man mit jeder Geduld malen könnte.

Auf einer Stargazing Tour wurden wir mit in die Weiten des Universums genommen. Nach einem 15 min Infofilm wurden uns in einer Art Mini-Amphitheater mit einem extra starken grünen Laserpointer am Himmel all die Konstellationen gezeigt und unterschiedlichen Sternbilder erklärt. Ich kleiner Schlaumeier habe erst nach langem Nachdenken verstanden, warum wir den großen Wagen nicht entdecken konnten – der war wohl gerade auf der anderen Seite der Erde bei euch. In der Sternenshow war auch ein Teetschi, Snack und ein Livestream durch ein Teleskop dabei. Besonders beeindruckend: Die Milchstraße und kleine Nebel, die sich darin befinden. Und die Erklärung, wie man den geografischen Süden findet, wenn man sich mal verirrt hat. Nach einer kurzen Fotosession, die wir ehrlicherweise ein bisschen verkackt haben mit unseren super natürlichen Posen und Gesichtsausdrücken, durften wir dann auch schlussendlich durch verschiedene Teleskope spähen und die glühenden Kugeln aus Gas ganz nah erleben. Wusstet ihr, dass manche Sterne bunt sind? Und dass manche auch Doppelsterne sind? Und dass andere wiederum gefühlt aus einem ganzen Sternenhaufen bestehen?

Nicht nur für Touristen ist die Atacamawüste der perfekte Ort, um in die Tiefen des Weltraums zu blicken. Hier stehen viele, teils sehr wichtige Teleskope der Welt. Warum? Zum einen ist die Wüste sehr hoch gelegen, zwischen 4000 und 5000m. Die Lichtverschmutzung ist durch die dünne Besiedlung genauso wenig problematisch wie sonst wohl störende Radiowellen. Zum anderen ist die Wüste extrem trocken und es gibt nur sehr wenig Regen, was für die Strahlungen (mit denen die wichtigen Weltraumdaten gemessen werden) besonders gute Bedingungen sind. Feuchtigkeit kann diese nämlich schlucken. Hier wurde übrigens 2019 auch das allererste Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlicht. Die ESO (Europäische Südsternwarte) baut außerdem gerade ein ELT (Extremely Large Telesecope), das uns in etwa 4 Jahren ermöglichen soll, mit dem stärksten Auge der Welt noch weitere Untiefen des Alls zu erkunden. Ich bin gespannt, was es dann so zu sehen gibt.

Ein Bild aus der Galerie ist besonders lustig, da hat Patrick versucht, durch das Teleskop zu fotografieren. Weil sein super Handy aber gleich 3 Kameras hat, haben wir im Dunkeln nicht ganz verstanden, wo gerade was ist und als Patrick endlich stolz ein Bild von einem roten Kreis erwischt hat, sind wir draufgekommen, dass es nur der Einschaltknopf vom Teleskop war. Upsi.

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