Der älteste Regenwald der Welt

Da uns der Besuch in Kuranda noch nicht genug war, mieteten wir uns ein riesengroßes (!) Auto und machten uns auf den Weg noch weiter in die Feuchttropen von Queensland hinein. Dabei ging es stets Richtung Diwan im Norden und dabei in den Daintree Rainforest, den ältesten tropischen Regenwald der Welt.

Das satte Grün der verschiedenen Tropenpflanzen wächst hier schon seit geschätzten 180 Millionen Jahren. Zum Vergleich: Der Amazonas Regenwald ist erst etwa 11,5 Millionen Jahre alt. Doch der Daintree Rainforest hat noch mehr zu bieten: es ist nämlich nicht nur der älteste, sondern laut unserem Guide Angie auch der giftigste Regenwald. Denn die Pflanzen und Tiere hier haben es wirklich in sich und lassen einen entweder mit großen Schmerzen oder tödlichem Gift zurück!

Zusammengefasst ist der Norden von Queensland einfach ein Ort der Superlativen: Hier trifft der älteste Regenwald mit den giftigsten Pflanzen und Tieren auf das größte Korallenriff der Welt (wovon wir euch bald mehr erzählen...).

Mossman Gorge

Um dieses wunderbare Naturspektakel aus nächster Nähe zu erkunden, begaben wir uns auf zwei Touren. Eine in Mossman Gorge mit einem freundlichen Guide, der ein Nachfahre der Kuku Yalanji (die indigene Bevölkerung des Regenwaldgebiets) ist. Er erzählte uns relativ knapp, wie das Leben in Harmonie mit dem Regenwald früher so aussah, wie es von den Saisonen bestimmt wurde, welche Pflanzen wofür genutzt wurden und mit welchen Werkzeugen gearbeitet wurde. Weil uns das aber ein viel zu kurzer Einblick war, spazierten wir daraufhin selbst noch durch die angelegten Pfade, lasen die vielen Infoschilder und stießen ganz unerwartet auf eines der vielen Wildschweine, die wohl überall am Wegrand den Boden aufgewühlt hatten. Die können ganz schön aggressiv sein, zum Glück trottete dieses aber nur friedlich an uns vorbei.

"Einfach total interessant. Ein außergewöhnliches Erlebnis, einmal so etwas zu sehen. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben – obwohl die Ewigkeit nicht mehr so lange ist." – Oma (mit ihrem einmaligen, trockenen Humor)
Oma und Opa beim Ausruhen zwischendurch

Cooper Wilderness Creek

Mit der eingangs erwähnten Angie vom lieben Familienunternehmen Cooper Wilderness Creek ging es dann auf einer zweiten Tour nochmal ein wenig tiefer in die Materie und in den Regenwald hinein. Voller Elan erzählte sie uns unglaubliche Geschichten über die Tier- und Pflanzenwelt. Am Spannendsten waren für mich die Fakten über den berühmten Cassowary, ein Kasuar (das ist ein flugunfähiger Vogel ähnlich einem Strauß), der mit seinen scharfen Krallen und auffällig blauem Kopf aussieht wie ein Überbleibsel der Dinozeit. Ich träumte schon vor der Reise ein wenig davon, so einem zu begegnen aber leider hatten wir kein Glück. Das ist aber auch nicht so verwunderlich, denn von der vom aussterben bedrohten Tierart gibt es nur noch etwa geschätzte 1000 Exemplare. Das ist ganz schön schade, da dieser wunderbare Laufvogel ein prima Samenverteiler ist und mit ihm ganz schön viele Pflanzenarten verschwinden würden – deren giftige Samen nur er fressen und etwa 1h später wieder unversehrt ausscheiden kann. Wir hörten aber auch viel zu unsichtbaren Spinnen, melkenden Ameisen, Schlangen die auf Babygeruch stehen, Funktionen der verschiedenen Gewächse des Regenwaldes, Verhalten und Umgang der Ureinwohner, giftigen Früchten und ihrer Meinung zu „Welcome to and Acknowledgement of Country“-Reden (fragt uns gerne, wenn ihr mehr wissen möchtet!).

Wenn wir nicht gerade gespannt zuhören, sind wir meistens am Übersetzen – Oma und Opa sollen schließlich auch was von den interessanten Geschichten und Fakten mitbekommen!

Der Abschied fällt schwer

Nach wunderbaren 4 Tagen im Grün mussten wir uns leider schon wieder vom Regenwald verabschieden. Die Eindrücke nehmen wir aber auf jeden Fall für lange, lange Zeit mit. Aber vielleicht auch gar nicht so schlecht, jetzt müssen wir immerhin nicht mehr aufpassen, dass Oma ja nicht auf den nassen Wurzeln ausrutscht und dass Opa bitte nicht ALLE Pflanzen am Wegesrand anfässt.

Tschau Kakao auch an unsere wunderbare Unterkunft mitten irgendwo im Nirgendwo
"Dass wir das sehen durften, dafür sind wir immer dankbar." – Oma

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