Santiago de Chile

Um uns die letzten Tage vor unserem 12 Stunden Flug über den Pazifik entspannen zu können, waren wir noch in Santiago de Chile. Um nicht nur im Bett zu liegen, haben wir dann bei einer Free Walking Tour mitgemacht. Dabei haben wir erstmal die Standard Sachen erfahren, wie: Santiago de Chile ist die Hauptstadt und größte Stadt Chiles und eine der größten Städte Amerikas. Mit 7 Millionen Einwohnern beheimatet sie ca. 40% der chilenischen Bevölkerung.

Carlos am Erklären

Als diese Fakten abgefespert waren, hat uns unser Guide Carlos noch ein wenig mehr über das tägliche Leben und die dortigen Probleme erzählt. Vieles davon lässt sich noch auf die Diktatur zurückführen, die 1973 mit dem Putsch von Augusto Pinochet begonnen hat. Während der Diktatur wurden viele Verbrechen an Regierungsgegnern verübt. Diese sind angeblich in spezielle Häuser gebracht worden und darin einfach verschwunden. Allerdings haben auch viele Leute diese Diktatur unterstützt. Das hat auch zur Folge, dass diese Zeit (vor allem im privaten Rahmen) nie richtig aufgearbeitet werden konnte. Laut unserem Guide muss man immer noch vorsichtig sein, was man zu wem sagt. In der Schule wird diese Zeit auch nicht behandelt und als „Periode, wo das Militär übernommen hat“ einfach kommentarlos stehengelassen.

Diese inneren Spannungen ziehen sich auch noch weiter durch die Stadt, die im Osten reicher und im Westen ärmer ist. Dieses Gefälle spiegelt sich auch sehr gut in dem Aussehen der Gebäude wider. Diese wurden besonders im Westen mit Graffiti bemalt. Wenn irgendetwas nicht so lief, wie gewollt, wurden außerdem Feuer und Gewalt angedroht, weshalb viele der Geschäfte und Gebäude auch noch Rußspuren aufweisen. Das ist hauptsächlich während der Proteste ab 2019, die später wohl auch von sehr strengen Corona Maßnahmen befeuert wurden, passiert.

Und bis heute noch passieren. Denn es gibt wohl immer noch einen Teil der Bevölkerung, der sich weigert, z.B. Tickets für die Öffis zu kaufen und stattdessen schwarz fährt. Die Option haben wir dann auch in Erwägung gezogen als wir festgestellt haben, dass man eine spezielle Karte kaufen muss um Bus zu fahren und man diese nicht im Bus kaufen kann (oder irgendwo in der Nähe). Eine kleine Besonderheit, die es noch zu erwähnen gibt, sind die unzähligen Brillenläden bzw. óptico – teilweise 3-4 direkt nebeneinander. Auf die Nachfrage, ob in Santiago denn überhaupt so viele Brillen gekauft werden, meinte der Guide nur, dass es höchstwahrscheinlich etwas mit der Mafia und Geldwäsche zu tun hat.

Abgesehen von den ganzen schwierigen Begebenheiten ist Santiago aber auch eine schöne Stadt. Das haben wir gesehen, als wir dann noch einen kleinen Aussichtspunkt erklommen.

Die Mischung aus modernen und historisch anmutenden Gebäuden, die vor dem Hintergrund von Bergketten aufragen, ist sehr spannend. Die alten Gebäude wurden übrigens von den Chilenen bei Franzosen und Briten in Auftrag gegeben und sehen auch dementsprechend aus. Das lässt sich auf die Faszination der Chilenen mit Frankreich zurückführen, die von den Chilenen für ihren Krieg mit Spanien (die Besetzer von Chile) bewundert werden. Dieses Nacheifern geht sogar so weit, dass in der Schule mehr über Europa, als über die eigene Geschichte und Herkunft gelehrt wird…

Alles nur heiße Luft

Eine Tour in der Atacama Wüste hat uns zu den Tatio Geysiren geführt. Damit ich hier auch mal ein paar Fakten schreiben kann, hab ich dieses Mal aufgepasst, was der Guide uns erzählt: Das Tatio Geysierfeld ist das größte auf der Südhalbkugel mit 80 Geysieren auf einer Fläche von 10km2. Um das Naturschauspiel sehen zu können, mussten wir schon um 4:30 Uhr los. Deshalb war der Anfang der Tour auch noch sehr verschlafen, bis wir dann im Dunkeln bei dem Geysirfeld angekommen sind. Das erste, was uns da begrüßte, war der schwefelige Geruch (oder Gestank) der Geysire. Und als wir dann aus dem Bus ausgestiegen sind, haben wir auch die dampfenden Schwaden aufsteigen sehen.

Ganz schön magisch!

Bei unserem Rundgang durch das Feld konnten wir dann noch einen genaueren Blick auf die Geysiere werfen, von denen es drei verschriebene Arten gibt. Der Guide hat uns auch immer wieder darauf hingewiesen, nicht zu nahe heranzutreten und nicht über die Absperrung zu steigen. Die bestand aus mehr oder weniger sorgfältig platzierten, faustgroßen Steinen. Diese wurden von so manch anderem aber wohl schon übersehen, – zumindest legte uns das die Schauergeschichte unseres Guides nahe, der von einem Touristen sprach, der hier uns Leben kam, weil er in das heiße Wasser fiel.

"Den Wunsch, ins heiße Wasser fassen zu wollen, kann man bei den Temperaturen aber auch nachvollziehen! Hier oben hatte es in aller Früh nur 4°C, aber die haben sich wegen dem Wind nochmal kälter angefühlt. Wir mussten uns wieder mal mit allem einpacken, was wir dabei hatten." – Patrizia
Patrick sieht der eingepackten Omi verblüffend ähnlich

Wie schön die Umgebung der Geysiere ist, fällt erst auf, wenn dann so langsam die Sonne aufgeht und Licht auf die umliegenden schneebedeckten Gipfel fällt. Und gerade als wir uns dann gefragt haben, warum es so wichtig war, in aller Früh aufzustehen, wo es doch bei Tageslicht so viel schöner ist – fingen auch schon die ersten Geysiere an, immer weniger Dampf zu produzieren. Die Erklärung dazu war, dass der heiße Dampf besonders stark ist, wenn die Umgebung kalt ist und die Sonne nicht scheint. Bald danach hatten dann so gut wie alle Geysiere genug für heute und das Dampfen hörte fast vollständig auf.

Nur 3 kleine Pupse blieben übrig

Beim Zurückfahren im Tageslicht gab’s dann noch sehr schöne Aussichten und wir konnten uns von der Andenregion verabschieden – denn am Tag danach ging es auch schon weiter in den Süden in die chilenische Hauptstadt: Santiago de Chile.

Chile das gelobte Land

ein letztes gequältes Lächeln für die Kamera in Bolivien

Bei unserer Fahrt von Bolivien nach Chile sind wir vom Schnee, Nebel und dunklen Wolken, je näher wir der Grenze kamen, in Richtung wunderschönem blauen Himmel gefahren. Auch der Guide, der zum ersten Mal in unserem Auto saß, sagte etwas im Sinne von: „We are driving from the bad place to the good place.“, aber kurz danach verbesserte er sich und sagte: „ Ah it’s not true, this is the good place“ und zeigte dabei auf Bolivien. Pazi und ich dachten uns aber, dass er mit seiner ersten Aussage vielleicht doch Recht hatte, denn Bolivien, so schön die Natur auch ist, hat sich einfach nicht gut mit unserem Magen vereinbaren lassen und das nimmt einem schon etwas die Freude am Entdecken.

Nun aber zu Chile

Man merkt direkt, dass Chile ein reicheres Land ist. Denn anstelle von steinigen Spuren im Nirgendwo gibt es in Chile direkt Straßen, die auch noch relativ neu aussehen. Auch unser erstes Ziel San Pedro de Atacama macht einen guten ersten Eindruck. Allerdings ist hier dann auch plötzlich alles wesentlich teurer, vor allem das Essen. („Von dem wir viel geschlemmert haben!“ – Patrizia) Die kleine Stadt mit nur ca. 10.000 Einwohnern ist sehr touristisch und besonders das Zentrum mit vielen verschiedenen Restaurants, Eisdielen und Souvenirläden sehr belebt. Da kann es auch schonmal passieren, das Leute ihr Haustierlama mit zum Einkaufen mitnehmen.

"Spaß, die stehen da, um Fotos mit Touris zu machen. Wir haben uns nicht dazu hinreißen lassen, weil es als Lama sicher schönere Beschäftigungen im Lamaleben gibt." – Patrizia

San Pedro de Atacama ist auch der Ausgangspunkt für alle Touren in die Atacama Wüste. Hier kann man ins Mondtal fahren, wolkenlose Nächte erleben, weitere Lagunen im Altiplano bewundern oder zischende Geysire erspähen. Davon wollen wir euch aber in Ruhe später mehr erzählen.

Der Fluss in der Pampa

Nach unserem Abenteuer im Regenwald sind wir dann erstmal mehrere Stunden mitten durch die Pampa gefahren bis wir dann endlich in den Pampas angekommen sind. Hier startete unser zweiter Teil der Tour, als uns ein Boot über einen kleinen Fluss zu unserer Unterkunft gebracht hat. Die war dann im Vergleich zu den letzten Tagen richtig luxuriös, da sie sogar vier Wände hatte.

An unseren 2 Tagen dort haben wir dann mit dem Boot das Gewässer genauer erkundet. Dort gab es einiges zu sehen. Als eines der ersten Tiere haben wir die bekannten pinken Flussdelfine „gesehen“. Da die Delfine naturgemäß im trüben Wasser des Flusses leben und meist nur sehr kurz ihren Kopf aus dem Wasser strecken, um Luft zu holen, waren unsere Sichtungen hauptsächlich von Teilen des Rückens als die Delfine schon wieder am Untertauchen waren. Pazi und Mady waren sogar so mutig, sich ins Wasser zu trauen. Normalerweise kommen die Delfine auch manchmal ans Boot und spielen mit den Leuten, aber darauf hatten sie an dem Tag wohl keine Lust. Trotzdem war es sehr spannend, wie nah wir ihnen waren und manchmal hat man auch ein wenig mehr von ihrem rosa Teil gesehen, aber zum Bilder machen hat es leider nicht gereicht.

Kein Schwimmen mit Delfinen aber immerhin im Delfinwasser
Je jünger, desto grauer sind die Delfine noch

Aber abgesehen davon haben wir dann noch ein paar prähistorisch anmutende Vögel gefunden, die (wie Eric uns erklärt hat) noch Krallen an den Flügeln haben, wie die Dinosaurier.

Das Highlight hier war allerdings auch mal wieder ein paar kleine Äffchen. Wir hatten ihre Verwandten ja schon in Costa Rica getroffen, hier waren es die bolivianische (gelbe) Variante der Totenkopfäffchen. Diese sind im Gegensatz zu den Costa Ricanischen aber nicht gefährdet. („Sie sind aber mindestens genauso süß.“ – Patrizia)

Mit einem kleinen, hoffentlich nicht zu gemeinen Trick haben sie uns hier auch versucht, aus der Hand zu fressen. Es hat gereicht, einfach ein Blatt von einem der Bäume zu pflücken und zerknüllt auf der Handfläche liegend den Affen entgegen zu strecken. Sie haben es dann genommen und sich in den Mund gesteckt, ob sie es aber tatsächlich gegessen haben, konnten wir nicht sagen.

Pazi braucht nichtmal ein Blatt dafür
"Aber schon unfassbar lustig, wie die kleinen Wesen herumtollen und sowohl den Busch, das Boot als auch sich gegenseitig als Spielplatz benutzen." – Patrizia

In den Pampas haben wir dann auch noch versucht, Kaimane zu suchen – in der Nacht haben wir auch tatsächlich ein paar glühende Augen erspähen können, aber falls wir zu nahe gekommen sind, sind die dann auch ganz schnell wieder verschwunden. (Als uns der Guide am nächsten Tag nochmal mit den Delfinen schwimmen lassen wollte, wollte plötzlich niemand mehr ins Wasser…). Es gab dann auch noch eine Reihe anderer Tiere, die wir unten in die Galerie gepackt haben.

Aber leider war nicht alles perfekt an der Tour, denn am letzten Abend gab es etwas zu essen, was einem Teil der Gruppe wohl nicht so bekommen ist und leider war ich auch dabei… Ich erspare euch jetzt mal die Details, aber soviel: bei der Tour am nächsten Morgen war ich nicht dabei. Deshalb versuche ich jetzt mal Pazis Erzählung davon so genau wie möglich hier niederzuschreiben: „Bhoa, es war mega heiß und wir haben praktisch außer ein paar Schildkröten nichts gesehen.“ Ob sie das jetzt nur gesagt hat, damit ich mich nicht fühle, als hätte ich etwas verpasst, kann ich nicht genau sagen, aber als ich dann am Nachmittag fit genug für die Heimfahrt war, gab es auch nicht wirklich mehr Tiere zu sehen. Ein bisschen froh waren wir so oder so, dass wir nach 5 Tagen Abenteuer auch endlich wieder entspannen konnten. (Zumindest dachten wir das…)

Tief im Amazonas Regenwald

Nicht nur La Paz ist sehr kontrastreich, sondern ganz Bolivien. Das wurde uns nochmal sehr bewusst, als wir vom etwa 4100m hohen Flughafen im Stadtteil El Alto unseren Flug in den Regenwald antraten. Das war ein Höhenunterschied von ca. 3900m in einem Flug von 40 Minuten (eigentlich waren wir dauernd im Landeanflug). Aber nicht nur die Höhe, sondern auch die Temperatur war sehr gegensätzlich. Von den kühlen 12°C ging es hoch auf um die 30°C. Damit stieg dann auch die Luftfeuchtigkeit, die Vegetation veränderte sich und man hatte direkt den Eindruck, als sei man in einer anderen Welt.

"Interessant zu wissen: Das liegt vor allem daran, dass der Norden und Osten im Gegensatz zu dem hochgebirgigem Süden und Westen Boliviens aus tropischen Tieflandgebieten besteht, die Teile des Amazonas-Regenwaldes sind. Hier gibt es mehrere Nationalparks, aber das Land ist im Allgemeinen sehr dünn besiedelt, obwohl es fast 60% der Fläche Boliviens ausmacht." – Patrizia

Unser Aufenthalt im Amazonas wurde von einer Organisation names Mashaquipe organisiert, da wir uns dann doch noch nicht ganz bereit fühlten, uns mit der Machtete unseren eigenen Weg freizuschlagen. Das Ganze war aufgeteilt in zwei Gebiete, die wir besuchen konnten: Madidi Nationalpark und Pampas (zu den Pampas kommen wir dann nächstes Mal, jetzt geht es nur um den Dschungel). Der Ausgangspunkt für unsere 5-tägige Tour war Rurrenabaque, ein kleines Städtchen am Rande des Regenwaldes. Mit dem Boot ging es von dort aus los in diese atemberaubende Landschaft (wobei atemberaubend eigentlich das falsche Wort ist, weil wir hier immerhin endlich wieder normal atmen konnten).

Zuckerrohrsaft bei den Tacana

Der erste Stopp auf dieser Fahrt war bei einer kleinen indigenen Community Tacana, bei der wir unser eigenes Getränk aus Zuckerrohr pressen konnten. Und dank Pazis aufmerksamen Nachfragen haben wir dann erfahren, dass einer unserer Guides, Christian, Teil dieser Community ist. Das Leben in einem solchen indigenen „Stamm“ ist vielleicht anders, als man sich das mit all unseren westlichen Vorurteilen vorstellt. Zum einen haben die Mitglieder der Community tatsächlich ihre eigene Sprache und leben fernab von allem (ohne nettes Boot aus einer anderen Community kommt man nicht zur Arbeit in Rurrenabaque). Zum anderen ist ihr nächstes großes Projekt aber beispielsweise, einen eigenen Funkmasten aufzustellen, um endlich besseren Empfang für WhatsApp zu haben, der bislang nur für ca. 10 Personen reicht. Aber auch sonst war die Politik der Community spannend, da es oft darum geht, die eigenen Interessen und die zum Schutz des Nationalparks gegenüber der bolivianischen Hauptstadtregierung zu vertreten und sich zu behaupten (die den Regenwald sonst vermutlich schon längst plattgemacht hätte, würden sich die Menschen vor Ort nicht mit allem was sie haben dagegen einsetzen).

Mitten im Dschungel

Wir schliefen ganze 3 Nächte im Dschungel, wovon eine Nacht besonders abenteuerlich war. Denn da hat nur ein Holzgerüst das Moskitonetz über unseren Köpfen gehalten und darüber war an ein paar Pfosten eine Plane festgemacht, falls es mal wieder regnet. Ohne Wände konnte man beim Einschlafen dann all den spannenden Geräuschen des Regenwaldes lauschen.

Auf unseren Wanderungen durch den Dschungel haben wir dann auch einige der nächtlichen Lärmmacher gesehen und auch manche Tiere, die ganz stumm waren. Und von ganz anderen haben wir nur Abdrücke im Matsch entdeckt.

"Mir ist schon ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht, als unser Guide Christian ganz aufgeregt auf die Erde gezeigt hat und uns bedeutet hat, näher zu kommen. Da, mitten im rostroten aufgeweichten Boden waren definitiv Spuren eines Tieres zu erkennen. Erst, als wir ganz nah waren, konnte ich die Form der Jaguarpfote ausmachen. Da es erst in der Nacht davor geregnet hatte, sind wir davon ausgegangen, dass die Spuren ziemlich frisch waren. Irgendwie aufregend, den gleichen Pfad wie ein wildes Raubtier zu benutzen! Ehrfürchtig habe ich dann versucht, ja nicht darauf zu treten, wenn uns die Spuren hin und wieder auf unserem Weg begegnet sind. Sie sind übrigens nicht zu verwechseln mit den Pfotenabdrücken von Jaguarito, der uns bei einer anderen Wanderung eine Weile lang begleitet hat." – Patrizia
Der kleine Jaguarito

Ein paar ganz besondere Tierbegegnungen verdienen hier noch besondere Erwähnung. Als wir uns noch über die Spuren im Matsch gefreut haben, hat ein Gürteltier entschieden, uns einen kleinen Besuch abzustatten. Es ist ganz unerschrocken in unsere Richtung gelaufen und hat sich dann im letzten Moment doch in den Dschungel verzogen.

Und um unsere „Arasammlung“ zur vervollständigen haben wir auch noch die roten Aras gesehen. Alle anderen Aras (und das sind noch viele) werden hier ignoriert, damit ich behaupten kann, dass wir alle Arten gesehen haben. Die Aras haben wir alle zusammen am Rande einer Klippe, in der sie ihre Nester bauen, beobachtet.

Ein Paar im Anflug

Unsere kleine Reisegruppe bestand übrigens aus 6 Leuten und unserem Guide Christian. Von Mady und Max haben wir uns gleich mal Tipps für ihre Heimat und eines unserer nächsten Ziele, Australien geholt. Von Eric aus den USA haben wir viel über Vögel erfahren (falls wir sie rechtzeitig erspäht haben) und ihn zu unserem persönlichen Schmetterlingsfotografen erklärt, weil er immer allen gleich mit seiner Kamera nachgejagt ist. Die niederländische Nadine hat uns ein bisschen was über ihre Ayahuasca Erfahrungen erzählt. Die meiste Zeit sind wir aber still schweigend durch den Dschungel gestapft und haben all die neuen Eindrücke in uns aufgesaugt. („Und uns von Moskitos und Sandfliegen stechen lassen… upsi“ – Patrizia)

Krimineller Vorfall im Nationalpark

Für unseren Aufenthalt in Cahuita konnten wir es uns nicht entgehen lassen, den Nationalpark zu sehen.

Dafür haben wir uns einen ganz speziellen Guide namens Pazi angeheuert. Das hat uns geholfen, Faultiere, Tucane, Affen, Schlangen und freche Waschbären zu entdecken. Ja, der wohl günstigste Nationalpark in Costa Rica, bei dem man lediglich eine kleine Spende zahlt und seinen Guide gleich dabei hat, hielt einiges an spannenden Tieren und Stränden für uns parat.

Der Vorfall

Aber das Wichtigste zuerst: Am Strand des Nationalparks sind wir das erste Mal überfallen worden. Das musste ja irgendwann passieren. Der Überfall ereignete sich mitten am Tag und der Täter zeichnete sich durch sein außergewöhnliches skrupelloses Vorgehen aus. Wir saßen nichtsahnend im Schatten am Strand und wollten uns gerade ein Marmeladenbrot als Stärkung gönnen.

Diesen Moment hat der Täter ausgenutzt. Er hat sich von hinten angenähert und unter Androhung von Gewalt … ein Stück Brot von uns erbeutet. Wir können den Verdächtigen auch sehr gut identifizieren: Er war etwa 20 cm groß, mit schwarzer Fellfarbe, die um den Kopf herum weiß wird. Nach diesem Vorfall sind wir sehr vorsichtig geworden, was Brot in der Öffentlichkeit angeht und können jedem, der nach Costa Rica reist, nur empfehlen, sein Brot immer sicher aufzubewahren oder einzuschließen.

Der freche Übeltäter!

Den Verwandten des kleinen Affen sind wir schon in Manuel Antonio begegnet, dort haben sie sich allerdings noch mit den Bananen begnügt, die wir ihnen freiwillig gegeben haben. Aber dadurch, dass die Panama Kapuzineraffen hier im Nationalpark wohl einen Teil ihrer Nahrung regelmäßig von Touristen erbeuten, war auch die Art wie sie sich gegenüber uns verhalten haben ganz anders. Waren sie in Manuel Antonio noch schüchtern und zurückhaltend, so sind sie in Cahuita regelrecht aggressiv und unerschrocken.

„Aber immer noch süße Wegbegleiter“ – Patrizia

Immerhin hat uns dieses Ereignis darauf vorbereitet, was passieren kann, als der Waschbär einige Minuten später aus dem Dickicht kam, um ebenfalls zuzuschlagen und nach Nahrung zu suchen.

Abgesehen von den kleinen Verbrechern war der Strand aber atemberaubend schön und einer der besten, den wir bisher auf der Reise entdecken konnten. Besonders spektakulär war auch die Perspektive von oben.

Auf dem Rückweg haben wir unseren Blick von den Baumwipfeln mit den Faultieren und Affen dann eher nach unten gelenkt und sind noch mit zwei Schlangen belohnt worden, die sich teilweise sehr gut getarnt am Wegesrand aufgehalten haben. Da ist es immer hilfreich, wenn Leute vor uns schon stehenbleiben und gespannt in eine Richtung starren. Könnt ihr sie in der Galerie entdecken?

Die großen, grünen Aras

In Punta Uva haben wir uns spontan dazu entschieden, ein weiteres Tier zu unserer gesehen Liste hinzuzufügen: Den Great Green Macaw oder auf Deutsch den großen Soldatenara.

Von dieser Papageienart gibt es weltweit nur noch etwa 1500 Exemplare. Davon leben etwa 500 in Costa Rica. Warum nur so wenige? Vor allem wegen Abholzung der Regenwälder, aber auch wegen Jägern, Händlern und natürlichen Feinden (wie dem Tucan, der einfach die Eier zerstört). Mit dem Ara Manzanillo Projekt wird versucht, die Arapopulation wieder zu stärken und deshalb gibt es hier eine Aufzuchtstation. Da Aras nicht sehr weit fliegen, um Nahrung zu suchen, immer am gleichen Ort brüten und auch keine Zugvögel sind, kommen sie auch immer wieder hierher zurück. Und das Projekt scheint erfolgreich zu sein.

Ein majestätisches Tier

Das Araprojekt selbst war in einem Waldstück etwa 20 Minuten mit dem Fahrrad von unserer Unterkunft aus entfernt. Der Weg selbst war jedoch nochmal etwas anstrengender als gedacht, weil zum einen die Fahrradkette nicht am Fahrrad bleiben wollte und weil man zum anderen den letzten Teil nicht befahren konnte. Dafür war es einfach zu steil. Aber so hatte Pazi wenigstens kurz das Gefühl, wieder zuhause zu sein („He!“ – Patrizia). Am Ende standen wir dann ganz verschwitzt zwischen all den Leuten, die ganz entspannt mit dem Auto angereist waren.

Aber als dann alles geschafft war, konnten wir uns auf den Aussichtspunkt begeben und beobachten, wie sich eine Gruppe von etwa 20-30 Aras auf bereitstehendes Futter aus Früchten, Samen und Nüssen stürzte. Dabei sind die bunten Tiere ab und zu sehr knapp über unseren Köpfen vorbeigezischt.

Wie zum Beispiel hier!

Anmerkung Patrizia: Irgendwie ganz schön cool, so wahnsinnig farbenfrohe und lebhafte Tiere aus der Nähe zu beobachten! Obwohl das Vorhaben sehr lobenswert ist, muss man auch ein bisschen hinterfragen, wie gut es gehandhabt wird. Ich habe zum Beispiel den Guide gefragt, ob die Aras auch ohne die Fütterungen überleben würden (im Sinne von ob man sie wieder komplett auswildern könnte) und er meinte, dass das eher nicht möglich ist. Sie sind angewiesen auf das Futter und noch viel mehr auf die Brutplätze, die in den Bäumen hoch oben installiert wurden. Und das Projekt ist natürlich auch auf die Touristen angewiesen, die sich das Ganze dann anschauen… Die Grenze zum Touri-Zoo ist deshalb schwer abschätzbar. Trotzdem schön, dass es Bemühungen gibt, diese wunderschöne Vogelart am Leben zu erhalten.

Beim Rückweg haben wir dann auch noch eine grüne Ara Feder auf der Straße gefunden (Ha, das haben die Autofahrer verpasst!). Hoffentlich überlebt sie im Tagebuch eingeklemmt, bis wir wieder zuhause sind. Hier noch ein paar beeindruckende Bilder:

Faultiere sind nicht faul sondern langsam

Am dritten und letzten Tag unseres Aufenthalts in La Fortuna haben wir kurzfristig beschlossen eine Tour zum „Sloth’s Territory“ und den dort lebenden Faultieren zu machen, um die Tiere mal aus der Nähe zu sehen.

Sieht aus wie ein Brüller, ist aber ein genüsslicher Gähner

Direkt am Anfang der Tour war das Erste, was wir gesehen haben eine Faultiermama und ein kleines Faultierbaby. Sie hatten sich einen Platz in einem niedrigen Baum gesucht, um sich dort auszuruhen oder Party zu machen – das kann man bei Faultieren so schwer unterscheiden. Als wir sie da einen Meter über unseren Köpfen hängen gesehen haben, haben die beiden noch geschlafen (oder auch nicht, wie gesagt, schwer zu sagen). Die Mutter hatte das Kleine noch auf ihrem Bauch liegen und es war so eingekuschelt noch quasi nicht zu sehen. Aber irgendwann ist es dann aufgewacht, oder falls es schon die ganze Zeit wach war, ist es wohl hungrig geworden. Auf jeden Fall hat sich dann tatsächlich etwas bewegt: Das kleine Faultier ist aus der schützenden Umarmung herausgeklettert und ist ein paar Zentimeter weiter weg geklettert, um dann etwas an einem Blatt zu knabbern. Unser Guide hat erzählt, nach ein paar Minuten würde die Mutter es dann wieder packen und zurückholen, falls sie das Gefühl hat, dass das Kleine zu viel Energie verbraucht und das Langsam-sein erst noch lernen muss.

Das war eindeutig das Highlight der Tour, denn danach haben wir zwar trotzdem noch ein paar Faultiere gesehen, aber alle sehr weit weg und nur mit dem Fernglas.

Anmerkung Patrizia: Wir haben übrigens überhaupt nichts gesehen, zumindest nicht, bis uns die zwei lieben Guides ganz genau erklärt haben, wo sich das nächste Fellknäuel in den Zweigen der Baumkronen versteckt. Mit ihren grünen Algen am Rücken können sich die Faultiere aber auch einfach wirklich gut tarnen. Wusstet ihr übrigens, dass Faultiere früher mal auf dem Boden gelebt haben und bis zu 4m groß waren?? Heute gibt es leider nur noch 6 verschiedene Arten. Wir haben die Zwei- und Dreifinger-Faultiere gesehen (Die Mama mit Baby sind Zweifinger-Faultiere, das erkennt man aber nur an der Vorderpfoten und dem bisschen süßeren Gesicht). Unterwegs sind wir dann auch noch ein paar anderen Tiere begegnet. 

Auf der Tour haben wir dann noch ein paar weitere interessante Fakten zu den Tieren gelernt, aber es war sehr schwer dafür noch den selben Enthusiasmus aufzubringen wie für das Babyfaultier. Und die Lust, die Faultiere zu kuscheln vergeht, sobald man weiß, dass im Fell der Tiere aufgrund der Algen ständig alle möglichen Insekten versteckt sind. Alles in allem war die Tour es wert, alleine um das kleine Faultier gesehen zu haben. Hier noch ein Video durch das Teleskop:

La Fortuna und (k)ein Vulkan

Wir haben in Costa Rica nicht nur Zeit an Stränden und mit dem Laufen zu Stränden verbracht, sondern wollten auch mal wieder Berge sehen. Costa Rica hat einige Vulkane und der bekannteste ist der Vulkan „Arenal“ in Nähe der kleinen Stadt La Fortuna. Um den Vulkan bestmöglich zu sehen und so viel wie möglich darüber zu erfahren, haben wir beschlossen, uns einer Tour durchs Landesinnere anzuschließen.

Spoiler: Wir sind dabei ziemlich nass geworden.

Vulkantour

Die Tour zum Vulkan war eine größere Tour mit 27 anderen Menschen. Das hatte dann schonmal zur Folge, dass es etwas lauter und unübersichtlicher wurde und wir die meiste Zeit mit Herumwarten und Anstehen verbrachten. Der Beginn der Tour war dann auch schonmal spannend, denn irgendwie hatte man uns wohl vergessen.

Wer’s genauer wissen mag: Wir hatten am Vorabend noch mit den Betreibern ausgemacht, dass sie uns an unserem Hotel abholen. Als es dann am Morgen soweit war, ist aber leider niemand gekommen. Ca. 20 min nach dem abgemachten Zeitpunkt haben wir dann einen etwas vorwurfsvollen Anruf bekommen, dass wir nicht am Treffpunkt wären. Nachdem wir alles erklärt haben, wurde uns dann doch ein Fahrer geschickt. Der Fahrer hat uns dann zum Eingang des Parks gebracht und weil wir die Ersten waren („…“ – Patrizia) konnten wir dann noch ein wenig die Zeit im Schmetterlingshaus und am Froschteich verbringen. Obwohl wir wirklich gesucht haben, haben wir dort nur einen einzigen winzigen Frosch finden können. Die sind ganz schön gut im Verstecken!

Als dann endlich alle Teilnehmer eingetroffen waren, hat die Tour begonnen. Der erste Stopp war der La Fortuna Waterfall. Um den Wasserfall zu erreichen, fuhren wir mit einem Traktorwagen zu einem Aussichtspunkt und machten von dort aus eine kleine Wanderung durch den Regenwald. Der Wasserfall selbst hatte eine ziemliche Wucht und wir haben es nicht und nicht geschafft, ein Foto ohne Wasserspritzer auf der Linse zu machen.

Danach ging es dann zu einem indigenen Stamm: Den Maluku. Zwei Stamm-Mitglieder hielten einen kleinen Vortrag über den Stamm und dessen Geschichte in ihrem Palenke (Haupthaus). Die Wände waren mit selbst hergestellten Kunstwerken verziert. Diese konnten dann natürlich auch für viel Geld gekauft werden. Insgesamt waren die Erzählungen nett, aber wir fühlten uns bei dieser „Show“ trotzdem ein wenig fehl am Platz.

Danach gab es dann ein kleines Mittagessen. Bisher hatten wir auf der Vulkantour noch nichts von einem Vulkan gehört oder gesehen. Doch dann ging es endlich los in den Nationalpark („JUHU“ – Patrizia). Leider war das Wetter wie fast an jedem Tag in La Fortuna sehr bewölkt. Das änderte sich auch nicht, je weiter wir den Berg hinaufgestiegen sind. Der Vulkan, der ein sich aus der Landschaft erhebender Kegel sein sollte, war aus unserer Sicht nur Wolken („Nicht JUHU…“ – Patrizia). Zwischendurch ist das Wetter minimal klarer geworden und wir konnten zumindest einen Blick auf den Fuß des Vulkans erhaschen („Vielleicht doch JUHU?“ – Patrizia).

Der Blick auf den wolkenverhangenen Vulkan Arenal

Aber immerhin haben wir uns schon etwas verbessert – denn wir konnten schon mehr sehen als auf La Réunion und dem Vulkan „Piton de la Fournaise“ dort. Ich schätze, wenn wir uns weiter so toll steigern, können wir in ca. vier Vulkanen endlich einen ohne Wolken sehen.

Der Guide hat uns dann noch erklärt, dass nur ca. 25% der Besucher den Vulkan tatsächlich zu sehen bekommen. Bei uns sind die Wolken wie felsenfest hängen geblieben.

"Wir sind also leider keine der glücklichen Wunderwuzzis" – Patrizia

Am Ende der Tour gab es dann noch einen kleinen Hike durch den Regenwald auf dem wir, leider erfolglos, nach Tieren gesucht haben. Zwischendurch haben wir auch ein bisschen absichtlich getrödelt, um hinter dem Gequake der restlichen Gruppenmitglieder auch mal in das verregnete Rauschen des Waldes einzutauchen. Denn: Im Regenwald hat es dann tatsächlich auch geregnet. Das war eigentlich ziemlich schön. Wir haben auch versucht, mit Bildern und Tönen ein wenig das Ambiente einzufangen. Hört gerne rein:

1 Minute dem Regenwald lauschen

Zum Abschluss ging es noch mit einem Getränk in die heißen Quellen. Wenn wir ganz ehrlich sind hätten wir uns das und die laute Busfahrt danach mit Partystimmung aber vielleicht auch sparen können.

La Fortuna

Das Städtchen La Fortuna hat nicht nur einen wolkigen Vulkan zu bieten, sondern auch kleine bunte Straßen mit vielen Mini Shops, Supermärkte mit nur zwei Arten von Marmeladen, ein nettes Airbnb und einen super süßen kleinen Babyhund, den wir am liebsten mitgenommen hätten. Ansonsten hat es viel geschüttet und wir waren froh um die kleinen Pausen, die uns das Regenwetter vom Entdecken und Reisen gegeben hat.

Night Walking Tour

Nachdem ich vor 10 Jahren schonmal in Costa Rica war, gab es für mich nur ein Ziel: Das nachzuholen, was ich damals verpasst habe, und zwar den Red-Eyed Tree Frog zu sehen. Der kleine grüne Frosch mit den roten Augen lebt nämlich fast ausschließlich in Costa Rica und ist sehr schwer zu entdecken.

Das ist er schonmal nicht

Um das Ziel zu erreichen, haben wir uns für eine Nachttour angemeldet, da die Frösche und auch noch andere Tiere hauptsächlich nachts aktiv sind. Das ist bei der Hitze am Mittag übrigens sehr gut nachzuvollziehen. Um 17:30 Uhr wurden wir abgeholt und zu einem Parkplatz gefahren von dem aus es losging. Manche fragen sich jetzt vielleicht: „Moment, hieß das nicht Nachttour? Was macht man da um 17:30 Uhr??“. Aber es ist tatsächlich so, dass hier nahe am Äquator die Sonne schon um kurz vor 18:00 Uhr untergeht und es dann auch ziemlich schnell sehr finster wird.

Mit Taschenlampen und Gummistiefeln (etwas unnötig und unbequem, aber man will ja keiner Schlange zum Opfer fallen) ausgestattet, sind wir dann einen kleinen Weg durch ein Hotel gelaufen und haben Ausschau nach Tieren gehalten. Das war ein etwas befremdliches Gefühl mit Gummistiefeln, langer Hose und Taschenlampe am beleuchteten Pool und den drei Hotelgästen (die noch eine Runde schwimmen wollten) vorbeizulaufen. Von den Gästen haben wir leider noch keine Bilder gemacht, obwohl sie technischen gesehen die ersten Lebewesen waren, die uns auf der Tour begegnet sind.

Ein schlafender Vogel und eine Echse waren die einzigen Tiere, die wir in diesem Abschnitt gesehen haben. Das hat mich schon etwas besorgt und ich habe mich gefragt, ob es nicht einfacher gewesen wäre, eine Nacht in diesem Hotel zu buchen und dann selbst im Hotelgarten herumzulaufen…

Aber danach ging es dann in die Nähe des Manuel Antonio Nationalparks und raus aus dem Bereich des Hotels. Hier gab es dann auch schon ein paar mehr spannende Tiere. Wir entdeckten insgesamt eine Grille, drei weitere Geckos, einen Bullfrosch, drei Laubfrösche, zwei Skorpione, drei Spinne und – jetzt haltet euch fest – ein Blatt, das Pazi cool fand. Aber noch keinen Red-Eyed Tree Frog. „Naja, man kann die Natur eben nicht herzaubern.“ – Patrizia. Spannend waren die Eindrücke dennoch.

„Das Blatt war aber auch echt cool“ – Patrizia

Dann, nachdem wir schon eine Weile den kleinen Pfad entlang gewandert waren, war unser Guide Dylan plötzlich sehr aufgeregt und zeigte auf den Stamm einer Panama Heart Plant. Und tatsächlich! Dort war ein Frosch, knallgrün und mit roten Augen.

Der berühmte Red-Eyed Tree Frog

Wir haben tatsächlich einen entdeckt! Der Guide hat dann gleich mal versucht ihn näher heranzuholen. Das ist ja immer etwas kritisch, da die Tiere dann aufgescheucht werden. Immerhin hat er dafür nur die Pflanze angefasst und nicht den Frosch selbst. An diesem Abend wurde ich dann auch aus irgendeinem Grund von dem Guide dazu auserkoren, alle möglichen Dinge zu halten: die Taschenlampe (damit alle ihre Bilder machen konnten), oder in diesem Fall auch die Pflanze, sodass der Frosch dann nur noch ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt am Palmenblatt hing.

Der Frosch lies alles über sich ergehen und die Pflanze durfte ich dann irgendwann auch wieder langsam loslassen (nachdem alle 200 Bilder gemacht hatten). Ein paar Minuten später hat dann Pazi nochmal gerufen, dass sie etwas gefunden hat. Mein erster Gedanke war: „Wie sieht das Blatt wohl dieses mal aus?“ – aber es war tatsächlich noch ein zweiter Red-Eyed Tree Frog! Er saß etwas abseits an einem Fluss und durfte dann auch noch als Fotomodel dienen, aber dieses mal zum Glück nur aus der Ferne.

Die Tour hat sich also am Ende richtig gelohnt, auch wenn es vielleicht in Zukunft reicht, Pazi anstelle eines Guides anzuheuern.