Hiroshima

Hiroshima (広島市 und der letzte Stopp unserer 3 Wochen durch Japan) ist bekannt durch seine Rolle im 2. Weltkrieg, wo die Stadt von einer Atombombe beinahe vollständig vom Erdboden gefegt wurde (ähnlich wie anschließend Nagasaki), was schließlich Japan 1945 zur Kapitulation brachte und im September den Weltkrieg beendete. Heute erinnert kaum mehr etwas daran, dass die Stadt vor ca. 78 Jahren komplett zerstört wurde.

Die Gebäude und Shops sehen so aus wie in den anderen Städten Japans. Die Straßen sind belebt und bunte Menschenmassen ziehen durch sie hindurch. Einzig, dass man keine alten Schreine zwischen den modernen Gebäuden findet, weist darauf hin, dass die Katastrophe einmal stattgefunden hat. Und der Atomic Bomb Dome.

A Bomb Dome

Am rechten Flussrand kann man ihn schon in der Ferne ausmachen

Auf den Atomic Bomb Dome sind wir gestoßen, als wir am Ōta Fluss entlang die Stadt erkundet haben. Er wird offiziell auch als Friedensdenkmal bezeichnet. Das Gebäude, das früher als Ausstellungsort von Produkten aus Hiroshima gedient hat, steht inzwischen als Ruine in einem kleinen Park zwischen dem Fluss und neuen Gebäuden. Die Kuppel des Gebäudes besteht nur noch aus seinem Stahlskelett und auch die umstehenden Wände sind an vielen Stellen zerstört. Der einzige Grund warum überhaupt noch so viel steht, ist, dass die Atombombe ein paar hundert Meter exakt über dem Gebäude explodiert ist! Alle anderen Gebäude, die der Druckwelle auch nur minimal seitlich ausgesetzt waren, wurden komplett zerstört. Das zeigt eine Fotografie, die neben dem Friedensdenkmal auf einer Tafel angebracht ist, eindrucksvoll.

Dass man heute in der Stadt einfach so wieder umherlaufen kann, liegt daran, dass die Einwohner jahrelang die Stadt aufgeräumt, von radioaktiver Strahlung befreit und wieder aufgebaut haben – von Grund auf.

O-ko-no-mi-was?

Wir haben hier allerdings nicht nur über die Historie etwas gelernt, sondern auch über die aktuelle Kultur. Wir haben beispielsweise einen traditionellen Okonomiyaki Pfannenkuchen im Hiroshima Stil gegessen.

(Dieser unterscheidet sich wohl von dem Osaka Stil. Da wir den allerdings nicht probiert haben, können wir darüber nichts sagen. Worin er sich von einem europäischen Pfannenkuchen unterscheidet, können wir jedoch gut beschreiben!) Denn Okonomiyaki beinhaltet alles mögliche wie Nudeln, Frühlingszwiebeln, Eier, Teriyaki-Soße und vieles mehr und wird auf faszinierende Weise auf einer heißen Platte von vielen verschiedenen Köchen zubereitet.

Patrizia: „PS: Weil wir uns nichts geringeres als eines der allerbesten Okonomiyaki Restaurants ausgesucht hatten, mussten wir auch entsprechend lange auf unser Essen warten. Weil wir nicht ewig vor dem Restaurant in der Schlange rumgurken wollten, haben wir uns den Pfannkuchen zum Mitnehmen bestellt und sind in der Stunde Wartezeit die nebenanliegende Mall erkunden gegangen. Da ist es dann passiert – wir haben uns abschließend einmal in eine der berühmten Spielhallen reingewagt. Und weil wir nichts besseres zu tun hatten, haben wir einen der Greifautomaten mit dem fiesen Krallending, der das Spielzeug immer fallen lässt, einfach mal ausprobiert.

Kleine Matheaufgabe: 1 motivationsloser Versuch + keine Ahnung, was ich da tue = x Preise ?

Genau! Zwei! Denn mit meinem Anfängerglück haben sich irgendwie zwei Kuscheltiere in dem Greifeding verhakt und wir haben ein Walross und… EINEN ROCHEN ergattern können! Juhuuuuu.“

Danach haben wir es gleich wieder sein lassen… nicht dass wir noch 100 Stofftiere in den Koffer packen müssen!

Miyajima

An unserem letzten Tag in Hiroshima und damit auch in Japan haben wir uns auf den Weg nach Miyajima (宮島) gemacht; eine kleine Insel vor der Küste Hiroshimas. Dort findet man auch ein paar Rehe wie in Nara, aber vor allem ein berühmtes Tori Tor, das im Wasser vor der Insel steht.

Zumindest wenn gerade Flut ist.

Wir haben es bei leider bei Ebbe gesehen und konnten dafür bis zum Tor laufen. Das bedeutet aber wiederum auch, das jeder bis zum Tor laufen kann und man immer neben unzähligen Menschen gestanden ist. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Ausflug und ein guter Abschluss unseres Japan Abenteuers.

Und damit Over und Out von uns und der Reisemaus aus Japan!

Tempel, Schreine und die Seele Kyotos

Kyoto ist eine Stadt voller Geschichte und Schönheit und gilt als Heimat des alten, traditionellen Japans. Es gibt überall kleine und große Tempel, wunderschöne altertümliche Straßen und … unzählige Touristen. Deshalb waren wir ganz happy schon Tsumago & Magome gesehen zu haben, denn da waren die Straßen beinahe wie leergefegt. Aber auch wenn wir nicht die einzigen waren, die schonmal von Kyoto gehört haben, wars trotzdem lustig, die hübsche Stadt zu erkunden.

Higashiyama & Kiyomizu-dera

Higashiyama ist ein bekanntes Stadtviertel östlich des Kamo-Flusses, an dessen Ufern man nett entlang spazieren kann (wenn nicht gerade die Sonne drückend heiß ist). Es ist ein wenig hügelig und die Gassen sind gesäumt von vielen verschiedenen Souvenirshops, Teestuben, duftenden Verlockungen und… richtig: Menschen!

Es heißt also, langsam hinter den verschiedensten Touristengruppen nachzumarschieren und schön geduldig zu bleiben, wenn mal wieder irgendjemand direkt vor einem eine Notbremsung macht, weil die Person etwas fotografieren möchte. Glücklicherweise ist das Viertel aber auch für seine traditionellen Handwerksläden bekannt, in denen man Kunsthandwerk wie Keramik, Lackwaren aus Urushi und Textilien kaufen kann. Man hat also immer etwas zu bestaunen, während man wartet. Und wir konnten auf dem Weg sogar zwei Geishas sehen, die in ihren kunstvollen Kimonos durch die Straßen wandelten.

Wenn man sich schließlich einen Weg bis ganz oben erkämpft hat, wird man mit einer hübschen Aussicht belohnt, unter anderem auf den buddhistischen Kiyomizu-dera-Tempel. Dieser ist auf einer großen Holzkonstruktion an einem Hang gebaut und überschaut ganz Kyoto. Alle möglichen Menschen kommen hier her, um sich im Kimono vor der Aussicht zu fotografieren. Die ist auch ganz schön beeindruckend, auch wenn Patrick von den Anime-Tattoos mehr fasziniert war.

Kaiserpalast von Kyoto

Unser Besuch beim Kaiserpalast von Kyoto hat sich eher zufällig ergeben, weil er sich in der Nähe von unserem Kalligraphiekurs befand und wir eigentlich nur in die Richtung marschierten, weil wir uns nochmal vegane Ramen erhofften (das Lokal war dann aber leider geschlossen, sooo schade!).

Alleine der Weg dorthin war wirklich hübsch

Kyoto war (nach Nara und vor Tokio) von 794 bis 1868 die Hauptstadt von Japan. Diese Periode wird als Heian-Zeit bezeichnet und die Stadt war während dieser Zeit das politische und kulturelle Zentrum des Landes. Es entwickelte sich eine einzigartige japanische Ästhetik, Literatur, Malerei, Architektur und kulturelle Traditionen, die bis heute einen starken Einfluss haben (sagt zumindest ChatGBT – den fragen wir mittlerweile öfter, wenn wir vor Ort nicht so genau wissen, was bestimmte Dinge zu bedeuten haben). Und der Kaiser? Der mussten ja auch irgendwo wohnen. Oder vielleicht sollte ich eher sagen residieren. Denn die riesige Anlage des sogenannten Imperial Palace befindet sich inmitten eines großen Parks. Darunter befinden sich Audienzsäle, Empfangsräume, Wohngebäude, Innenhöfe, …

Besonders beeindruckend ist aber private Bereich, den der Kaiser für sich errichten ließ. Ein „Ensemble von Gebäuden und Gärten, die für private Zwecke genutzt werden.“ Sorgfältig angelegt zieren die Gärten den Palast mit einem Teich, steinernen Brücken und gewissenhaft gestutzten Bäumchen ganz im japanischen Stil. Da lässt es sich echt gut aushalten.

Fushimi Inari-Taisha

Um den Fushimi Inari Schrein zu besuchen, sind wir so richtig früh aufgestanden – damit wir den großen Touristenscharen diesmal zu entgehen. Das hat auch ganz gut geklappt (außer, dass wir nach den ersten paar Stufen schon so richtig erschöpft waren und uns die Schweißperlen wie verrückt von der Stirn geronnen sind.) Stufen? Genau. Denn der Fushimi Inari-Taisha ist auf einem kleinen Berg bzw. Hügel angelegt. Der Schrein ist dem Shinto-Gott Inari gewidmet, der als Schutzgott des Reichtums, der Ernte, des Handels und des Erfolgs verehrt wird. Der Schrein ist bekannt für seine enge Verbindung zur Geschäftswelt und wird von Menschen besucht, die um Glück und Erfolg bitten oder einfach schöne Instagram Bilder zwischen den roten Pfeilern machen möchten. Denn zum Schrein gehören unzählige rote Torii-Tore, die eng aneinander gereiht die Wege auf den Berg hinauf schmücken – praktisch eine ganze Torii-Allee!

Wir dachten am Anfang noch, dass die ganzen Botschaften auf den Toren (die übrigens nur beim Zurückgehen zu sehen sind) möglicherweise eine religiöse Bedeutung haben. Ich mein, trotz unseres Kalligraphiekurses konnten wir ja noch kein Japanisch lesen. Aber spätestens beim eingravierten „Tattoo Studio“ wurden wir dann doch ein bisschen stutzig und haben uns mal erkundigt, was es denn tatsächlich mit den Botschaften auf sich hat.

Dabei hat sich herausgestellt, dass wohl Unternehmen oder Privatpersonen Geld spenden und damit die Tore finanzieren, die aufgrund der Witterung regelmäßig ausgetauscht werden müssen. In die entsprechenden Tore wird dann praktisch als Dank der Name der Spendenden und das jeweilige Jahr eingraviert. Und so kann die schöne Allee rundum instand gehalten werden.

Etwas was euch auf den Fotos in der Galerie sicher auch gleich auffallen wird, sind die vielen Tierstatuen. Na, schon erkannt um welches Tier es sich handelt? Es gilt in Japan jedenfalls als der Bote der Gottes Inari und wird mit Schutz und Glück in Verbindung gebracht.

PS: Es ist ein Fuchs ^._.^

Nishiki Market

Am Ende des Tages ist Kyoto aber noch viel mehr als nur Tempel und Schreine. Es ist eine belebte Stadt voller Kontraste und bunten Menschenmassen, die in alle Richtungen strömen. Zum Beispiel in den belebten Markt Nishiki, auch bekannt als Kyoto’s Kitchen.

Ursprünglich als Fischermarkt gegründet, hat er sich im Laufe der Zeit zu einem wirklich umfassenden und teilweise etwas verrückten Markt entwickelt, der eine breite Palette von Lebensmitteln, frischen Produkten, Gewürzen und lokalen Spezialitäten anbietet. Zum Beispiel… festhalten bitte… Mini Oktopus am Spieß!

Tako Tamago

Ich geb’s ja zu. Wir mussten uns teilweise echt ganz schön die Nase zuhalten, auch wenn uns zwischendurch viele Leckereien (und verrückten Wasserbällchen) begegneten und wir endlich die berühmten Daifuku probierten – nachdem uns Kai verraten hat, dass es seine Lieblingsnachspeise ist!

Kyoto hat uns ziemlich gut gefallen und ich würde gerne wieder einmal in diese wunderbar belebte Stadt zurückkommen.

Japanische Zeremonien

Um noch mehr in die alte Kultur Japans eintauchen zu können, haben wir uns an einen Kalligraphiekurs und eine Teezeremonie herangewagt.

"Ich wollte eigentlich nur wissen, wie man Kalligraphie- oder Teemeisterin wird. So als Backup Plan, wenn wir zuhause keinen Job finden." – Patrizia

Kalligraphiekurs

Die Kalligraphiekunst in Japan, die oft auch als Shodo bezeichnet wird, hat sehr lange Tradition. Das erkennt man auch schon daran, das es an vielen Ecken die speziellen Kalligraphie-Pinsel aus echtem Tierhaar zu kaufen gibt. Die unterscheiden sich von normalen Malpinseln. Worin genau kann ich allerdings nicht sagen, da ich schon seit Ewigkeiten keinen Malpinsel mehr in der Hand hatte („Vor allem durch ihren längeren Griff, ihr Volumen und die spitz zulaufenden Pinselhaare“ – Patrizia).

Da wir natürlich keine Ahnung von den japanischen Schriftzeichen haben, wurde uns erstmal von unserer Kalligraphielehrerin Chifumi nach einer Begrüßung in ihrem Atelier eine kurze Mini-Einführung in das Thema gegeben. Es gibt nämlich nicht nur eine Version japanischer Schriftzeichen sondern gleich drei: Kanji, Katakana und Hiragana.

Japanische Schriftzeichen

Hiragana sind Zeichen, um die phonetischen Laute zu beschreiben. Katakana sind ebenfalls Zeichen, um phonetische Laute zu beschreiben, sie werden allerdings hauptsächlich für sogenannte Leihworte benutzt. Leihworte sind Worte die sich Japaner aus anderen Sprachen (hauptsächlich Englisch) angeeignet haben. Ganz bekannt ist beispielsweise das Wort コンビニ (Konbini) was für die Convenience Stores benutzt wird, die man an jeder Ecke findet. Und letztlich gibt es noch Kanji. Während Hiragana und Katakana jeweils nur 50 Zeichen haben, umfasst Kanji mehrere tausend Zeichen. Diese stammen ursprünglich auch nicht aus Japan sondern aus China und jedes Zeichen hat eine individuelle Bedeutung.

Das Kanji Zeichen Wa für Frieden und Harmonie (und Summe und Japan und japanischer Stil)

Das hört sich sehr kompliziert an und tatsächlich lernen japanische Kinder in den ersten zwei Schuljahren schon die Hiragana und Katakana Alphabete. Danach lernen sie jährlich neue Kanji Zeichen. Unsere Lehrerin hat uns auch gesagt, dass um eine japanische Zeitung lesen zu können ca. 2200 Kanji Schriftzeichen beherrscht werden müssen. – Für uns war das natürlich überhaupt kein Problem und wir haben das schnell mal in der einen Stunde gemacht.

Natürlich nicht, wir konnten nur ein paar Zeichen, die uns gezeigt wurden, schön nach Anleitung nachmalen. Dabei haben wir auch gelernt, wie man unsere Namen in Japanisch schreibt.

Links: Patrizia | Rechts: Patrick
"Unsere Namen klingen auf japanisch übrigens ganz anders. Das ist wohl den Katakana Zeichen geschuldet, die ein ganz anderes Alphabet abbilden. Zumindest wusste ich bisher nicht, dass ich eigentlich Patorishia heiße." – Patrizia

パ pa

ト to

リ ri

シ shi

ア a

und

パ pa

ト to

リ ri

ツ (tsu) ク (ku) kku

Die richtige Technik

Darüber hinaus haben wir die Technik gelernt, japanische Zeichen richtig zu schreiben. Denn die Anleitung alleine reicht noch nicht aus. Der Pinsel muss beispielsweise senkrecht und nicht schräg gehalten werden. Der Oberkörper muss genauso aufrecht gehalten werden.

Die Pinsel werden entweder aufgesetzt, ein, zwei Sekunden an Ort und Stelle gehalten und dann erst weiter über das Blatt geführt oder mit Schwung auf das Blatt gesetzt oder wieder entfernt.

"Unsere Lehrerin hat dazu immer die passenden Geräusche parat gehabt. Der schwungvolle Strich hieß zum Beispiel: SHUIIII" – Patrizia
ein bisschen wie Malen nach Zahlen

Üben üben üben

Aber auch mit der richtigen Technik war es nicht unbedingt leicht, die Zeichen aufs Papier zu bringen. Wir wurden zum Beispiel hin und wieder ermahnt, dass wir die Striche in die falsche Richtung machen („also ich nicht“ – Patrizia) oder den Pinsel aufrechter halten sollen („okay…“ – Patrizia). Für das fertige Zeichen hat das in meinen Augen am Ende optisch keinen Unterschied gemacht, aber es ist für die korrekte Ausführung nicht nur das Endergebnis wichtig, sondern auch in welcher Reihenfolge man vorgeht. Und dass man beispielsweise niemals zweimal ansetzen darf.

Nachdem wir in unserer Kalligraphiestunde einige Male geübt hatten, durften wir uns ein Zeichen aussuchen, um es auf ein richtiges Kalligraphiepapier zu übertragen. Patrizia hat so lange hin und her überlegt, bis ihr die Tinte versehentlich aufs Abschlussbild getropft ist. Egal, das fällt unter künstlerische Freiheit.


Traditionelle Teezeremonie

Unsere zweite Aktivität die wir unternommen haben, um ein besseres Gespür für das alte Japan zu bekommen, war eine Teezeremonie. Dabei haben wir gleich gelernt, wie wichtig Etikette in Japan ist. Denn es ging schon los bevor wir das alten Haus, das für die Zeremonie genutzt wurde, betreten durften: Wir mussten alle unsere Hände an einem speziell dafür vorgesehenen Brunnen waschen. Dafür hatten wir einen an einem Stab befestigten Becher. Mit dem mussten wir das Wasser abschöpfen und dann über unsere linke Hand leeren, danach mit der linken Hand und dem Wasser den Mund waschen und abschließend noch die rechte Hand. Dann musste man den Stab in einer Hand aufstellen, sodass das restliche Wasser über den Stab lief und diesen somit auch noch reinigte. Nachdem dieser Prozess abgeschlossen war ging es ohne Schuhe ins Gebäude. Die mussten vor dem Eingang ausgezogen werden (das ist typisch für Japan) und dann vom Gebäude wegzeigend abgestellt werden.

Während der Zeremonie selbst wurden uns zunächst ein paar Hintergründe erklärt bis wir schließlich der Teezubereitung einer echten Teemeisterin zusehen durften. Wir haben übrigens bei der einfachen Form der Zeremonie teilgehabt, wo nur ein Tee serviert wird. Dabei werden in einem sehr genau abgestimmten Prozess, bei dem jeder Schritt genau geplant ist, ein Matcha (Grüntee) zubereitet. Mit viel Geduld und einigen routinierten Abläufen reinigte die Teemeisterin bei der Darbietung die Gefäße und Utensilien, bereitete schließlich den Tee zu und führte abschließend eine erneute Reinigung durch, ehe sie sich verbeugte und ins Hinterzimmer verschwand. Da die Darbietung einige Fragen aufwarf, konnten wir diese danach auch noch stellen und ein wenig mit den beiden Teemeisterinnen sprechen und sie geduldig erklären lassen, was es womit auf sich hatte.

"Besonders interessant zum Beispiel: Bevor der Tee getrunken wird, wird die Schale in der Hand exakt zwei Mal im Uhrzeigersinn gedreht. Nach dem Trinken wird sie gegen den Uhrzeigersinn wieder zurückgedreht. Eine Idee woran das liegen könnte? 

Tatsächlich hängt das mit den Teeschalen zusammen. Sie besitzen eine schön illustrierte "Vorderseite". Wenn man den Tee erhält, dann mit der Vorderseite zum Gast, um den Respekt des Teemeisters gegenüber des Gastes zu symbolisieren. Wenn der Tee dann vom Gast getrunken werden möchte, dreht dieser die schöne Vorderseite zum Meister, um seinerseits wiederum seinen Respekt und Dank symbolisch auszudrücken. Mit zwei Drehern in die eine oder andere Richtung klappt das genau." – Patrizia

Am Ende durften wir dann jeder selber uns einen Grüntee machen. Und obwohl wir in dieser Zeremonie einen sogenannten Thin-Tea gemacht haben (und nicht den Thick-Tea, den es bei größeren Zeremonie gibt), war der Tee trotzdem ganz schön dick und stark. Denn er wird nicht mit einem Teebeutel, sondern mit Grüntee-Pulver gemacht, das ziemlich bitter schmeckt. Damit das nicht alle unerträglich finden, bekommt man vor dem Trinken noch mehrere kleine Süßigkeiten, die (wie man uns gesagt hat) eigentlich nur aus Zucker bestehen. Sie sollen helfen, die Geschmacksnerven auf den bitteren Tee vorzubereiten. Der muss dann übrigens auch ganz schön schnell „geschlagen“ werden, damit sich das Pulver schön sämig mit dem Wasser vermengt und die typische, beinahe schaumige Struktur erhält.

PS: Im Nachhinein hätten wir unsere Süßigkeiten vielleicht doch lieber für danach aufheben sollen, denn der bittere Matcha-Geschmack blieb noch lange im Mund.

Osaka

In Osaka haben wir natürlich nicht nur Kei getroffen, sondern auch noch selbst ein paar Sachen unternommen. An unserem ersten Tag hier haben wir uns auf den Weg zur Dotonburi Straße gemacht. Hier konnten wir wieder in die bunte und teilweise etwas verrückte Welt von Japan eintauchen. In dieser Straße gibt es nämlich unzählige Streetfood Stände die mit riesigen mechanischen Figuren auf sich aufmerksam machen.

Von einigen haben wir uns dann auch überzeugen lassen und verschiedene Sachen ausprobiert. Zum Beispiel den super fluffigen Käsekuchen von Rikuro’s („Sehr sehr genial!“ – Patrizia). Ein weiterer Straßenstand hat Reisbällchen an einem Spieß verkauft – die wurden in eine sehr süße Sojasoße getunkt und hatten die Konsistenz von Mochi. Sie haben nicht nur uns ganz gut geschmeckt…

In Osaka haben wir es außerdem auch geschafft, zwei bekannte japanische Gerichte in einem Lokal zu essen: Omuraisu und Karaage. Omuraisu ist ein Omelette mit Reis und aus irgendeinem Grund überhäuft mit Ketchup. Karaage ist mehr oder weniger nur frittiertes Hähnchen. Das war aber beides ganz lecker, uns tat nur am Ende alles weh, weil wir beim Essen am Boden saßen.

In Osaka konnten wir auch unsere Kreativität ausleben, indem wir unsere gewaschene Wäsche kunstvoll im Hostelzimmer auf der Wäscheleine drapiert haben. Was meint ihr? Ist das Kunst oder kann das weg?

Rehe in Nara

Einen Katzensprung von Osaka entfernt liegt das hübsche Städtchen Nara (奈良). Wobei ich vielleicht lieber Rehbocksprung sagen sollte…

Nara war die allererste richtige Hauptstadt Japans und hieß damals noch Heijo. (Davor wurde die Hauptstadt übrigens jedes Mal an einen anderen Ort verlegt, wenn ein neuer Kaiser den Thron bestieg. Von da an mussten die Kaiser umziehen, nicht die Hauptstadt.) Später wurde sie übrigens nach Kyoto und schließlich… genau, Tokio verlegt!

Nara liegt weniger als eine Stunde von Kyoto und Osaka entfernt. Mit dem blitzschnellen JR Express ist man also flotter da als gedacht. Touristen kommen an diesen schönen Ort, da er aufgrund seiner historischen Bedeutung auch heute noch reich an kulturellen Schätzen ist – darunter einige der ältesten und größten Tempel Japans.

Respektvolle Tiere

Aber eigentlich kommen die Touristen hier her wegen all dem Rehwild. „Häh?“ denkst du dir jetzt vielleicht. Was macht das denn in Nara? Nun, sie wohnen hier, denn Nara ist Heimat von Hunderten frei umherlaufendem Rehen, Rehböcken und Rehkitzen. Und die sind erstaunlich zahm und kommen den Menschen ganz nahe, bzw. wuseln mitten unter ihnen herum.

Die Legende besagt, dass im Jahr 768 n.u.Z. ein buddhistischer Mönch namens Tokudo Shonin die ersten Rehe nach Nara brachte. Er soll den Tod eines seiner Schüler betrauert haben und sah in den Rehen die Verkörperung der Seelen der Verstorbenen. Seitdem wurden die Rehe in Nara geschützt und gepflegt.

Über die Zeit sind die über 1000 Rehe (die als Boten der Götter gelten) zu einer Art Symbol für die Stadt geworden und wurden sogar zum Naturschatz erklärt. Ganz selbstverständlich kann man sie also irgendwie überall finden. Egal, ob sie gerade am Weg entlang spazieren oder aus den steinernen Tempellaternen heraus lugen.

Ganz besonders viele kann man im berühmten Nara Park entdecken. Das ist aber auch kein Wunder, denn hier werden Kräcker zum Verkauf angeboten, die man dann an die Tiere verfüttern kann. Als kleines Ritual haben diese wiederum gelernt, sich vor den Besuchern zu verbeugen, wenn sie gefüttert werden wollen. Oder sie einfach zu verfolgen! Denn wenn so ein Reh oder Bock erstmal weiß, dass du einen Kräcker hast, lässt das Tier erstmal nicht von dir ab, bis es den auch bekommt. Wir haben auf jeden Fall nette neue Freundschaften geschlossen.

Kleine Ergänzung: Eigentlich ging in Nara erstmal alles mit rechten Dingen zu: Die Tiere wirkten munter und freundlich, die Touristen wirkten amüsiert aber auch respektvoll. Bis wir diesen einen furchtbaren Mann getroffen haben. Der hatte einfach 0 Respekt oder Gefühl dafür, was sich gehört und was nicht. Anscheinend wollte er ein Bild mit einem der Tiere machen. Doch anstatt sich Kräcker zu kaufen (dann kommen die nämlich eh freiwillig), beschloss er, ein Reh von oben einfach bei den Vorderbeinen aufzuheben (!) und in seine Richtung zu drehen. Das Tier fing wie wild an zu zappeln und hat möglichst schnell die Flucht ergriffen. Wir waren entsetzt! Als er dann noch einen Rehbock, neben dem wir gerade standen, am Geweih gepackt hat, wars vorbei. In einer Kurzschlussreaktion schrie ich ihn halb an, was er da bitte täte und dass er gefälligst sofort aufhören solle. Er lachte nur und sah mich mit Unverständnis an. Das hat mich so rasend wütend gemacht. 

Hübscher japanischer Garten

Ein wenig später fanden wir noch ein von außen unscheinbar wirkendes Gartentor, hinter dem sich ein wirklich schöner japanischer Garten auftat. Mit einem richtigen Teehaus (und sogar leicht gewellten, handgefertigten Fensterscheiben) und vielen verschiedenen schön angelegten Pflanzen. Hier konnten wir unser Gemüt wieder ein wenig abkühlen und die Natur genießen. Glücklicherweise erinnerte ich mich nach der Begegnung mit dem blöden, respektlosen Menschen an Amelies Spruch: „Nicht ärgern, nur wundern.“ – sonst wäre der Tag wahrscheinlich gelaufen gewesen…

Mochis

Am Weg zurück gab es noch ein Aufheiterungs-Mochi (もち) für uns! Das wurde vom Mochi-Meister persönlich vor unseren Augen nochmal fest durchgestampft bzw. geschlagen, damit der Teig seine berühmte geschmeidige Konsistenz erhält (das Schlagen mit den Holzhammern nennt sich auch Mochitsuki und ist ein spezieller japanischer Brauch zur Zubereitung der Süßspeise). Wer Mochis nicht kennt: das ist eine Art Reiskuchen, der aus speziellem klebrigem Reis hergestellt wird. Innen kann er dann mit allen möglichen Geschmäckern gefüllt sein, in unserem Fall zum Beispiel mit roter Bohnenpaste. Mmmmhhhh! Aber bitte mit Vorsicht genießen, denn durch die klebrige Konsistenz kann man an Mochis schnell ersticken – deshalb lieber in kleinen Stücken essen und gut kauen.

A day with Kei

Etwas, was mir an Japan besonders gefallen hat, war’s endlich einmal wieder Kei zu treffen – einen Freund, der vor 5 Jahren für kurze Zeit in Deutschland studiert hatte, bevor er zurück nach Japan ging. Ich kann mich noch gut an unseren gemeinsamen Ausflug zum Schloss Neuschwanstein und seine Liebe für Bäder erinnern.

Oktober 2017
Juni 2023

Bei unserem Wiedersehen haben wir dann natürlich wieder ein berühmtes weißes Schloss auf unserer Liste stehen gehabt. Dieses mal jedoch am anderen Ende der Welt.

Osaka Castle

Osaka Castle erhebt sich beeindruckend aus der Umgebung des modernen Stadtbildes von Osaka. An den Ecken der Dachvorsprünge befinden sich Fischschwänze, die sich in die Höhe strecken. Anscheinend wird es mit Orca übersetzt. Sie dienen als dekorative Elemente, um das Schloss optisch zu verschönern und eine Verbindung zur japanischen Kultur herzustellen. Sie sollen Glück und Wohlstand symbolisieren und den Besuchern des Schlosses positive Energie vermitteln.

Auf diesem Ausflug durften wir dann auch Nako (Keis Freundin) kennenlernen, die ebenfalls schon in Deutschland und Österreich unterwegs war und ein Fan von Sissi ist. Ich hätte nicht gedacht, dass die alljährlichen Sissi-Fernseh-Marathons meiner Mum mal irgendwann zu was gut sein werden. Aber so hatte ich das Gefühl, ich kann etwas zur Unterhaltung beitragen. Aber davon abgesehen haben wir auch viel über das alltägliche Leben von Kei und Nako erfahren können und wie lang die Arbeitstage in japanischen Firmen sein können. Was wir auch sehen konnten, war wie man es in Japan schafft die Zeichen (es gibt mehrere tausend) auf eine Handytastatur zu bekommen.

Karaoke time

Eines unserer Highlights war es, japanisches Karaoke zu probieren. Denn anders als bei der deutschen Version muss man sich nicht vor vielen Fremden zum Affen machen, sondern kann unter Freunden bleiben (und sich da zum Affen machen). Aber das macht natürlich viel mehr Spaß. Kei hat uns nach einem veganen Essausflug, den wir ganz unjapanisch unternommen haben, in eine solche Karaokebar geführt.

Die Einrichtung hatte etwas von einem alten Herrenhaus, was nur etwas gestört wurde durch ein paar Getränkemaschinen, bei denen man kostenlos neue und unbekannte Getränke holen konnte (z.B. eine Cola-Weintraube-Mischung). Hier bekamen wir auch direkt ein Zimmer zugeteilt, in dem sich mehrere Bildschirme, Tablets und Mikrophone befanden. Auf den Tablets konnte man dann Lieder auswählen und sie in eine Liste einfügen. Dabei fand ich auch besonders spannend, was in Japans Karaokebars am beliebtesten ist. Ganz weit oben in der Liste waren nämlich so Lieder wie „my heart will go on“ oder „a whole new world“. Nicht mein persönlicher Favorit, aber interessant.

Und als wir dann ganz verhalten mit Singen („oder eher summen bzw. nuscheln“ – Patrizia) begonnen haben, hat Kei gleich richtig losgelegt. Unfairerweise kann Kei sogar ganz gut singen, sodass nur ein bisschen leichter fiel, mit den eigenen schiefen Tönen etwas lauter zu werden.

Nachdem wir dann auf Pazis Wunsch hin auch noch Disney in die Rotation mit aufgenommen haben, konnten wir zum Abschluss Kei und Nako zuhören, wie sie ein japanisches Lied gesungen haben. Wir haben uns dafür selbst disqualifiziert aufgrund unserer Unfähigkeit, Katakana, Hiragana und Kanji zu lesen (oder überhaupt zu wissen, was was ist).

Als wir dann keine Stimme mehr hatten und unsere Zeit von 1,5 Stunden in dem Karaokezimmer aufgebraucht war, mussten wir uns von Nako wieder verabschieden und haben uns schließlich noch auf den Weg zu Keis Freunden gemacht.

Überraschung!

Was wir allerdings nicht wussten, war, dass hier eine Geburtstagsfeier auf uns warten würde. Damit hatten wir nicht gerechnet und waren kurz ein wenig überfordert. Allerdings waren alle Menschen so nett, das wir uns schnell willkommen gefühlt haben und uns darüber gefreut haben, noch mehr Leute kennen zu lernen. Wir konnten interessante Unterhaltungen zum Leben in Japan führen und mehr über das Land erfahren. Außerdem wurden dann extra für uns auf vieles vom Fleisch verzichtet, was uns dann etwas Leid tat.

"Tatsächlich hat Kei erzählt, dass ich Vegetarierin bin, nur irgendwie ist das über die stille Post und vielleicht auch die Übersetzung als Veganerin angekommen. Die liebe Gastgeberin hat also ein komplettes VEGANES Buffet für uns alle vorbereitet! Ich war sprachlos! Und tatsächlich etwas schuldbewusst, als sie uns erzählte, dass ihr die Kürbissuppe mit der Sojamilch nicht so recht gelungen ist (sie war trotzdem super lecker!)" – Patrizia

Patrizia: „Kleine Ergänzung. Obwohl immer mal wieder von Japanisch zu Englisch und umgekehrt gewechselt wurde und wir ziemlich wenig verstanden haben, war es ein lustiger und erstaunlich normaler Abend. Wir sangen ein Geburtstagsständchen, aßen Edamame als Vorspeise, Kei blödelte mit den kleinen Jungen herum, alle stießen mit Prosecco Gläsern an, die Kids saßen nach dem Essen vor dem Fernseher, während am Esstisch noch die leckeren Klebereis-Reste von den Schöpflöffeln geschleckt wurden und alle laut lachten. Also ziemlich so wie zuhause. Bevor es dann gegen 9 Uhr abends irgendwann wieder zurück ging, mussten wir dann noch ein, zwei abschließende Gruppenbilder machen, um uns immer daran erinnern zu können und wurden lieb aus der Wohnung verabschiedet.“

Jetzt ging es dann noch darum, heimzukommen und die schwerste Aufgabe des Tages zu bewältigen… nämlich von Kei wieder Abschied zu nehmen – in der Hoffnung, dass er bald nach Europa kommt und wir mit einem Wiedersehen nicht warten müssen, bis wir wieder die Möglichkeit haben, nach Japan zu reisen.

Danke für den super Tag!

Malerisches, traditionelles Japan

Welch ein Glück, dass wir auf unserer Japan Reise auch einen Stopp etwas abseits der üblichen Touristenroute von Tokio nach Osaka eingeplant haben. Nämlich in Nagoya bzw. genauer gesagt im nicht weit entfernten Nagiso, von wo aus wir uns auf den Weg zu einer wunderschönen Wanderung gemacht haben. Eine Wanderung durch das malerische, traditionelle Japan: Den Mogome Pass.

Einer der schönen Ausblicke unterwegs

Der Mogome Pass ist eine historische Route durch die Präfektur Nagano und liegt damit genau in den japanischen Alpen. Zugegeben sehen die zwar etwas anders aus als die europäischen, sind aber nicht weniger schön. Der Pass hat eine lange Geschichte und spielte eine bedeutende Rolle im kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen den dortigen Regionen.

Entlang des Waldweges war alles blitzgrün und sprießte nur so vor sich hin. Bestimmt, weil es gerade Regenzeit ist! Das hat allerdings auch zur Folge, dass hin und wieder Teile des Weges vom vorangegangenen Taifun weggewaschen wurden… Größtenteils war aber alles über „Umleitungen“ passierbar oder ein netter Bauarbeiter hat uns mit wilden Gesten und schnellem Japanisch klar gemacht, dass wir wo nicht weiterwandern konnten und welche Route wir stattdessen nehmen sollten.

Wir haben zwar kein Wort verstanden aber uns trotzdem mehrmals lächelnd verbeugt und bedankt

Kulturelle Bedeutung hat der Pass übrigens, weil er früher mal eine bekannte Handelsroute entlang der Nakasendo-Route war. Diese geht von Nagano nach Yamanashi und umgekehrt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Pass von Händlern, Pilgern und Reisenden genutzt, die Waren, religiöse Artefakte und wichtige Informationen transportierten. Wir selbst sind übrigens nicht den ganzen Pass entlang gewandert, sondern nur eine Teilstrecke von Nagiso über Tsumago nach Mogome. Welche Orte das sind, erzähle ich aber gleich.

Tsumago-juku

In der Nähe des Passes befindet sich das historische Tsumago-Juku, eine ehemalige Poststation der Edo-Zeit (so 17. bis 19. Jhdt) entlang der erwähnten alten Nakasendo-Route. Was ist das, so eine Poststation? Man muss sich vorstellen, dass die ganzen Händler und Reisenden anstrengende und lange Wanderungen auf sich nahmen – und die mussten sich von Zeit zu Zeit ja auch irgendwo ausruhen, Pferde tauschen oder Waren transportieren. Deshalb gab es an bestimmten Knotenpunkten eben solche Poststationen. Gekennzeichnet wurden sie mit dem „-juku“ im Namen, den man einfach hinter die Region schrieb.

Also ist Tsumago-Juku einfach die Poststation der Region Tsumago. Und übrigens auch der erste Ort, den wir auf unserer Wanderung nach etwa einer Stunde erreichten. Er ist für seine gut erhaltene Architektur bekannt und bietet einen Einblick in das traditionelle Japan der damaligen Zeit.

Bin das nur ich oder sieht der Fluss dem Waidischbach nicht verblüffend ähnlich? Wäre direkt gerne reingehüpft!

Nach unserem Besuch in Tsumago-Juku und dem leckeren Maroni-Eis machten wir uns schließlich auf den zweiten Teil unserer Wanderung: 2–3 Stunden nach Mogome-juku. Doch unterwegs wurde es spannend.

Hilfe, ein Bär!

war ich schon bereit zu schreien, weil wir etwa an jeder zweiten Ecke darauf hingewiesen wurden, dass die Tiere hier in ihrem natürlichen Lebensraum nunmal anzutreffen sind. Weil so eine Begegnung aber nicht ganz ungefährlich ist, sind unterwegs viele Bärenglocken angebracht. Das schrille Geräusch mögen die Tiere wohl nicht so gerne. Daher soll man die Glocken so laut wie möglich läuten, wenn man jemals das Vergnügen haben sollte.

Ich frage mich ja eher, ob ich in so einem Moment noch an die Glocke denke...? 

Die Alternative ist meines Wissens nach nur ein möglichst ruhiger bedachter Rückzug, weil Bären sowieso praktisch alles besser können. Zum Glück hatte Patrick aber auch eine Trillerpfeife mit, mit der wir uns gleich sicherer fühlten. Manch andere Wanderer, die wir unterwegs angetroffen sind, hatten ihre eigenen kleinen Bimmelglöckchen mit. Um also kein Risiko einzugehen, haben wir JEDE Glocke geläutet, die wir unterwegs gefunden haben. Ja, jede. Und das waren einige!

Free Tea Room

Ganz schön müde von unserem Bimmelzug sind wir unterwegs über den Free Tea Room gestolpert. Hier wird erschöpften Wanderern ein Rückzugsort geboten, wo man die Füße ausruhen, eine Tasse grünen Tee trinken und eine nette Botschaft im Gästebuch hinterlassen kann. Haben wir natürlich direkt gemacht und noch ein wenig mit den anderen Reisenden dort geplaudert.

Mogome-Juku

Nach einer weiteren guten Stunde Wanderung sind wir dann schließlich in Mogome-Juku angekommen, eine zweite ehemalige Poststation. Dieser hübsche Ort war nicht weniger schön als Tsumago-Juku, wohl aber ein wenig belebter (was vielleicht aber auch an der Uhrzeit liegen könnte).

Unterwegs haben wir übrigens ein spannendes Mittagessen bestellt, bei dem wir keine Ahnung hatten, woraus es war. Es hat dann aber ganz lecker geschmeckt (oder zumindest Teile davon).

Am Ende unserer Wanderung bot sich uns auch noch ein wirklich schöner Blick über die umliegenden Reisfelder, den wir noch ein wenig genossen ehe wir uns mit Bus und Bahn wieder auf den Weg zurück Richtung unseres Hotels in Nagoya machten.

TeamLab Planets

Wie schon angekündigt haben wir in Tokio noch einmal die Möglichkeit gehabt, in eine Kunstausstellung zu gehen, die sich auf das Erfahren von und die Interaktion mit der Kunst spezialisiert: Das TeamLab Planets Museum.

Die Ausstellung war ein wenig ab vom Schuss in der Nähe des Hafens in Tokio. Trotz der Lage war das Gebiet aufgrund der Menschenmassen aber nicht zu verfehlen… Und da ich die Planung übernommen hatte, waren wir kaum mehr als eine Stunde zu früh da. Nur rein durften wir nicht, denn man bekommt bei der Buchung einen genauen Zeitpunkt für den Eintritt zugewiesen – um das Ganze zu entzerren. Zum Glück war es beim Warten extrem sonnig und es gab keinen Schatten, sodass uns schonmal nicht kalt wurde.

Aber als wir dann endlich hinein durften, erwartet uns eine kleine Überraschung. Wir mussten unsere Schuhe ausziehen, denn es gab wohl Wasser Installationen. Zumindest nachdem wir in einem Raum waren, in dem man auf allen Vieren über einen weichen Boden krabbeln musste.

„Walk through water“

Zu den darauffolgenden Kunstwerken ging es dann über Gänge, die mit fließendem, knöchelhohen Wasser gefüllt waren. Diese Gänge haben uns zu Räumen geführt, in denen überall Wasser war und auf das Fische projiziert wurden, die flink an einem vorbei geschwommen sind. Dann ging es noch durch einen Raum, der mit Spiegeln und schnurartigen, von der Decke hängenden Lichtern bestückt war. Nachdem wir durch den Raum gegangen sind, haben wir noch ein Display gefunden, an dem man bestimmte Themen auswählen konnte, die die Lichter steuern.

„Become one with the flowers“

Im zweiten Teil der Ausstellung ging es für uns dann in den Garten Bereich. Hier flogen Blumen über die Wände und die Decke und wurden im Spiegelboden reflektiert.

Mein Highlight war ein Raum mit hunderten Orchideen, die an Schnüren von der Decke hingen und die, wenn man sich ihnen näherte, hochgezogen wurden. Falls niemand nahe an ihnen war, sind sie fast bis auf den Boden gesunken. So konnte man eine kleine Wand von Blumen um sich herum schaffen.

"Naja, zumindest für die 2 Minuten, die man im Ausstellungsbereich bleiben durfte. Schön war es aber trotzdem!" – Patrizia

Vegane Ramen

Am Ende der Ausstellung ging es für uns dann auf die Suche nach einem vegetarischen Restaurant. Zum Glück gab es direkt vor dem Eingang vegetarische Ramen zu kaufen, die extrem lecker waren. Vielleicht weil das UZU sogar Teil eines Michelin Guides ist?

"Oder, weil die Basis der leckeren Ramensuppe ... – Trommelwirbel bitte – ... Hafermilch ist! Mmmmhhh, ein Genuss." – Patrizia

Nightlife Stories von Shinjuku

Weil wir uns alleine nachts nicht so richtig raus getraut haben (oder wenn wir mal ehrlich sind, einfach nicht die Motivation hatten, nach Einbruch der Dunkelheit nochmal raus zu gehen sondern nach langen Sightseeing-Tagen lieber im Bett rumzuknödeln), haben wir uns bei einer Night Walking Tour angemeldet. Hier haben wir zwar nichts zu der Geschichte Japans oder historisch wichtigen Ereignissen gelernt, dafür aber den ein oder anderen Einblick in die Nightlife Szene und das berüchtigte Liebesleben bekommen. Und das lässt mindestens genauso staunen, wie die beleuchteten Gassen und Straßen. Wartet’s nur ab!

Dating Leben

Loc, unser lieber Guide, redete nicht lange um den heißen Brei herum, sondern startete direkt mit einem sehr juicy Thema: Dating. In Japan ist es nämlich üblich, abends mit Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen als Gruppe etwas trinken zu gehen und dann auch in dieser Konstellation zu bleiben. Da wird nicht wirklich gemingled und einfach mal mit neuen Leuten gesprochen. Dementsprechend gibt’s nicht viele Möglichkeiten, sich in einer Bar (oder davor) kennenzulernen, wie das bei Patrick und mir der Fall war…

Wie schließt man also neue Freundschaften oder findet sich seinen eigenen Patrick? Dafür gibt es eine einfache Lösung: Ein Gruppenblinddate namens gōkon (合コン). Dabei laden zwei Freunde jeweils ihre befreundeten männlichen oder weiblichen Singles zu einem Treffen ein, wo man sich in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen kann. Z.B. beim Abendessen, Karaoke oder Trinken. Wenn ich ehrlich bin, klingt das in meinen Ohren ziemlich unangenehm, ist aber ein typischer Weg, in Japan neue Leute kennenzulernen und Gleichgesinnte zu finden. Meistens kommen auch alle aus einer ähnlichen Lebensphase (studieren zum Beispiel) und haben so direkt ein Gesprächsthema, worüber sie miteinander reden können.

Es gibt natürlich auch online Dating-Apps oder organisierte Events, sogenannte konkatsu Parties (婚活パーティー) (wie gōkon nur mit fremden Personen), die dem gleichen Zweck dienen. Ganz früher hat es auch noch Heiratsgespräche gegeben, als Hochzeiten noch organisiert waren. Aber so das typische auf der Straße ansprechen ist in Japan wohl eher selten. Vielleicht, weil die Gesellschaft dafür einfach zu höflich und eher konservativ eingestellt ist.

Das Rotlichtviertel

Wem das noch nicht abgespaced genug war, der kann sich ja mal umhören, was im Rotlichtviertel von Japan so geschieht. Denn obwohl Prostitution verboten ist, gibt es viele Wege, wie die Einschränkungen umgangen werden. In dieser Grauzone bewegen sich außerdem auch die Mafia und der Sexhandel, welche unter Umständen auch gefährlich werden können. Deshalb haben wir mal lieber einen großen Bogen um das rot beleuchtete Eingangstor gemacht.

Wen es interessiert, das sind Wege, die gesetzlichen Einschränkungen á la „Keine fremde Person bezahlen, um mit einem zu schlafen“ zu umgehen:

  1. Die Interaktion beruht auf einer Massage und endet dann einfach mit einem Happy End.
  2. Es wird ein vorangegangenes „Vorstellungsgespräch“ geführt, damit man sich nicht mehr fremd ist. Logisch oder?

Wer mehr wissen möchte oder solche Orte in Erfahrung bringen möchte, kann sich ja mal bei einem der vielen Informationsschalter melden. Und nein, wenn man hier als Tourist ganz normal nach dem Weg oder einer Sehenswürdigkeit fragt, wird einem nicht geholfen. Am Besten nicht von dem kleinen Info-„i“ täuschen lassen. Die sind nur für ganz bestimmte Information da.

Love Hotels

Ja achso oder 3. Man findet selbst jemanden und mietet sich für ein paar Stunden ein Zimmer in einem Love Hotel. Die können je nach Bedarf für unterschiedlich lange Zeit gebucht werden und sind übrigens ziemlich hübsch ausgestattet – manchmal sogar mit riesigen Flatscreens oder Whirlpools.

Patrick und ich haben sogar selbst überlegt, in so ein Hotel zu gehen. NEIN, nicht woran ihr jetzt denkt! Sondern an unserem allerersten Tag, an dem wir krampfhaft nach einem Ort gesucht haben, wo wir uns nach dem zermürbenden Flug tagsüber für ein paar Stunden hinlegen können für einen Mittagsschlaf. Letzten Endes konnten wir dann aber einfach in unserem eigenen Hotel früher einchecken. Naja, ich hätte die Hotels mit den abgedunkelten Fensterscheiben und Eingängen in Innenhöfen schon irgendwie gerne von innen gesehen. Mitgekriegt hätte es sowieso niemand, denn Privatsphäre wird hier besonders groß geschrieben.

Host & Hostess Clubs

Wenn es nicht ganz so körperlich sein muss, gibt es noch eine letzte Alternative und Eigenheit in Japan: die sogenannten Host oder Hostess Clubs kyabakura (キャバクラ). Im Wesentlichen sind das Orte, an denen Menschen was trinken gehen und dabei von schönen Männern oder Frauen mit Aufmerksamkeiten überschüttet werden. Hier wird man mit Geschichten unterhalten, kann sich bei koketten Gesprächen amüsieren oder Arbeitsdinge besprechen. Das Thema ist egal – die Hosts oder Hostesses sind nur dazu da, dass sich der jeweilige Gast gut fühlt – es kann sogar gespielt, gesungen oder eben einfach nur zugehört werden. Wichtig ist nur zu wissen, dass hier keine sexuellen Aussagen oder Aktivitäten erwünscht sind und man sich normalerweise auch nicht berührt. Das macht das ganze für mich aber nicht weniger ungewöhnlich.

Diese Art der Unterhaltung wird im Übrigen auch überall beworben! Ganze Gebäude sind zugekleistert mit Menschen, die dem japanischen Schönheitsideal entsprechen. Dabei kann man ungeübt meistens nicht zwischen den Hosts und einer Boyband unterscheiden, aber was weiß ich schon davon.

Loc hat erzählt, dass es oft einsame Menschen sind (und manchmal ebenjene Leute, die selbst als Host oder Hostess arbeiten!), die sich einfach nur geliebt fühlen möchten, die diese Clubs besuchen. Mich hat das ziemlich traurig gestimmt, weil natürlich viel der Aufmerksamkeit und des Interesses vollkommen fake und vorgespielt ist und man dadurch keine echten menschlichen Beziehungen aufbauen kann. Trotzdem möchten sich viele verbunden fühlen, warum das Geschäft in Japan boomed.

Sophia, was hast du da für einen Club mit Host und Hostess Ebenen eröffnet?

Auf die großen Plakate kommen übrigens nur die beliebtesten Hosts und Hostesses – das muss man sich erstmal verdienen indem man der begehrenswerteste Mensch im Club ist. Es ist nicht verwunderlich, dass das Business also oft mit äußerlichen Veränderungen durch plastische Chirurgie einhergeht. Wird man außerdem zu alt (Patrick wäre jetzt wohl schon zu alt – sorry), dann wird man außerdem rausgeschmissen und fallen gelassen. Wirklich eine Zukunftsperspektive hat man also nicht. Es erhoffen sich trotzdem viele, durch diesen Job ein Sprungbrett in z.B. die Model- oder Filmindustrie zu erhalten und nehmen die Oberflächlichkeiten und Arbeitsbedingungen in Kauf.

3D Katze

Um euch nach all dem mit einem ein wenig leichteren Gefühl aus dem Beitrag zu entlassen, habe ich am Schluss aber noch ein echt geniales Video für euch, dass an einem berühmten Bildschirm auf einer Kreuzung in Shinjuku zu sehen ist: Die süße dreidimensionale Katze, die hoch über den Köpfen aller Menschen beinahe aus dem Gebäude zu springen scheint! In der Galerie sieht man außerdem noch ein paar Eindrücke unseres nächtlichen Spaziergangs durch die Gassen und Straßen von Shinjuku. Die tolle Aussicht konnten wir übrigens vom Tokyo Metropolitan Government Building aus kostenlos genießen.

"Dazu mussten wir nur nach der Tour wie verrückt hin rennen, damit wir zum letzten Einlass noch rechtzeitig vorbei kamen! Abendliche Joggingrunde inklusive." – Patrick

Minischweine knuddeln

Auf ging’s ins Mipig Café. Das Mipig im Namen steht übrigens für Micro Pigs. Ja, richtig gehört – Minischweine in einem Café. Wir wussten anfangs auch nicht so recht, was genau diese berühmten Tiercafés in Japan eigentlich sein sollen? Katzen, Eulen, Igel, Shiba-Inus, … Alle möglichen Tiere kann man in den verschiedensten Einrichtungen antreffen. Oder eben Minischweine.

Weil wir auf der Reise gemischte Erfahrungen mit Tiertourismus gesammelt hatten, haben wir uns für die Recherche des geeignetsten Tiercafés in Japan etwas Zeit genommen. Dabei hat sich herausgestellt, dass Schweine und Hunde die Gesellschaft von Menschen am Liebsten haben. Die Mipig Website hat außerdem einen wirklich guten Eindruck gemacht und verspricht, dass die Ferkel auch Pausen vom ganzen Trubel bekommen und nach ihrer Zeit im Café über eine Plattform adoptiert werden und ein neues Zuhause finden.

Gestartet ist unsere Zeit in einem Vorraum, wo wir informiert wurden, unsere Sachen in ein Schließfach legen konnten und bequeme Hausschuhe bekamen. Wir sollten uns außerdem gründlich die Hände desinfizieren. Danach wurden wir vom Personal an einen der kleinen Tische geführt, wo Sitzkissen am Boden verteilt waren und karierte Kuscheldecken schon bereit lagen. Mein Herz wummerte ganz schön, weil wir die kleinen Quiekerchen schon beobachten konnten, die ein wenig zwischen den Tischen herum tollten.

Wir haben uns noch nichtmal richtig hinsetzen können, da sind auch schon die ersten Schweinchen angewatschelt gekommen und haben sich auf meinen Schoß gedrängt. Hilfe! Ich wollte doch eigentlich die Decke darauf ausbreiten, aber die Schweine waren einfach schneller. Sie haben es sich mir nichts dir nichts direkt bequem gemacht. Ich hatte da gar nichts mitzureden!

Kurz noch rumgegrunzt und gekaut und dann direkt weggemützelt

Es war ein Spaß, mitanzusehen, wie sich die Schweinchen im Raum umsahen, sich eine Person aussuchten und ihr Köpfchen irgendwo ablegten, um grunzend zu kauen und die Decke ein bisschen vollzusabbern, bis sie schließlich einschliefen.

Manchmal gab es ein wenig Streit um die besten Plätze (ganz nah im Schoß) oder um die Leckerlis, die von den Angestellten hie und da verteilt wurden. Diese spielten auch manchmal mit den etwas größeren Schweinen und brachten ihnen kleine Tricks bei. Und währenddessen lagen die kleinen Minischweine auf unseren Beinen und schienen sich auf der warmen Kuscheldecke richtig wohl zu fühlen. Kleine Streicheleinheiten gab’s natürlich kostenlos mit dazu. Übrigens nicht nur für die ganz kleinen, sondern auch die etwas größeren, erwachsenen Schweinchen.

Irgendwann nach etwa 40 Minuten musste ich dann aber auch endlich mal die Position wechseln und meine Beine zwischendurch ausstrecken. Das fanden die Schweinkis auf meinem Schoß aber so gar nicht gut, immerhin hab ich sie damit aus ihrem Schweinchenschlaf gerissen. Also sind sie grunzend runter gerutscht und – oh wie praktisch, haben direkt gegenüber einen neuen Schoß gefunden. Nämlich Patricks! Das machte gar nix, dass da schon wer lag. Da wurde sich einfach dazugekuschelt.

The more the merrier?

Lange blieb ich aber nicht alleine.

Die restlichen 20 Minuten verging dann wie im Flug, bis wir irgendwann Tschüssi zu den kleinen Schweinchen sagen mussten. Ich hab aber jede Sekunde mit den kuscheligen Ferkeln genossen. Hier noch ein paar Einblicke in das schöne Quiekerlebnis: