Malerisches, traditionelles Japan

Welch ein Glück, dass wir auf unserer Japan Reise auch einen Stopp etwas abseits der üblichen Touristenroute von Tokio nach Osaka eingeplant haben. Nämlich in Nagoya bzw. genauer gesagt im nicht weit entfernten Nagiso, von wo aus wir uns auf den Weg zu einer wunderschönen Wanderung gemacht haben. Eine Wanderung durch das malerische, traditionelle Japan: Den Mogome Pass.

Einer der schönen Ausblicke unterwegs

Der Mogome Pass ist eine historische Route durch die Präfektur Nagano und liegt damit genau in den japanischen Alpen. Zugegeben sehen die zwar etwas anders aus als die europäischen, sind aber nicht weniger schön. Der Pass hat eine lange Geschichte und spielte eine bedeutende Rolle im kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen den dortigen Regionen.

Entlang des Waldweges war alles blitzgrün und sprießte nur so vor sich hin. Bestimmt, weil es gerade Regenzeit ist! Das hat allerdings auch zur Folge, dass hin und wieder Teile des Weges vom vorangegangenen Taifun weggewaschen wurden… Größtenteils war aber alles über „Umleitungen“ passierbar oder ein netter Bauarbeiter hat uns mit wilden Gesten und schnellem Japanisch klar gemacht, dass wir wo nicht weiterwandern konnten und welche Route wir stattdessen nehmen sollten.

Wir haben zwar kein Wort verstanden aber uns trotzdem mehrmals lächelnd verbeugt und bedankt

Kulturelle Bedeutung hat der Pass übrigens, weil er früher mal eine bekannte Handelsroute entlang der Nakasendo-Route war. Diese geht von Nagano nach Yamanashi und umgekehrt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Pass von Händlern, Pilgern und Reisenden genutzt, die Waren, religiöse Artefakte und wichtige Informationen transportierten. Wir selbst sind übrigens nicht den ganzen Pass entlang gewandert, sondern nur eine Teilstrecke von Nagiso über Tsumago nach Mogome. Welche Orte das sind, erzähle ich aber gleich.

Tsumago-juku

In der Nähe des Passes befindet sich das historische Tsumago-Juku, eine ehemalige Poststation der Edo-Zeit (so 17. bis 19. Jhdt) entlang der erwähnten alten Nakasendo-Route. Was ist das, so eine Poststation? Man muss sich vorstellen, dass die ganzen Händler und Reisenden anstrengende und lange Wanderungen auf sich nahmen – und die mussten sich von Zeit zu Zeit ja auch irgendwo ausruhen, Pferde tauschen oder Waren transportieren. Deshalb gab es an bestimmten Knotenpunkten eben solche Poststationen. Gekennzeichnet wurden sie mit dem „-juku“ im Namen, den man einfach hinter die Region schrieb.

Also ist Tsumago-Juku einfach die Poststation der Region Tsumago. Und übrigens auch der erste Ort, den wir auf unserer Wanderung nach etwa einer Stunde erreichten. Er ist für seine gut erhaltene Architektur bekannt und bietet einen Einblick in das traditionelle Japan der damaligen Zeit.

Bin das nur ich oder sieht der Fluss dem Waidischbach nicht verblüffend ähnlich? Wäre direkt gerne reingehüpft!

Nach unserem Besuch in Tsumago-Juku und dem leckeren Maroni-Eis machten wir uns schließlich auf den zweiten Teil unserer Wanderung: 2–3 Stunden nach Mogome-juku. Doch unterwegs wurde es spannend.

Hilfe, ein Bär!

war ich schon bereit zu schreien, weil wir etwa an jeder zweiten Ecke darauf hingewiesen wurden, dass die Tiere hier in ihrem natürlichen Lebensraum nunmal anzutreffen sind. Weil so eine Begegnung aber nicht ganz ungefährlich ist, sind unterwegs viele Bärenglocken angebracht. Das schrille Geräusch mögen die Tiere wohl nicht so gerne. Daher soll man die Glocken so laut wie möglich läuten, wenn man jemals das Vergnügen haben sollte.

Ich frage mich ja eher, ob ich in so einem Moment noch an die Glocke denke...? 

Die Alternative ist meines Wissens nach nur ein möglichst ruhiger bedachter Rückzug, weil Bären sowieso praktisch alles besser können. Zum Glück hatte Patrick aber auch eine Trillerpfeife mit, mit der wir uns gleich sicherer fühlten. Manch andere Wanderer, die wir unterwegs angetroffen sind, hatten ihre eigenen kleinen Bimmelglöckchen mit. Um also kein Risiko einzugehen, haben wir JEDE Glocke geläutet, die wir unterwegs gefunden haben. Ja, jede. Und das waren einige!

Free Tea Room

Ganz schön müde von unserem Bimmelzug sind wir unterwegs über den Free Tea Room gestolpert. Hier wird erschöpften Wanderern ein Rückzugsort geboten, wo man die Füße ausruhen, eine Tasse grünen Tee trinken und eine nette Botschaft im Gästebuch hinterlassen kann. Haben wir natürlich direkt gemacht und noch ein wenig mit den anderen Reisenden dort geplaudert.

Mogome-Juku

Nach einer weiteren guten Stunde Wanderung sind wir dann schließlich in Mogome-Juku angekommen, eine zweite ehemalige Poststation. Dieser hübsche Ort war nicht weniger schön als Tsumago-Juku, wohl aber ein wenig belebter (was vielleicht aber auch an der Uhrzeit liegen könnte).

Unterwegs haben wir übrigens ein spannendes Mittagessen bestellt, bei dem wir keine Ahnung hatten, woraus es war. Es hat dann aber ganz lecker geschmeckt (oder zumindest Teile davon).

Am Ende unserer Wanderung bot sich uns auch noch ein wirklich schöner Blick über die umliegenden Reisfelder, den wir noch ein wenig genossen ehe wir uns mit Bus und Bahn wieder auf den Weg zurück Richtung unseres Hotels in Nagoya machten.

TeamLab Planets

Wie schon angekündigt haben wir in Tokio noch einmal die Möglichkeit gehabt, in eine Kunstausstellung zu gehen, die sich auf das Erfahren von und die Interaktion mit der Kunst spezialisiert: Das TeamLab Planets Museum.

Die Ausstellung war ein wenig ab vom Schuss in der Nähe des Hafens in Tokio. Trotz der Lage war das Gebiet aufgrund der Menschenmassen aber nicht zu verfehlen… Und da ich die Planung übernommen hatte, waren wir kaum mehr als eine Stunde zu früh da. Nur rein durften wir nicht, denn man bekommt bei der Buchung einen genauen Zeitpunkt für den Eintritt zugewiesen – um das Ganze zu entzerren. Zum Glück war es beim Warten extrem sonnig und es gab keinen Schatten, sodass uns schonmal nicht kalt wurde.

Aber als wir dann endlich hinein durften, erwartet uns eine kleine Überraschung. Wir mussten unsere Schuhe ausziehen, denn es gab wohl Wasser Installationen. Zumindest nachdem wir in einem Raum waren, in dem man auf allen Vieren über einen weichen Boden krabbeln musste.

„Walk through water“

Zu den darauffolgenden Kunstwerken ging es dann über Gänge, die mit fließendem, knöchelhohen Wasser gefüllt waren. Diese Gänge haben uns zu Räumen geführt, in denen überall Wasser war und auf das Fische projiziert wurden, die flink an einem vorbei geschwommen sind. Dann ging es noch durch einen Raum, der mit Spiegeln und schnurartigen, von der Decke hängenden Lichtern bestückt war. Nachdem wir durch den Raum gegangen sind, haben wir noch ein Display gefunden, an dem man bestimmte Themen auswählen konnte, die die Lichter steuern.

„Become one with the flowers“

Im zweiten Teil der Ausstellung ging es für uns dann in den Garten Bereich. Hier flogen Blumen über die Wände und die Decke und wurden im Spiegelboden reflektiert.

Mein Highlight war ein Raum mit hunderten Orchideen, die an Schnüren von der Decke hingen und die, wenn man sich ihnen näherte, hochgezogen wurden. Falls niemand nahe an ihnen war, sind sie fast bis auf den Boden gesunken. So konnte man eine kleine Wand von Blumen um sich herum schaffen.

"Naja, zumindest für die 2 Minuten, die man im Ausstellungsbereich bleiben durfte. Schön war es aber trotzdem!" – Patrizia

Vegane Ramen

Am Ende der Ausstellung ging es für uns dann auf die Suche nach einem vegetarischen Restaurant. Zum Glück gab es direkt vor dem Eingang vegetarische Ramen zu kaufen, die extrem lecker waren. Vielleicht weil das UZU sogar Teil eines Michelin Guides ist?

"Oder, weil die Basis der leckeren Ramensuppe ... – Trommelwirbel bitte – ... Hafermilch ist! Mmmmhhh, ein Genuss." – Patrizia

Nightlife Stories von Shinjuku

Weil wir uns alleine nachts nicht so richtig raus getraut haben (oder wenn wir mal ehrlich sind, einfach nicht die Motivation hatten, nach Einbruch der Dunkelheit nochmal raus zu gehen sondern nach langen Sightseeing-Tagen lieber im Bett rumzuknödeln), haben wir uns bei einer Night Walking Tour angemeldet. Hier haben wir zwar nichts zu der Geschichte Japans oder historisch wichtigen Ereignissen gelernt, dafür aber den ein oder anderen Einblick in die Nightlife Szene und das berüchtigte Liebesleben bekommen. Und das lässt mindestens genauso staunen, wie die beleuchteten Gassen und Straßen. Wartet’s nur ab!

Dating Leben

Loc, unser lieber Guide, redete nicht lange um den heißen Brei herum, sondern startete direkt mit einem sehr juicy Thema: Dating. In Japan ist es nämlich üblich, abends mit Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen als Gruppe etwas trinken zu gehen und dann auch in dieser Konstellation zu bleiben. Da wird nicht wirklich gemingled und einfach mal mit neuen Leuten gesprochen. Dementsprechend gibt’s nicht viele Möglichkeiten, sich in einer Bar (oder davor) kennenzulernen, wie das bei Patrick und mir der Fall war…

Wie schließt man also neue Freundschaften oder findet sich seinen eigenen Patrick? Dafür gibt es eine einfache Lösung: Ein Gruppenblinddate namens gōkon (合コン). Dabei laden zwei Freunde jeweils ihre befreundeten männlichen oder weiblichen Singles zu einem Treffen ein, wo man sich in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen kann. Z.B. beim Abendessen, Karaoke oder Trinken. Wenn ich ehrlich bin, klingt das in meinen Ohren ziemlich unangenehm, ist aber ein typischer Weg, in Japan neue Leute kennenzulernen und Gleichgesinnte zu finden. Meistens kommen auch alle aus einer ähnlichen Lebensphase (studieren zum Beispiel) und haben so direkt ein Gesprächsthema, worüber sie miteinander reden können.

Es gibt natürlich auch online Dating-Apps oder organisierte Events, sogenannte konkatsu Parties (婚活パーティー) (wie gōkon nur mit fremden Personen), die dem gleichen Zweck dienen. Ganz früher hat es auch noch Heiratsgespräche gegeben, als Hochzeiten noch organisiert waren. Aber so das typische auf der Straße ansprechen ist in Japan wohl eher selten. Vielleicht, weil die Gesellschaft dafür einfach zu höflich und eher konservativ eingestellt ist.

Das Rotlichtviertel

Wem das noch nicht abgespaced genug war, der kann sich ja mal umhören, was im Rotlichtviertel von Japan so geschieht. Denn obwohl Prostitution verboten ist, gibt es viele Wege, wie die Einschränkungen umgangen werden. In dieser Grauzone bewegen sich außerdem auch die Mafia und der Sexhandel, welche unter Umständen auch gefährlich werden können. Deshalb haben wir mal lieber einen großen Bogen um das rot beleuchtete Eingangstor gemacht.

Wen es interessiert, das sind Wege, die gesetzlichen Einschränkungen á la „Keine fremde Person bezahlen, um mit einem zu schlafen“ zu umgehen:

  1. Die Interaktion beruht auf einer Massage und endet dann einfach mit einem Happy End.
  2. Es wird ein vorangegangenes „Vorstellungsgespräch“ geführt, damit man sich nicht mehr fremd ist. Logisch oder?

Wer mehr wissen möchte oder solche Orte in Erfahrung bringen möchte, kann sich ja mal bei einem der vielen Informationsschalter melden. Und nein, wenn man hier als Tourist ganz normal nach dem Weg oder einer Sehenswürdigkeit fragt, wird einem nicht geholfen. Am Besten nicht von dem kleinen Info-„i“ täuschen lassen. Die sind nur für ganz bestimmte Information da.

Love Hotels

Ja achso oder 3. Man findet selbst jemanden und mietet sich für ein paar Stunden ein Zimmer in einem Love Hotel. Die können je nach Bedarf für unterschiedlich lange Zeit gebucht werden und sind übrigens ziemlich hübsch ausgestattet – manchmal sogar mit riesigen Flatscreens oder Whirlpools.

Patrick und ich haben sogar selbst überlegt, in so ein Hotel zu gehen. NEIN, nicht woran ihr jetzt denkt! Sondern an unserem allerersten Tag, an dem wir krampfhaft nach einem Ort gesucht haben, wo wir uns nach dem zermürbenden Flug tagsüber für ein paar Stunden hinlegen können für einen Mittagsschlaf. Letzten Endes konnten wir dann aber einfach in unserem eigenen Hotel früher einchecken. Naja, ich hätte die Hotels mit den abgedunkelten Fensterscheiben und Eingängen in Innenhöfen schon irgendwie gerne von innen gesehen. Mitgekriegt hätte es sowieso niemand, denn Privatsphäre wird hier besonders groß geschrieben.

Host & Hostess Clubs

Wenn es nicht ganz so körperlich sein muss, gibt es noch eine letzte Alternative und Eigenheit in Japan: die sogenannten Host oder Hostess Clubs kyabakura (キャバクラ). Im Wesentlichen sind das Orte, an denen Menschen was trinken gehen und dabei von schönen Männern oder Frauen mit Aufmerksamkeiten überschüttet werden. Hier wird man mit Geschichten unterhalten, kann sich bei koketten Gesprächen amüsieren oder Arbeitsdinge besprechen. Das Thema ist egal – die Hosts oder Hostesses sind nur dazu da, dass sich der jeweilige Gast gut fühlt – es kann sogar gespielt, gesungen oder eben einfach nur zugehört werden. Wichtig ist nur zu wissen, dass hier keine sexuellen Aussagen oder Aktivitäten erwünscht sind und man sich normalerweise auch nicht berührt. Das macht das ganze für mich aber nicht weniger ungewöhnlich.

Diese Art der Unterhaltung wird im Übrigen auch überall beworben! Ganze Gebäude sind zugekleistert mit Menschen, die dem japanischen Schönheitsideal entsprechen. Dabei kann man ungeübt meistens nicht zwischen den Hosts und einer Boyband unterscheiden, aber was weiß ich schon davon.

Loc hat erzählt, dass es oft einsame Menschen sind (und manchmal ebenjene Leute, die selbst als Host oder Hostess arbeiten!), die sich einfach nur geliebt fühlen möchten, die diese Clubs besuchen. Mich hat das ziemlich traurig gestimmt, weil natürlich viel der Aufmerksamkeit und des Interesses vollkommen fake und vorgespielt ist und man dadurch keine echten menschlichen Beziehungen aufbauen kann. Trotzdem möchten sich viele verbunden fühlen, warum das Geschäft in Japan boomed.

Sophia, was hast du da für einen Club mit Host und Hostess Ebenen eröffnet?

Auf die großen Plakate kommen übrigens nur die beliebtesten Hosts und Hostesses – das muss man sich erstmal verdienen indem man der begehrenswerteste Mensch im Club ist. Es ist nicht verwunderlich, dass das Business also oft mit äußerlichen Veränderungen durch plastische Chirurgie einhergeht. Wird man außerdem zu alt (Patrick wäre jetzt wohl schon zu alt – sorry), dann wird man außerdem rausgeschmissen und fallen gelassen. Wirklich eine Zukunftsperspektive hat man also nicht. Es erhoffen sich trotzdem viele, durch diesen Job ein Sprungbrett in z.B. die Model- oder Filmindustrie zu erhalten und nehmen die Oberflächlichkeiten und Arbeitsbedingungen in Kauf.

3D Katze

Um euch nach all dem mit einem ein wenig leichteren Gefühl aus dem Beitrag zu entlassen, habe ich am Schluss aber noch ein echt geniales Video für euch, dass an einem berühmten Bildschirm auf einer Kreuzung in Shinjuku zu sehen ist: Die süße dreidimensionale Katze, die hoch über den Köpfen aller Menschen beinahe aus dem Gebäude zu springen scheint! In der Galerie sieht man außerdem noch ein paar Eindrücke unseres nächtlichen Spaziergangs durch die Gassen und Straßen von Shinjuku. Die tolle Aussicht konnten wir übrigens vom Tokyo Metropolitan Government Building aus kostenlos genießen.

"Dazu mussten wir nur nach der Tour wie verrückt hin rennen, damit wir zum letzten Einlass noch rechtzeitig vorbei kamen! Abendliche Joggingrunde inklusive." – Patrick

Minischweine knuddeln

Auf ging’s ins Mipig Café. Das Mipig im Namen steht übrigens für Micro Pigs. Ja, richtig gehört – Minischweine in einem Café. Wir wussten anfangs auch nicht so recht, was genau diese berühmten Tiercafés in Japan eigentlich sein sollen? Katzen, Eulen, Igel, Shiba-Inus, … Alle möglichen Tiere kann man in den verschiedensten Einrichtungen antreffen. Oder eben Minischweine.

Weil wir auf der Reise gemischte Erfahrungen mit Tiertourismus gesammelt hatten, haben wir uns für die Recherche des geeignetsten Tiercafés in Japan etwas Zeit genommen. Dabei hat sich herausgestellt, dass Schweine und Hunde die Gesellschaft von Menschen am Liebsten haben. Die Mipig Website hat außerdem einen wirklich guten Eindruck gemacht und verspricht, dass die Ferkel auch Pausen vom ganzen Trubel bekommen und nach ihrer Zeit im Café über eine Plattform adoptiert werden und ein neues Zuhause finden.

Gestartet ist unsere Zeit in einem Vorraum, wo wir informiert wurden, unsere Sachen in ein Schließfach legen konnten und bequeme Hausschuhe bekamen. Wir sollten uns außerdem gründlich die Hände desinfizieren. Danach wurden wir vom Personal an einen der kleinen Tische geführt, wo Sitzkissen am Boden verteilt waren und karierte Kuscheldecken schon bereit lagen. Mein Herz wummerte ganz schön, weil wir die kleinen Quiekerchen schon beobachten konnten, die ein wenig zwischen den Tischen herum tollten.

Wir haben uns noch nichtmal richtig hinsetzen können, da sind auch schon die ersten Schweinchen angewatschelt gekommen und haben sich auf meinen Schoß gedrängt. Hilfe! Ich wollte doch eigentlich die Decke darauf ausbreiten, aber die Schweine waren einfach schneller. Sie haben es sich mir nichts dir nichts direkt bequem gemacht. Ich hatte da gar nichts mitzureden!

Kurz noch rumgegrunzt und gekaut und dann direkt weggemützelt

Es war ein Spaß, mitanzusehen, wie sich die Schweinchen im Raum umsahen, sich eine Person aussuchten und ihr Köpfchen irgendwo ablegten, um grunzend zu kauen und die Decke ein bisschen vollzusabbern, bis sie schließlich einschliefen.

Manchmal gab es ein wenig Streit um die besten Plätze (ganz nah im Schoß) oder um die Leckerlis, die von den Angestellten hie und da verteilt wurden. Diese spielten auch manchmal mit den etwas größeren Schweinen und brachten ihnen kleine Tricks bei. Und währenddessen lagen die kleinen Minischweine auf unseren Beinen und schienen sich auf der warmen Kuscheldecke richtig wohl zu fühlen. Kleine Streicheleinheiten gab’s natürlich kostenlos mit dazu. Übrigens nicht nur für die ganz kleinen, sondern auch die etwas größeren, erwachsenen Schweinchen.

Irgendwann nach etwa 40 Minuten musste ich dann aber auch endlich mal die Position wechseln und meine Beine zwischendurch ausstrecken. Das fanden die Schweinkis auf meinem Schoß aber so gar nicht gut, immerhin hab ich sie damit aus ihrem Schweinchenschlaf gerissen. Also sind sie grunzend runter gerutscht und – oh wie praktisch, haben direkt gegenüber einen neuen Schoß gefunden. Nämlich Patricks! Das machte gar nix, dass da schon wer lag. Da wurde sich einfach dazugekuschelt.

The more the merrier?

Lange blieb ich aber nicht alleine.

Die restlichen 20 Minuten verging dann wie im Flug, bis wir irgendwann Tschüssi zu den kleinen Schweinchen sagen mussten. Ich hab aber jede Sekunde mit den kuscheligen Ferkeln genossen. Hier noch ein paar Einblicke in das schöne Quiekerlebnis:

Tokio. TOKIO!

Richtig gelesen, Tokio. Tja, Japan stand zwar nicht auf der ursprünglichen „Bucketlist“ an Orten, die wir auf der Weltreise besuchen möchten, aber als wir uns unsere Route nochmal durch den Kopf gehen haben lassen, dachten wir einfach: Warum nicht?

"Patricks Augen haben gestrahlt, als wir uns schließlich dafür entschieden haben, Japan mit aufzunehmen und den Flug nach Tokio gebucht haben. Er wollte da einfach schon immer mal hin!" – Patrizia

Apropos Flug. Dieser hat uns schonmal einen holprigen Start in unseren Aufenthalt beschert. Denn wir haben uns einen Nachtflug ausgesucht, bei dem wir um 6 Uhr morgens in Japan ankommen sollten. Wir hatten die Hoffnung, im Flugzeug ein wenig schlafen zu können, um dann frisch in den Tag zu starten. Das hat allerdings leider überhaupt nicht funktioniert, denn der Flug war der holprigste auf unserer bisherigen Reise. Wir hatten starke Turbulenzen, bei denen wir das Gefühl hatten einfach zu fallen. Was uns da etwas geholfen hat war die Anzeige, die bestätigte, dass wir tatsächlich immer noch auf der richtigen Flughöhe waren (und die Angsttabletten von Pazi).

Also sind wir sehr müde am Flughafen angekommen und haben uns an die Aufgaben gemacht, die man am besten direkt nach der Ankunft macht: Wir mussten uns eine Suica Card kaufen (die hier als universal Fahrkarte gilt) und unseren Japan Rail Pass abholen. Der ist für alle großen Züge und ermöglicht uns, alle schnellen Shinkansen zu nehmen, die wir möchten. Pazi hat währenddessen übrigens eine Bank gefunden, auf der sie noch einen kurzen Mittagsschlaf halten konnte.

Der erste Eindruck von Tokio: Die Stadt ist riesig. Kein Wunder, denn sie ist die größte Stadt der Welt mit ca. 14 Millionen Einwohnern. Das spiegelt sich auch in den einzelnen Bezirken wider, die sehr unterschiedlich sind und für verschiedene Dinge bekannt sind. Einige davon konnten wir in unseren 5 Tagen in der Hauptstadt erkunden.

Akihabara

Unser erster Stopp war Akihabara. Das Viertel ist vollgestopft mit den verschiedensten seltsamen Elektronikshops und Merchandise für verschiedene Manga oder Anime. Es stehen auch überall sogenannte Gacha Maschinen. Sie sehen so aus wie die Maschinen in Deutschland, von denen man sich Kaugummis oder andere Süßigkeiten kaufen kann, beinhalten aber alles mögliche wie Figuren, Täschchen, Ansteckpins, Anhänger oder Spielkarten.

Asakusa

In Asakusa hatten wir unser Hotel, das zum Glück etwas abseits von dem Trubel war und fast schon gemütlich wirkte. Aber wenn man etwas weiter in die Richtung des Senso-ji Tempels geht, häufen sich die Menschenmassen und man bekommt einen Eindruck davon, wie viele Menschen wohl in Tokio leben. Der Senso-ji Tempel hat dann auch zum ersten mal eine andere, historische Seite von Japan präsentiert. Der Tempel selbst ist dem buddhistischen Gott der Barmherzigkeit gewidmet.

Auf dem Weg liegt auch die Nakamise-dori Straße. Hier haben Händler von Souvenirs bis Snacks alles Mögliche zu verkaufen. Etwas, was uns gleich ins Auge gesprungen ist, ist eine Süßigkeit aus Mochi und Erdbeere.

"Die musste einfach probiert werden. Wohin denn sonst mit all dem Wasser, das einem im Mund zusammen läuft?" – Patrizia

Der Senso-ji Tempel hat auch eine 5-stöckige Pagode, die über die Gebäude in der Nähe herausragt. Die Gebäude, die zum Tempel gehören, sind alle rot angemalt – was nochmal mehr zum Kontrast zu den meist grauen Hochhäusern beiträgt.

In Asakusa hatten wir dann noch die Gelegenheit unseren ersten Roboter in Japan zu treffen! Die rote Grinsebacke könnt ihr unten auf einem der Bilder sehen. Immer wenn man sich ihm genähert hat, hat er angefangen eine japanische Begrüßung zu rufen und wie wild in die Hände zu klatschen.

Shibuya

In Shibuya gibt es neben den unzähligen Shoppingmöglichkeiten auch die berühmte Kreuzung Shibuya Scramble. Hier überqueren täglich unzählige Menschen die Straße und da hier nicht wie an anderen Kreuzungen immer eine Seite Rot hat sondern alle Fußgänger auf einmal Grün haben, können sie kreuz und quer über die Kreuzung gehen.

Wie viele kleine Ameisen…

Um das ganze Treiben gut beobachten zu können gibt es um die Shibuya Scramble herum mehrere Aussichtsplatformen. Wir (naja eigentlich Pazi) haben eine gefunden, die nicht so überfüllt war, wie die des Starbucks gegenüber, sodass wir eine schöne Aussicht hatten. Es war ein spannendes Phänomen, das wir uns unzählige Male angesehen haben.

Harajuku

Harajuku hatte für uns ein ganz besonderes quiekendes Highlight parat, aber dazu kommen wir nochmal in einem eigenen Beitrag. Was es aber auch hat, sind riesige Menschenmassen die sich durch die Takeshita Straße zwängen. Hier sieht man auch viele von Tokios bekannten Subkulturen, die sich durch spezielle Kleidungsstile hervorheben. Die lustig geformte Zuckerwatte und all den bunten Blingbling haben wir lieber von außen begutachtet.

In einen Shop haben wir uns in hier dann noch getraut. Im Candy Show Time kann man zusehen, wie kleine Bonbons und Lutscher gefertigt werden. Und wenn man ganz lieb schaut, bekommt man auch eine kleine Kostprobe der leckeren (noch warmen) Süßigkeiten.

Meiji Shrine

Inmitten des ganzen Trubels liegt tatsächlich auch ein Stück grüne Natur versteckt. Denn ganz in der Nähe von Harajuku ist der Meiji Shrine. Um zu dem Schrein zu gelangen, kann es schon passieren, dass man an den Auftritten von verschiedenen Straßenkünstlergruppen vorbeilaufen muss. Die haben eine Brücke für sich in Anspruch genommen und halten dort kleine Konzerte in perfekt abgestimmten Kostümen ab.

Sobald man die Brücke hinter sich gelassen hat, wird die Atmosphäre dann sehr schnell viel ruhiger. Zwar gibt es immer noch sehr viele Menschen, aber bei weitem nicht so viel Lärm. Außerdem verlaufen sich die Massen nach den ersten paar Metern ganz gut. Die Tempelanlage hat etwas, was in Tokio sehr wertvoll zu sein scheint: nämlich Platz ohne Ende. Der Weg selbst war auch schon beeindrucken, da riesige Tori-Tore (ja das klingt auf deutsch echt seltsam) an ihm entlang aufgestellt sind und zum Tempel führen. Außerdem hatten wir das Glück, einen kleinen Einblick in eine traditionell wirkende japanische Hochzeit zu bekommen.

Am Tempel haben wir dann noch ein Gedicht, das von dem damaligen Herrscher Meiji geschrieben wurde, gekauft. Naja bzw. wir haben 100 Yen in eine kleine Dose geworfen und konnten dann einen kleinen Stab aus einer Holzkiste ziehen, der uns verraten hat, welches Gedicht für uns bestimmt ist. Meines hatte etwas mit Klettern zu tun, deshalb bin ich sehr zufrieden damit.

"Wenn einem seine Weissagung übrigens nicht gefällt, gibt es an den meisten Tempeln einen Zaun, an den diese Papiere dann gebunden werden können. Wohl um einen von dem Schicksal zu befreien und auf etwas Schöneres zu hoffen." – Patrizia

Monzen Nakacho

Nach Monzen Nakacho hat es uns verschlagen, als wir mit einer anderen Unternehmung fertig waren. Die bekommt jedoch auch einen eigenen Eintrag. Hier gibt es einige bekanntere Tempel und ein wunderschönes altes Gässchen, das die Heimat von unzähligen Bars ist. Da es allerdings noch mitten am Tag war, waren diese natürlich noch geschlossen. Für einen kleinen Spaziergang eignete sie sich dennoch.

Lichterspektakel

Was Singapur für uns auch noch sehr beeindruckend gemacht hat, sind die vielen verschiedenen Lichtershows, die zu vielen Attraktionen dazugehören.

ArtScience Museum

Schon von außen ein faszinierendes Gebäude…

Im ArtScience Museum, zu dessen größerem TeamLab Bruder wir in Tokyo noch auf einen Sprung vorbeischauen, hatten wir zum ersten Mal die Möglichkeit, eine dieser Lichtershows zu erleben.

Hier haben mehrere Künstler Installationen kreiert, die auf verschiedenste Weise mit dem Betrachter interagieren. Von Unterwasserwelten bis hin zu Blumen gab es eine große Bandbreite an Themen, in die man eintauchen konnte. Bei manchen der Werke konnte man sogar aktiv mitwirken. Pazi und ich haben einen Fisch und eine Qualle bemalt und sie dann in das Aquarium losgelassen.

"Schaut mal, wie unsere Kunstwerke hier mit den anderen rumschwimmen!" – Patrizia

Avatar Experience im Cloud Forest

Im Cloud Forest gab es nicht nur unzählige Pflanzen, sondern es fand im Inneren auch eine Lichtershow zum Avatar Thema statt.

Ich glaube, man sieht, wie viel Freude das ganze Pazi bereitet hat – sie ist nämlich wie ein Flummi durch die Ausstellung gehüpft!

Jewel Changi Airport bei Nacht

Im Jewel wurde vor unserem Abflug angekündigt, dass eine Marvel Lichtershow stattfinden wird. Nachdem wir uns versichern haben lassen, dass wir unser Gate für unseren Flug auf jeden Fall erreichen, auch wenn wir uns die Lichtershow ansehen, haben wir uns getraut bis abends um 8 Uhr dort zu bleiben und zu warten.

Sobald es hier dunkel wird, wird der Wasserfall in allen möglichen Farben angestrahlt. Das sieht dann schonmal beeindruckend aus.

Was allerdings die Lichtershow angeht, war es für zwei Personen (die sich nur mittelmäßig mit Marvel Filmen auskennen) etwas weniger spannend. Es wurden verschieden Marvelcharaktere auf den Wasserfall projiziert und das ganze wurde mit Filmmusik unterlegt.

"Uns wegen dieser 5 Minuten Lichtershow zu stressen, war total unnötig. Wir haben unser Gate dann aber übrigens trotzdem noch super (viel zu früh) erreicht. Und das FroYo, das wir uns beim Warten schmecken haben lassen, war's auch wert." – Patrizia

Das Abendspektakel von Gardens by the bay

Mein persönliches Lichterhighlight waren aber die beleuchteten Skytrees im Gardens by the Bay. Als wir abends zu den Bäumen aufgebrochen sind, haben wir gesehen, wie es sich große Trauben an Menschen zwischen den Bäumen gemütlich machten. Daran haben wir uns dann einfach mal ein Beispiel genommen und uns auf den Rücken gelegt und zu den Bäumen in Richtung Himmel geschaut.

Als es dann endlich dunkel war, ging die Show los. Es wurden verschiedene Titellieder von bekannten Filmen abgespielt und dazu haben die Bäume choreografiert geleuchtet. Man hatte das Gefühl, das die Lichter zur Musik tanzen oder diese zumindest sehr gut widergespiegelt haben. Pazi konnte es sich dann auch nicht ganz verkneifen bei dem ein oder anderen Lied mitzustimmen oder leise zu singen.

"Zu meiner Verteidigung: ES WAR ARIELLE!" – Patrizia

Den ganzen Weg lang zurück durch die schön beleuchtete Skyline von Singapur hatten wir dann noch einen Ohrwurm nach dem anderen…

Pflanzenparadies

Grün Grün Grün ist meine liebste Farbe. Grün Grün Grün ist… alles, sobald man einmal durchs Marina Bay Sands Hotel durchgelaufen ist.

Das ist dieses riesige Schiff hier…

Denn während einem auf der einen Seite noch die Skyline der Stadt an der Marina Bay begegnet, sieht man auf der anderen Seite schon alles sprießen und blühen.

Hier offenbart sich dann der Blick auf den grünen Höhepunkt all der tropischen Pflanzen: Gardens by the Bay. In diesem schön angelegten Park gibt’s neben den verschiedenen Gärten und Pflanzenarten auch riesige Glasstrukturen, die als Gewächshäuser aus dem Park herausragen. Umgeben sind sie von den künstlichen Supertrees, die nochmal weiter in die Höhe schießen.

Echt super diese Trees

Wenn man unter so einem Baum steht, bleibt einem schnell mal die Luft weg, so riesig sind sie. Unser Ziel heute waren aber die zwei Gewächshäuser. Dafür sind wir auch gerne mal ein bisschen früher aufgestanden, um noch die Ruhe vor den Menschenmassen genießen zu können (das war auch eine wirklich gute Idee, denn wir mussten nirgends anstehen und hatten zumindest die erste Attraktion noch fast für uns alleine).

Cloud Forest

Als erstes ging es also auf in den Cloud Forest! Aber was ist das eigentlich? Einen auf Deutsch sogenannten Wolken- und Nebelwald haben wir tatsächlich schonmal in Echt in Panama bestaunen dürfen und auch auf unserer Reise durch Costa Rica sind wir nur knapp daran vorbei gesaust (weil wir nicht nach Monteverde sondern nach La Fortuna gereist sind). In solchen tropischen Wäldern oder auch oft Gebirgen ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass sie meist in Wolken oder eben Nebel gehüllt sind. In Singapur war das auf den ersten Blick zwar nicht so, aber trotzdem besticht der dortige Dome, also das halbkugelförmige Gebäude mit dem Cloud Forest durch seine wunderschönen tropischen Pflanzen, die aus jeder Ecke zu schießen scheinen. Neben einer kleinen kühlen Brise empfing uns gleich zu Beginn schon der massive Wasserfall und erste mystische Geräusche aus Avatar (was das aktuelle Thema der Attraktion ist). Da fühlte man sich direkt, wie als wäre man in eine andere Welt eingetaucht. Es war genial.

Nach den ersten paar Minuten herum spazieren und erkunden wurde uns dann auch endlich klar, warum die Sehenswürdigkeit ihren Namen trägt. Denn plötzlich wurde zur Bewässerung der Tropenpflanzen Nebel aus den Düsen überall gesprüht und alles wirkte mit einem Mal noch mystischer. Auf dem Pfad, der ganz oben herum führt, fühlte man sich als würde man beinahe auf den Wolken gehen können.

Nach so einem spektakulären Blick konnte uns eigentlich nichts mehr umhauen.

Flower Dome

Und tatsächlich war der danebenliegende Flower Dome mit den verschiedensten Blumen und Pflanzen aus aller Welt auch total schön, aber es kam eben nicht an die Erfahrung vom Cloud Forest heran… Trotz der mittlerweile vielen Menschen dort ließ es sich aber gut aushalten.

Jewel Changi Airport

Was uns dann aber doch nochmal die Sprache verschlug, wartete erst am Tag der Abreise auf uns. Nämlich der spektakuläre Jewel Changi Airport. Jewel ist ein riesiges Einkaufszentrum zwischen den Terminals des Flughafens von Singapur, das vor allem durch eine einmalige, wundersame, spektakuläre Sache berühmt ist: Den Indoor Wasserfall mitten im Grün.

Meterweit schießt hier das Wasser in die Tiefe und fließt sogar in den unteren Stockwerken noch der Glaswand entlang. Insgesamt gibt es übrigens 10 Stockwerke… ich übertreibe also nicht wenn ich sage, dieser Innenpark ist einfach nur RIESIG! Und wahnsinnig beeindruckend. Das Einkaufszentrum selbst ist ganz hübsch und eignet sich gut zum Zeitvertreib. An den meisten Läden konnten wir übrigens ganz gut vorbei gehen. Nicht aber an dem Stand mit warmen, duftenden, weichen Zimtschnecken. Da mussten wir uns einfach eine mitnehmen. Mmmhhhhh…

Singapur die Riesenmetropole

Nach Indonesien und den schönen (und nicht so schönen) Erlebnissen in der Natur, bei denen wir Mantarochen und Komodowarane treffen konnten, ging es für uns in die große Metropole Singapur.

"Weil wir hier nur eine Woche verbringen, fassen wir unsere Erlebnisse etwas mehr zusammen als sonst. Also freut euch auf ein bisschen mehr Lesefutter! :)" – Patrizia
Unsere Wohnung war in Pasir Ris ganz im Nordosten der Karte. Im Südwesten sieht man das Zentrum von Singapur

Grün wohin man schaut

Die Stadt empfängt einen mit dem wohl schönsten Flughafen der Welt und auch danach beeindruckt die Skyline mit den vielen Wolkenkratzern. Doch sobald wir die ersten paar Stunden hier verbracht hatten, fiel uns auf, dass es nicht nur moderne und große Gebäude gibt, sondern auch überall Natur in die Stadt integriert wurde.

Obwohl es teilweise über 30°C heiß war und wir an manchen Tagen mit einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90% zu kämpfen hatten, versuchten wir, die verschiedenen Stadtviertel von Singapur zu erkunden.

"Bzw. eigentlich ein bisschen draußen herumzulaufen und nicht wegzuschmelzen an dem Schweiß, der uns selbst schon beim Nichtstun direkt runter rannte..." – Patrizia

To Do Liste

Zu Beginn etwas Lustiges: Auf unserer bisherigen Reise haben wir in Chile eine Reisende aus Singapur getroffen. Sie hat uns dann spontan eine ganze Liste an Dingen aufgeschrieben, die wir unbedingt sehen müssen. Leider konnten wir nicht 7 mal am Tag essen gehen, deshalb konnten wir nicht alles machen, was sie für uns vorgesehen hatte… (die Liste besteht hauptsächlich aus Restaurants). Ein paar konnten wir aber doch abhacken.

In Bugis waren wir zum Beispiel im Golden Mile Food Centre, was aus unzähligen kleinen Streetfood Ständen besteht, welche von vielen in der Mittagspause besucht werden.

Für uns gab es Hainanese Chicken und zum Nachtisch später eine Peanut Soup. Obwohl das Hähnchen nicht unbedingt besonders appetitlich aussah und wir uns ohne die Empfehlung wohl nie dafür entschieden hätten, war es letztendlich doch sehr lecker.

Aber mein Favorit war die warme Peanut Soup! Wir haben Sie als Variation mit Mandelmilch und mit Erdnuss gefüllten Mochi-Bällchen bestellt.

"Schmeckte ein bisschen nach Marzipan und uuuuuuuuunglaublich lecker!" – Patrizia

Ein weiterer Punkt auf der Liste, den wir abgehackt haben, war der Projector. Ein altes retro Kino, das in einem halbleeren Einkaufszentrum versteckt ist. Hier konnten wir auch zum ersten mal einen Kinofilm mit chinesischen Untertiteln sehen.

Kampong Glam

Nebenan gab es dann noch das arabisch geprägte Viertel Kampong Glam für uns zu erkunden, inklusive der bunten Haji Lane – einer Straße mit lauter verrückten bunten Shops und Cafés. Ich habe dort ein Mochi probiert. Wenn man es zum Mitnehmen nimmt, bekommt man einen kleinen Kühleiswürfel für die süße Nachspeise mit eingepackt.

China Town

China Town ist eine Ansammlung der verschiedensten Sachen. Eine der Hauptstraßen ist gesäumt mit kleinen Souvenirshops (und verrückten Souvenirs), aber eine Straße weiter sind schon sehr traditionell chinesische Restaurants, schöne Tempel, Gebäude mit 100 Klimaanlagen und ein riesiger Food Court, wo für uns komplett unbekanntes Essen verkauft wird.

Little India

In Little India konnten wir einen kleinen Einblick in die indische Kultur gewinnen. Die Straßen sind gesäumt von sehr bunten Tempeln, die umgeben sind von den verschiedensten Essenständen und Supermärkten, die besonders Gemüse in der Auslage haben.

Geylang & Katong

In Geylang und Katong konnten wir noch ein bisschen mehr historische Architektur (aus dem 20. Jahrhundert) kennenlernen und in der most instagrammable street von Singapur vor bunten Häusern posen. Es ist aber nicht nur das hübscheste sondern auch das schnöseligste Viertel (abgesehen von ein paar random Handwerkershops). Hier gibt es tatsächlich Kuchen und Torten für Haustiere! Die Eissorten von Birds of Paradise haben es ebenfalls in sich… wie auch ihr Preis.

Shoppingzentren

Kein eigenes Viertel, aber bestimmt eine eigene Kultur sind die vielen Malls überall, die sich in ihrer Größe und ihrem Luxus gegenseitig übertreffen. Auch wenn wir sonst nicht so gerne shoppen gehen, haben wir sie ehrlich gesagt lieben gelernt. Nicht weil es Apple Shops gibt, sondern weil sie komplett klimatisiert sind und man so für eine kurze Zeit der Hitze entkommen kann.

Alles in allem fühlt man sich bei all den riesigen Gebäuden und Grünanlagen und Vierteln und Shoppingzentren ziemlich klein…

Ab ins Grüne

In Ubud, einem kleinen Ort im Zentrum von Bali, haben wir uns noch einmal für ein paar Tage entspannt und versucht, die etwas gelassenere Seite von Bali kennenzulernen. In dem Ort selber war es allerdings nicht so ruhig, wie es uns überall angepriesen wurde. Oder ich habe einfach eine andere Definition von ruhig als die Menschen auf Bali.

Nichts desto trotz war es ein schöner Ort, an dem man neben dem bunten Treiben der Stadt auch die Natur von Bali genießen konnte. Das Highlight hier waren die Reisfelder, die man auf verschiedenen kleinen Wanderwegen bestaunen konnte.

Wege durch die Reisfelder

Der erste Weg nannte sich Bukit Champuhan oder Ridge Walk. Der Weg zieht sich durch die grüne Natur und verläuft über den Rücken eines Hügels, sodass man zu beiden Seiten in kleine Täler schauen kann.


Der Sari Organic Walk, bei dem ich mir nicht sicher bin ob das wirklich der offizielle Name ist, führt uns zum ersten Mal durch Reisfelder.

Am Anfang des Weges waren die Reisfelder bereits abgeerntet oder noch nicht bepflanzt, denn man konnte eigentlich nur die leeren Felder mit stehendem Wasser sehen. Aber je weiter es ging, desto grüner wurden die Felder. Der Reis wird alle 4 Monate geerntet und deshalb sieht man immer Felder in allen Stadien des Wachstums, da der Reis hier nicht auf Jahreszeiten angewiesen ist.

Haben einen neuen Freund gefunden…

Der letzte und meiner Meinung nach schönste Weg nennt sich Sweet Orange Walk Trail. Die Unterschiede sind allerdings sehr gering, denn die Wege liegen alle sehr nahe zusammen. Was den Sweet Orange Walk Trail aber hervorhebt, ist, dass große Teile davon mit Pflastersteinen bestückt sind, die mit verschiedene Nachrichten von allen möglichen Menschen beschrieben sind. Und dass es im Sweet Orange Restaurant neben Löchern in den Tischen und lustig bemalten Kokosnüssen auch eine leckere Wegzehrung gab.

Kulinarische Erfahrungen

In der Nähe des Bukit Champuhan befindet sich außerdem das Restaurant Zest, das einen wundervollen Blick ins Grün ermöglicht. Diesen muss man sich aber auch verdienen, denn es liegt am Gipfel eines Hügels. Und abgesehen von der Aussicht hat es auch leckere Früchtebowls zu bieten.

"An der Stelle wieder ein dickes Danke an die lieben Menschen von IXD, die uns das vegane Restaurant rausgesucht haben und die mega Schoki mit Kokoscreme gesponsert haben!" – Patrizia

Ein Tag mit Kadek

Um noch einen etwas besseren Einblick in die Kultur und den Alltag zu bekommen, haben wir noch eine Tour mit Kadek, unserem Guide gemacht. Hier konnten wir die großen Attraktionen, die Ubud zu bieten hat, auch noch sehen.

Partnerlook mit Kadek

Wir haben Stopps bei einem Wasserfall, den berühmten Tegalalang-Reisterrassen, einem Tempel und einer Kaffeeplantage gemacht, wo wir Kaffee und Tee probieren konnten.

Wie bei vielen Touren waren aber nicht unbedingt die Orte das schönste – obwohl die Reisterrassen sehr beeindruckend waren, sondern die Gespräche mit Kadek. Als jemand, der in unserem Alter ist (naja zumindest im Alter von Pazi) war es sehr spannend, mehr über seinen Alltag zu lernen. Zum Beispiel geht er jeden Morgen vor der Arbeit auf den Markt, um ein Offering zu kaufen, das er dann in seinem Auto platziert oder zu einem Tempel bringt. Allgemein ist es auf Bali sehr wichtig, regelmäßig in die Tempel zu gehen und kleine Canang Sari als Geschenk und als ein Danke mitzubringen.

Das macht die Straßen besonders morgens zur Stolperfalle, da vor jedem Haus ein kleines Schälchen aus Bananenblättern liegt. 

Monkey Forest

Ich muss aber zugeben, dass der letzte Stopp mein absoluter Favorit war. In Ubud gibt es nämlich einen Affenwald, den Monkey Forest. Hier leben unzählige Affen, die überall herumtollen und an einem vorbei rennen. Die Affen haben auch immer ihren Nachwuchs dabei, was das ganze nochmal besonderer macht. Die süßen kleinen Äffchen klammern sich immer an ihren Eltern fest.

Skandal um die Riesenechsen

Nachdem wir ja auf dem Tauchtrip schon einen Vorgeschmack bekamen, wie schön die Inseln aus der Ferne aussahen, konnten wir uns das genaue Inspizieren dann doch nicht entgehen lassen und nahmen an einer Tagestour durch den Komodo Nationalpark teil.

Aussicht auf die Inseln im Nationalpark

Und was soll ich sagen? Nach einem Tag mit vielen neuen Eindrücken wurde ich mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Und ziemlich wütend.

Padar Island

Wir starten auf einer hübschen Insel mit einem nett angelegten Weg auf einen der vielen Hügel. Tapfer stapften wir all die Stufen hinauf und uns bot sich direkt eine atemberaubende Aussicht!

Also, wenn nicht gerade irgendwelche Menschen im Weg standen, um auf den Aussichtsfelsen zu posieren.

Denn auf der anderen Seite der Aussicht sah das Ganze schon anders aus: Hier standen die Menschen Schlange, um an den beliebtesten Foto-Spots tolle Bilder von sich schießen zu können, wie sie verträumt in die Sonne lachen oder stolz in die Ferne blicken.

In etwa so wie ich hier

Fürs Anstehen ganz oben hatten wir allerdings keine Geduld, vor allem, weil die Sonne schon anfing so richtig herunter zu brennen. Also ging es für uns wieder hinunter, wo sich uns ein wirklich sagenhaft schönes Bild bot, das wir so nicht erwartet hatten:

Leider wurden die Paarhufer durch Futter angelockt, wahrscheinlich für die Touris. Der Parkranger beteuerte, dass sie aber tatsächlich dort heimisch sind und wir führten noch ein kurzes nettes Gespräch, bevor wir wieder weiter mussten und der Hitze entfliehen konnten.

Pink Beach

Der Pink Beach verdient seinen Namen. Denn während ich dachte, dass doch alle Bilder von dort maßlos gephotoshopped sein müssen, hat der Strand auch in Echt eine wirklich spektakuläre Farbe.

Die genossen wir aber nur für ein paar Sekunden, denn wir wollten die Zeit unbedingt fürs Schnorcheln im kristallklaren Wasser nutzen! Das war auch für mich ungelogen der schönste Schnorchelspot bisher. Die Farben der Korallen und Anemonen war einfach nur genial – von tiefdunklem Lila bis knalligem Grün war alles mit dabei. Leider ist unsere GoPro angelaufen, weshalb wir keine wirklich hübschen Bilder davon festhalten konnten. In meiner Erinnerung schillert aber immer noch alles.

Unterwasser haben wir hier auch kleine Clownsfische in Anemonen beobachten können (sorry fürs Schwanken…):

Komodo Island und die dort lebenden Warane

Das richtige Highlight der Tour erwartete uns allerdings erst auf der größten Insel des Nationalparks, Komodo Island.

Hier und auf den anderen kleinen Sundainseln leben noch etwa 3000 Exemplare der weltweit größten Echsen: Die sogenannten Komodowarane. Sie werden beeindruckende 3 Meter lang und können bis zu 70kg wiegen.

Das ist ordentlich viel und als wir die Tiere sahen, wurde uns schon etwas mulmig zumute. Immerhin hat man es hier mit Karnivoren also Fleischfressern zu tun, die auch mal eben einen Hirsch oder Wasserbüffel umlegen können. Doch während wir staunend versuchten, einen respektvollen Abstand zu den schönen Tieren einzuhalten, bot sich uns der wohl bisher skurrilste und frustrierendste Moment unserer Reise: Das Verhalten der anderen Touristen und Parkwärter.

Achtung, ab hier wird es unschön.

Angefangen hat unsere Tour mit einer kurzen Erklärung, dass wir gleich einen Pfad durch die Insel entlang spazieren werden und dabei die Augen offen halten sollen. Die ersten paar Minuten fühlten sich dann noch richtig abenteuerlich an, als unsere Gruppe möglichst leise den kleinen Track entlang wanderte (denn es gab Schilder, die dazu ermahnten, still und ruhig zu bleiben). Nichtmal 5 Minuten weit hatten wir es geschafft, da wurde es plötzlich immer hektischer und wir kamen auf eine Lichtung, wo sich einige andere Gruppen befanden. Schon von Weitem wurde klar, dass sich hier wohl einer der Warane blicken hat lassen. Es dauerte nicht lange, da hatten sich um das Tier mit Sicherheit an die 100 Personen gedrängt, nicht nur den Pfad entlang, sondern auch im Dickicht. Es wurde umringt von Menschen. Und denen war ein Sicherheitsabstand vollkommen egal. Wie eine riesige Weintraube drängten sich alle immer näher heran. Und wie laut es da plötzlich wurde. ALLE wollten den Komodowaran sehen.

Und das am Bild ist fast nur unsere Gruppe

Wir blieben einfach nur fassungslos ein wenig abseits stehen. Einen Blick konnten wir erst erhaschen, als irgendwann die ersten nach 10 Minuten posieren dem „GROUP 7! GROUP SEVEEEN!?“ schreienden Guide nachtrotteten. Von wegen Ruhe.

Dem Tier wurde es wohl auch zu bunt, denn schließlich bewegte es sich und machte sich auf in Richtung Wald. Während ich noch zu Patrick murmelte: „Ich würde auch abhauen…“ mussten wir dann etwas schockiert feststellen, wofür die Guides ihre Stecken mitgenommen hatten. Nämlich um dem Tier den Weg zu versperren, um es wieder in Richtung Touristen zu treiben.

Als dann endlich alle ein Foto gemacht hatten, war ich schon ziemlich verärgert. Verärgert, wie schlecht das ganze organisiert war, wie wenig respektvoll mit den Tieren umgegangen wird, wie unfassbar rücksichtslos Touristen sein können. „Aber immerhin haben jetzt alle ihr bescheuertes Foto und wir können weitermachen“ dachte ich, als wir uns endlich auch wieder weiter bewegten.

Falsch gedacht. Denn als der nächste Waran unseren Weg kreuzte, fing das gesamte Theater wieder von Vorne an.

beispielhaftes Foto von später… ich war zu aufgewühlt, meine Kamera zu benutzen
ebenfalls beispielhaft von später

Diesmal waren es die Guides, die die Touristen ermutigten, möglichst nah von hinten an das Tier heranzukommen, damit sie von Vorne ein tolles Foto einfangen konnten. Mehrmals wurde die Riesenechse durch die Gegend gescheucht. Es wurden auch Steine oder Stöcke in den Wald geworfen, um das Tier wieder zurück zum Fotospot zu lenken, damit alle ihr Andenken hatten. Dabei hat man gemerkt, dass es manchen sogar unangenehm war, so nahe zum Tier zu gehen, aber die Guides ließen nicht mit sich reden, fuchtelten wild in der Gegend herum, schrien die Leute an und machten einen eigentlich ziemlich einmaligen Moment zu einer ziemlich unangenehmen, schlechten Erfahrung. Einer von ihnen pikste das Tier sogar, damit es wohl stehen blieb und weiter als Modelvorlage genutzt werden konnte.

Vor Wut kochend und unfähig irgendwas dagegen zu unternehmen, stand ich einfach nur sprachlos da. Mir kamen die Tränen. In welcher Welt leben wir, dass ein Selfie mit einem Komodowaran mehr wert ist, als die Würde dieses Tieres? Dieses wohlgemerkt gefährlichen Tieres?

Wir mussten das Ganze noch mehrmals über uns ergehen lassen, ohne im mindesten irgendetwas über die Tiere oder den Ort zu erfahren.

Als wir ein Tier an der künstlichen Wasserquelle etwas fressen sahen, waren wir nichtmal mehr wirklich überrascht, dass dort wohl eine Rehhaut zum Anlocken versteckt wurde. Oder als wir sahen, wie ein Komodo Junges am Strand zwischen dem ganzen Müll stöberte und entlang spazierte.

Als wir beim letzten Exemplar angekommen waren und der Parkranger fragte: „Photo? Photo? Anyone else?“ und sich niemand meldete, meinte er „Okay let’s go!“ – wie als wäre ein Foto mit dem Tier machen zu wollen der einzige legitime Grund, überhaupt dort bleiben zu wollen. Ich hätte gerne mehr über die Komodowarane gewusst und ein paar Fragen gestellt. Konnte ich aber nicht, weil der Wutkloß in meinem Hals einfach zu groß war. Und weil der Ranger so unfassbar desinteressiert wirkte. Offensichtlich sind die Touristen hier wichtiger als die Warane. Die Realität ist erschreckend und macht mich traurig.

Dabei sind es so faszinierende, schöne Tiere!

Naja. Immerhin war es dann rum. Wir haben übrigens kein Foto gemeinsam mit dem Komodowaran gemacht. Ich hab es einfach nicht eingesehen, diesen Umgang zu unterstützen. Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, die Verantwortlichen anzuschreiben und sie über meinen Frust wissen zu lassen – sobald ihre Website wieder funktioniert… Bis dahin bin ich immerhin ein wenig erleichtert, dass wir nicht die einzigen sind, die das ganze problematisch sehen, obwohl viele der Tripadvisor Rezensionen sehr gut sind. Wer mehr zu den negativen Erfahrungen anderer wissen möchte, kann sich dort einfach die mit 1–2 Sternen durchlesen. Besonders passend meiner Meinung nach:

"Really cool to see these animals in real life, but calling this a national Park is a reach. It’s closer to a glorified zoo or circus animals. [...]" – Job Deknatel bei Google Rezensionen.
Ein letzter Scherz am Ende. Dass ich nicht lache…

Der restliche Tag

Danach fiel es mir schwer, mich auf den restlichen Tag einzulassen. Mich hatte die Erfahrung mit den Waranen wirklich mitgenommen. Wir durften auf dem Weg zurück noch insgesamt 3 Mal im kristallklaren Wasser schnorcheln gehen.

Dabei haben wir bei einem etwas angsteinflößenden Schnorchel-Drift am Manta Point am offenen Meer mitgemacht (leider ohne Mantas) und sahen am letzten Ort sicher 8–10 Schildkröten in der Tiefe, die manchmal zu uns nach oben zum Luftholen schwammen.

Schließlich ging es zurück. Einerseits glücklich über die gesammelten Erfahrungen, andererseits mit einer ziemlichen Enttäuschung und tiefen Traurigkeit in mir, wusste ich am Ende nicht so recht, was ich von dem Tag halten sollte. Nochmal würde ich so etwas definitiv nicht machen. Deshalb würde ich allen Reisefreudigen empfehlen, die Komodowarane fürs Erste von der Liste zu streichen. Dann lassen sie zumindest ein zwei Leute mehr in Ruhe.