Tauchen im Taman Nasional Komodo

Wenn man mal schon in Indonesien ist, lohnt sich ein Abstecher nach Labuan Bajo auf die Insel Flores, von wo aus man die unzähligen Inseln im Komodo Nationalpark erkunden kann. Zumindest war das unsere Motivation, uns auf in den Osten zu machen.

Labuan Bajo = Badjo auf der Karte

Und tatsächlich: Die Natur hier ist atemberaubend. Zum einen natürlich die Inseln und Strände, die man bei einer Speedboat oder sogar Liveaboard Tour über mehrere Tage entdecken kann (außer man möchte nicht Tag und Nacht auf einem Boot sein, weshalb wir das zweitere ausgelassen haben). Zum anderen aber auch die Unterwasserwelt, die unendlich klares Wasser und schöne Einblicke ins bunte Treiben Unterwasser zu bieten hat.

Tauchausflug mit Uber Scuba

Tatsächlich war ein Tauchausflug auch das erste, in das wir uns hier gestürzt haben (nachdem Patrick sich ebenfalls wieder boots-tauglich fühle). Getaucht sind wir mit den netten Leuten von Uber Scuba, die auf einem hübschen Holzboot alles für uns vorbereitet hatten, was das Herz begehrt. Besonders lecker: Das veggie Mittagessen und die gebackenen Bananen! Mmmhhhh…

Achja und dann war da noch das Tauchen. Und was soll ich sagen? Es war einfach nur traumhaft schön.

3 Tauchspots

Wir sahen vieeele viele Schildkröten, Unterwasserkrabben, Clownsfische, Schwärme an abertausenden von Fischen und …

insgesamt 3 Riffhaie, die sich gelassen aber doch flink an uns vorbei schlängelten. Der am Video ist einer mit weißen Flossenspitzen, der sogenannte whitetip reef shark. Wir durften aber auch den Hai mit den schwarzen Spitzen bewundern, der sich an einem anderen Tauchspot am Meeresgrund aufhielt.

Die Begegnungen mit all diesen wunderbaren Lebewesen waren zwar nur kurz, aber trotzdem genossen wir sie in vollen Zügen. 3 Mal durften wir insgesamt ins Wasser hüpfen und an den Spots Siaba Besar, Mawan und Tatawa Besar abtauchen. Und jedes Mal wartete eine neue Unterwasserlandschaft mit neuer Strömung und neuen Lebewesen auf uns.

Stell dir vor…

… du könntest mit uns durch die Unterwasserwelt schweben. Das dumpfe Wasserplätschern und deinen eigenen Atem hören. Die bunte Unterwasserwelt betrachten. Was würde dir durch den Kopf gehen?

Einen kleinen Schockmoment gab es übrigens schon: Einmal hätte ich aufgrund der starken Strömung beim Drift Dive fast meine Flossen verloren. Das wäre eher ungut gewesen, ich konnte sie dann aber doch noch erwischen und zurück über die Fersen stülpen! Puuuuhhh...
Außerdem hab ich ja meinen Lieblings-Dive-Buddy, der mir bei Problemen immer hilft

Es war gar nicht so einfach, sich nach all den schönen Eindrücken von den tollen Tauchspots wieder zu verabschieden. Aber irgendwann mussten wir das…

Ich, wie ich es selbst an der Oberfläche nicht lassen kann, noch einen letzten Blick auf die Unterwasserwelt zu werfen

Aber so ist das eben. Denn mitnehmen kann man leider nichts. Außer vielleicht ein paar tolle Fotos und Erinnerungen. Müde aber glücklich ging’s daher wieder zurück aufs Festland.

Take nothing but photos. Leave nothing but bubbles.

Gili Air

Um ein wenig Entspannung nach all dem Tauchtrubel und vor unserem nächsten Abenteuer zu haben, legen wir einen kleinen Zwischenstopp auf Gili Air ein. Die östlichste der drei, hauptsächlich aus Sand und Pflanzen bestehenden Inseln, hat vor allem schöne Schnorchel-Spots zu bieten …

Schnorchel Time

Um zu diesen zu gelangen reichte es aus, aus dem Bett zu fallen und ein paar Meter vom Strand aus ins Meer zu schwimmen und man bekam einiges geboten. Wir haben zum Beispiel das bisher größte Schildkröten-Exemplar auf unserer Reise gesehen!

Abgesehen davon gab es noch einige weitere Schildkröten, bunte Fische und ein paar Korallen. Weil uns das an unserem ersten Tag so gut gefallen hat, wurde das Schnorcheln dann auf unserer Zeit in Gili Air zu unserem morgendlichen Ritual. Und wir konnten uns jeden Tag wieder auf die Schildkröten freuen, die gemächlich ihr Seegras schnabulierten.

Wenn wir mal nicht im Wasser waren

Abgesehen davon war Gili Air sehr klein und übersichtlich. Es gab ein paar Shops, Restaurants, Strände, Boote und unseren Pool aber sonst nicht viel. Direkt vor unserer Haustür war ein veganes Restaurant, was uns die Entscheidung wo wir essen gehen sehr erleichtert hat. Es gab hier das beste Essen auf der Insel und es ist gar nicht aufgefallen, dass es vegan war.

"Was soll das denn heißen? :D Spaß beiseite. Scharf gewürztes Tempeh und die Nachspeisen mit Kokoscreme waren ein echter Genuss!" - Patrizia

Nach ein paar Tagen des Nichtstuns konnten wir am letzten Morgen noch ein bisschen das lustige Treiben in der Straße vor dem Hafen beobachten, bevor es schließlich weiter ging…

Achterbahn Abreise

Denn wir wollten wieder nach Denpasar, um von dort zu unserem nächsten Ziel zu fliegen. Auf unserem Rückweg hat sich die ganze angesammelte Entspannung schnell wieder verflüchtigt. Das ist dem kleinen Boot geschuldet, das uns 3 Stunden lang über gigantische Wellen gefahren hat. Die Stimmung an Bord hat sich sehr schnell verändert, denn nach dem ersten Mal, als das Boot über eine große Welle geschossen ist und danach einige Meter gefallen ist, haben die Leute noch gelacht und sich gefühlt, als wären sie auf einer Achterbahn. Nach der dritten Welle war die Freude aber vorbei und die meisten Passagiere haben sich auf ihren Sitzen zusammengekauert und gehofft, dass es bald vorbei ist.

Anfangs noch so schön
Das Lachen ist allen schnell vergangen

Als das Boot dann endlich am Hafen angelegt hat, waren alle erleichtert. 

Nusa Penida

Nachdem wir schon eine Woche auf der Insel Nusa Penida verbracht hatten, ohne wirklich etwas anderes zu sehen als die Tauchschule, das Meer, unser Zimmer und unsere 3 Lieblingsrestaurants, fassten wir uns an unserem achten und letzten Tag ein Herz und erkundeten mit einem lieben Fahrer unserer Unterkunft noch ein wenig das Festland der Insel. Man kann doch nicht auf Nusa Penida gewesen sein ohne Nusa Penida gesehen zu haben.

Die Insel überrascht mit ihren sanften Hügeln und doch recht wendigen Straßen, die sich Kurve an Kurve meistens eher ein- als zweispurig die Küste entlang schlängeln. Ich bin echt froh, dass wir hier nicht selber fahren mussten…

Unterwegs an die Ostseite der Insel begegneten uns einige Hindu Tempel, kleine balinesische Opfergaben namens Canang-Sari (in mit Palmenblättern geflochtenen Körben liegen Reis, Blumen, Süßes, Geld, Räucherstäbchen,…), schön in Weiß gekleidete Menschen, vieeeel Verkehr und allerlei Grün am Straßenrand. Und natürlich das teils himmelblaue, teils tieftürkise Meer, das in beständigen Wellen an die Küste rauscht.

Aber nichts übertrifft die Farbe des Meeres am Diamond Beach.

Der heißt so wegen des Dreieckssteins hier

Leider wusste nicht nur unser Fahrer von der Schönheit des Strandes, sondern gefühlt auch alle anderen Touristen, die an diesem Tag auf Nusa Penida waren. Mutig warfen wir uns trotzdem in die Massen und bestaunten den Strandabschnitt von mehreren Perspektiven. (Unter anderem auch von unten und halleluja, es war echt nicht so einfach, da runter und später wieder rauf zu kommen!)

Traumhaft oder? Wir zahlten übrigens trotzdem keine 7€ um uns wie viele andere Touris auf die Treppe des Baumhauses setzen zu dürfen oder auf der Schaukel rum zu schaukeln und für ein Foto zu posieren... Das macht man jetzt wohl so für die wirklich Instagram-worthy spots?

Am Schluss entspannten wir noch ein wenig am Atuh Beach, welcher zwar ebenfalls mit wunderschöner Farbe lockt, wo aber das Schwimmen extrem gefährlich ist, weil der Sog einen immer weiter ins Meer reinzieht.

Fragt mich, ich habs ausprobiert. Nein Spaß! Bin nur bis zu den Beinen rein aber den starken Zug ins Meer spürt man trotzdem.

Auch wenn noch zwei drei andere Punkte auf unserer Tourenliste gestanden hätte, hat der Fahrer beschlossen, uns danach heim zu bringen. Vielleicht hat er die Müdigkeit und Erschöpfung gespürt, die nach dem Tauchen immer noch in unseren Knochen schlummerte. Arg böse waren wir auf jeden Fall nicht, als wir uns nach einem leckeren Mittagessen dann wieder hinpflacken durften und unseren letzten Abend in Ruhe genießen konnten.

Magische Mantas

Patrick hat ja schon ein bisschen was übers Tauchen erzählt. Hier möchte ich noch ein bisschen mehr von meiner Perspektive preisgeben.

Denn ich geb’s ja zu: ein bisschen gezittert habe ich schon, als wir uns zum allerersten Mal mit unserer gesamten Tauchausrüstung von der Reling des Schnellbootes rückwärts ins Wasser fallen haben lassen. Der Meeresgrund war von da oben nämlich ziemlich weit weg – anders als im 3m Pool beim Üben.

Nichts als türkises Nichts

Doch die große Anspannung, der Stress und die Gedanken an „was mache ich, wenn…“ sind dann nach ein paar Sekunden im Wasser irgendwie wie von alleine verflogen. Denn das Tauchen an sich hat (wenn man nicht gerade mit irgendwelchen Aufgaben beschäftigt ist) etwas total ruhiges und beinahe meditatives. Man ist einfach für sich. Im Wasser schwebend. Wenn man die Augen schließen würde, würde man nur sich selbst atmen hören und das Gefühl von Schwerelosigkeit spüren. Das ist was ziemlich schönes. Vor allem, wenn man die Augen eben nicht schließt, sondern sich neugierig durch die Unterwasserwelt treiben lässt.

"It's like all problems just go away. Diving is my therapy, hahha." – Aldo

Da gibts dann auch wirklich viel zu sehen und zu entdecken. Von kleinen bunten Korallen und Anemonen, in denen sich die verschiedensten Lebewesen verstecken bis hin zu riesigen Fischschwärmen, die sich von der Strömung treiben lassen. Ich war einfach nur verblüfft und ließ mich von dem Wow-Gefühl vollkommen einnehmen. Besonders gut gefallen hat mir übrigens der Drift Dive beim SD-Point, wo man selbst von einer sanften Strömung erfasst wird und praktisch gar nichts tun muss, außer sich davon durch die wunderschöne Szenerie treiben zu lassen.

Immer brav dem Tauchlehrer bzw. Dive Master hinterher. Und ja nicht überholen!

Leider haben wir kaum Fotos von der Unterwasserwelt beim gemeinsamen Tauchen, weil wir Schlaumeier noch kein Gehäuse für unsere GoPro hatten und die Knöpfe wegen des Wasserdrucks ab etwa 5m Tiefe nicht mehr klickbar waren… Ein paar Bilder haben wir aber weiter oben machen können, ein paar davon waren schon in Patricks Beitrag zum Tauchschein zu sehen.

Lieblings Couple Pic

Ich will Meer!

Tatsächlich war ich von dem wunderbaren neuen Hobby so überwältigt, dass ich es nicht bei den 4 Ausbildungstauchgängen belassen wollte (wo wir zugegebenermaßen immer irgendwelche Übungen zu absolvieren hatten und deshalb weniger Zeit mit dem Tauchen verbringen konnten) und mich daher noch für einen zusätzlichen Tag anmeldete. Stolze 100€ zahlt man übrigens für so einen Tauchausflug, der aus 2 Tauchgängen an zwei verschiedenen Spots besteht.

Leider konnte Patrick diesmal nicht mit, weil das Ganze wieder nur mit dem Boot möglich gewesen wäre und seine Seekrankheit eine zu große Hürde für ihn war. Ich durfte an unserem vorletzten Tag auf Nusa Penida aber nochmal aufs Meer mit dem liebgewonnenen Team von Dune Penida.

Aldo, Imam, Hatopan und Ilham

Tatsächlich war es dann ein wenig gruselig, mit fremden Dive Buddies Unterwasser zu sein. Immerhin sind das die Menschen, die dir im Zweifelsfall helfen, nicht zu ertrinken. Und man kennt sie seit etwa einer guten halben Stunde? Aber die Community ist lieb und es ist natürlich in jeder 4er Gruppe ein Dive Master dabei, der Rücksicht auf alle Gäste nimmt. Bei uns war es Imam.

Imam der Scherzkeks

Hier durften wir dann nach einem schönen aber etwas hektischem ersten Tauchgang bei Crystal Bay auch ein zweites Mal unser Glück am Manta Point versuchen. Und was soll ich sagen? Es war einfach nur magisch!

Unvergesslicher Moment

Diesmal waren ein wenig mehr Taucher am Spot und ich hatte anfangs kurz Schwierigkeiten, mich neutral zu tarieren und durch die Lücken der anderen Tauchgruppen meinem Guide nachzuschwimmen. Doch nach spätestens 2 Minuten war ich dann auch schon komplett überwältigt, denn der erste riesige Mantarochen schwamm in einiger Entfernung ruhig an unserer Gruppe vorbei. Wir blieben im Wasser „stehen“, um ihn ein wenig zu beobachten. Doch so schnell er aus dem aufgewirbeltem Sediment aus der Ferne kam, so schnell verschwand er auch wieder. Ein kurzer Blick auf einen zweiter Rochen etwas abseits führte uns dann tiefer in das Riff hinaus und wir schwammen an all den anderen Tauchern vorbei Richtung offenes Meer. Auf dem Weg dahin sah ich ihn dann plötzlich.

Einer der Mantarochen, die dort so gerne ihre Runden durch die Cleaning Stations drehen, schwamm direkt auf Imam und mich zu. Am liebsten hätte ich Imams Hand genommen, so sehr schlug mein Herz plötzlich schneller. Obwohl wir mitten in seinem „Weg“ schwammen, kam der Rochen immer näher. Imam bedeutete mir, möglichst weit am Grund zu bleiben und winkte dem Rochen freundlich zu. Der Unterwasserriese kam so nahe, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste nur ein zwei Flossenschläge weiterschwimmen und könnte ihn mit meiner ausgestreckten Hand berühren. Direkt vor uns blieb er dann stehen. Angesicht zu Angesicht schauten wir uns ein paar Momente lang an. Einfach so. Beeindruckt von der Größe des Tieres blieb mir schlichtweg die Luft weg. Das mussten sicher 5 Meter von Flosse zu Flosse (oder eher Flügel zu Flügel?) sein. Oder sogar mehr? Und während ich bei mir noch dachte: PATRIZIA! ATMEN! drehte der Rochen schließlich nach oben ab, streckte mir seinen weißen Bauch (und sein süßes „Mundgesicht“) entgegen und verschwand woanders wieder in den Untiefen des Ozeans. Ich hatte sicher Gänsehaut unter meinem Neoprenanzug!

Ein paar Minuten später tauchten wir etwas gefasster schließlich zu einem „Abgrund“ etwas fernab von all den anderen Tauchern. Hier hatten wir das Glück, dass die Mantas aus der Tiefe kamen, an uns vorbei schwebten und schließlich wieder in der Tiefe verschwanden. Die letzten Minuten des Tauchgangs verbrachten wir damit, sie zu beobachten. Mein Dive Buddy Daniel hat lieberweise ein paar Erinnerungsfotos von mir gemacht!

Ein bisschen traurig war ich dann schon, als einem aus unserer Gruppe dann die Luft knapp wurde und wir wieder aufsteigen mussten… Die ganze Bootsfahrt zurück grinste ich danach aber wie blöd. Und ich konnte und wollte mir das auch nicht verkneifen, denn die Begegnung war wirklich wunderschön. Ein unvergesslicher Moment!

Grinser der Vorfreue vor dem Dive
Grinser der Aufregung während des Dives
Grinser der geschafften Herausforderung nach dem Dive

Tauchschein ahoi

Im Great Barrier Reef haben wir uns gewünscht, wir könnten länger unter Wasser bleiben und die Tierwelt genießen. Damit das nicht nur ein Wunsch bleibt, haben wir beschlossen auf Nusa Penida (einer kleinen Insel in der Nähe von Bali) einen 3-tägigen Tauchkurs zu machen.

Auf unserer Fähre zur Insel hat sich allerdings schon angedeutet, dass der viele Aufenthalt auf Booten vielleicht nicht ganz spurlos an mir vorübergehen wird... dazu aber später mehr.

Erste Übungen im Pool

Pazi hat uns eine tolle kleine Tauchschule namens Dune Penida herausgesucht die ganz in der Nähe von unsere Unterkunft ihr Hauptquartier hatte. An unserem ersten Tag von insgesamt drei ging es für uns in den Pool, um dort ein paar der auswendig gelernten Fähigkeiten praktisch anzuwenden und zu trainieren. Und ja, wir mussten vorher tatsächlich ein paar Sachen lernen und eine Prüfung ablegen. Die war aber doch nicht ganz so schwer wie am Anfang befürchtet.

Unser Trainingsplatz hatte eine schöne Aussicht

Aldo, unser Tauchlehrer, sah die meisten Sachen auch eher entspannt und wir konnten lernen, wie man am Besten seine Taucherbrille wieder vom Wasser befreit, wenn sie sich Unterwasser unerwartet füllen sollte (oder ganz verloren geht) oder welche Handzeichen notwendig sind, wenn man gerade keine Luft bekommt und die Luft eines Tauchpartners klauen möchte. Dafür ist übrigens extra ein zweites Mundstück an den Tauchflaschen angebracht.

Schwarzes Mundstück: Die eigene Luftversorgung | Gelb: Die alternative Luftversorgung für den Dive Buddy

Ab ins Meer

Nachdem der Teil im Pool größtenteils problemlos funktioniert hat, ging es für uns an Tag zwei ins Meer.

Es wurde ernst und wir fuhren mitsamt der Taucherausrüstung raus aufs Meer

Hier mussten wir noch insgesamt 4 Tauchgänge an zwei Tagen absolvieren, um die sogenannte Brevetierung zum „Open Water Diver“ zu erhalten. Neben dem Tauchen mussten wir außerdem nochmal verschiedene Übungen im Meer machen oder wiederholen, wie SMB (Taucherboje) aufblasen, das Tarierjacket (auch BCD) im Wasser ablegen und anziehen, mit dem Tauchcomputer und Kompass umgehen und navigieren können und immer wieder üben, was zu tun ist, wenn man keine Luft bekommt. So kann eine solche Übung übrigens aussehen:

Was man uns, oder eher mir, allerdings nicht beibringen konnte ist, wie man eine Seekrankheit überwindet und seine Tauchausrüstung anlegt und überprüft, wenn man gerade mit dem Kopf über dem Boot hängt, weil einem schlecht ist. Mir hat da nur geholfen, so schnell wie möglich ins Wasser zu kommen und abzutauchen, wo die Wellen einen nicht mehr auf und ab bewegen. Denn sobald wir einmal unten waren, hat sich eine extrem schöne Welt voller bunter Fische, Korallen und verschiedenen Rochen aufgetan. Einer davon war ein riesiger Mantarochen, den wir aus der Ferne bewundern konnten:

"Ich habe das Tauchen übrigens richtig genossen und es war nur halb so furchteinflösend, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte. Mehr zu meiner Perspektive kommt dann aber im nächsten Beitrag." – Patrizia

Töpfern auf Bali

Nach Australien ging es für uns nach Indonesien, genauer gesagt nach Bali. Eine Insel voller Strände zum Surfen, Schwimmen und Entspannen, mit alten Tempeln zum Bestaunen und leckerem Essen. Trotz all dem gab es für uns nur ein Ziel, ihr denkt es euch bestimmt schon alle.

Genau. Wir wollen einen Töpferkurs machen.

Pazi hat einen Töpferkurs bei einem kleinen Studio ausgesucht, das in der Nähe von unserem Hotel war. Zumindest dachten wir uns das. Da aber Denpasar, beziehungsweise Canggu so aufgebaut ist, dass 90 Prozent aller Straßen Sackgassen sind, hat uns Google Maps einen Weg angezeigt der 1 Stunde dauerte.

Wir dachten uns, dass wir dann einfach einen schönen Spaziergang machen und ein wenig früher losgehen. Womit wir aber nicht gerechnet hatten, war, dass es keinen Gehweg sondern nur sehr schmale Straßen gab auf denen sich hunderte (!) von Rollern und auch einige Autos aneinander vorbei quetschen. Das hat den Weg dann sehr abenteuerlich gemacht und wir waren spätestens bei der Ankunft fertig mit den Nerven.

Töpfern ist eine Kunst…

Für den Töpferkurs hat es sich aber gelohnt. Es wurden uns einige der grundlegenden Techniken beigebracht.

  1. Der Ton muss als erstes viel geknetet werden um alle Luftblasen aus dem Ton zu entfernen (die sonst im Ofen zu Rissen oder ‚Explosionen‘ führen können).
  2. Der Ton muss auf eine sich drehende Scheibe geworfen werden und dann zentriert bzw. immer in der Mitte gehalten werden.
  3. Man muss die Form ein paar Mal hochziehen und wieder runterdrücken, um den Ton geschmeidig zu machen.
  4. Schließlich kann man ein Loch in der Mitte machen und die Wände hochziehen.

Das war zumindest das, was ich mir gemerkt habe. Die Techniken dann tatsächlich umzusetzen war etwas schwieriger, speziell den Ton in der Mitte der Drehscheibe zu halten. Sobald er nicht mehr ganz mittig war, ist er sofort in sich zusammengestürzt.

Nach ein paar Hilfestellungen durch die Lehrer hat es dann doch geklappt. Während ich dann versucht habe, meine „Tasse“ zu verschönern, hat Pazi noch an einem zweiten Tonstück gewerkelt.

Der Kurs hat dann anstatt 1 Stunde doch 3 gedauert. Unsere „Kunstwerke“ werden jetzt noch gebrannt, glasiert und wieder gebrannt. Das dauert etwas, aber mit etwas Glück können wir sie noch abholen, bevor wir uns von Indonesien wieder verabschieden müssen.

Das liebe Team
"Bis unsere Kunstwerke dann so schön sind, wie die vom Team dauert es aber bestimmt noch ein Weilchen... Trotzdem war das ein lustiger Start in ein sehr meditatives, aber trotzdem anspruchsvolles Hobby." – Patrizia
Die Experten kreieren natürlich viel schönere Gefäße

Tanah Lot

Da wir nach unserem Kurs dann nicht wieder zurücklaufen wollten, ging es mit einem Grab (das ist so wie Uber) zum Tanah Lot: Einem Tempel auf einer kleinen Insel. Den Tempel kann man am Besten vom Ufer aus sehen, denn auf die Insel selbst darf man nicht. Da bei uns gerade Flut war wäre das auch sowieso nicht gegangen…

"Hübsch war es trotzdem." – Patrizia

3 Missionen in Mission Beach

Nach dem ganzen Abenteuer war’s dann auch mal genug des Guten. Immerhin hatten wir in den ersten beiden Wochen schon so viel gesehen und erlebt (für die anderen 3 war es ja mit Singapur und Sidney sogar noch viel mehr). Es ging also auf zu unserem letzten gemeinsamen Stopp südlich von Cairns: Mission Beach.

"Jetzt ist's aber genug mit den Ausflügen!" – Opa

Mission 1: Entspannen

Gut, dass sich der kleine Strandbungalow, den wir am Wongaling Beach beziehen durften, wunderbar zum Rast machen eignete!

Man musste praktisch nur über die Straße stolpern und schon war man am Meer und konnte den Strand entlang spazieren.

Die von Opa angeordnete Pause hat uns aber glaube ich allen gut getan und wir konnten nach all dem Erkunden auch einmal schön Entspannen. Also zumindest bis zum nächsten Tag, denn da ist uns schon wieder die nächste Idee gekommen. James hatte uns nämlich den Tipp gegeben, den Ort Etty Bay genauer zu inspizieren, der nur eine 40-Minuten Fahrt entfernt lag. Warum?

Mission 2: Cassowary spotten

Weil wir gerne eines der berühmten Cassowaries sehen wollten! Neben dem Daintree Rainforest ist die Region um Mission Beach nämlich ebenso Habitat der einzigartigen Kasuare.

In Etty Bay erwartete uns zwar ein schöner Strand und ein paar nette Tiny Houses, aber leider auch extrem (!) viele Stechmücken. Und kein Cassowary. Wir mussten unsere Erkundungstour frühzeitig abbrechen, weil wir komplett zerstochen wurden und uns in ein kleines Geschäft flüchteten, wo wir immerhin mit einem Insektengel versorgt wurden (Insektenschutzmittel war komplett ausverkauft).

Semi gut gelaunt und zugegeben ein klein wenig enttäuscht machten wir uns also mit dem Auto wieder auf den Rückweg auf. Und da habe ich ihn gesehen.

Ganz lässig und entspannt spazierte ein Cassowary plötzlich aus dem Unterholz auf den Straßenrand. Patrick machte sofort Halt. Ungläubig schauten wir vom Auto aus zu, wie das wunderschöne Tier unbeeindruckt an uns vorbei trottete.

Mein Herz schlug so schnell und ich glaube, ich habe die Luft angehalten. Denn der Laufvogel ist ganz schön groß und mit seinen dinosaurierartigen Klauen und dem spannenden Horn (das übrigens nicht so hart ist wie es aussieht) beinahe etwas furchteinflösend. Hier sieht man einen guten Vergleich, wie groß so eine Klaue etwa ist. Deshalb war ich gar nicht so böse, dass wir für die Begegnung in unserem Auto sitzenbleiben durften. Trotzdem war das Erlebnis so besonders!

Alles ganz entspannt. Naja bis auf den genervten Autofahrer hinter uns, dessen Hupen man am Video hört. Dieser konnte unsere Faszination leider nicht nachvollziehen und rief uns noch hinterher: "THIS IS NOT A SAFARI!" als er überholte und an uns vorbei zischte.

Ich habe mich übrigens schon so wie auf einer Safari gefühlt. So ein Erlebnis hat man eben nicht jeden Tag. Das wurde uns bewusst, als wir mit Oma und Opa beim Zurückfahren hier nochmal Halt machten, aber leider kein zweites Mal das Glück auf unserer Seite hatten…

Mission 3: Zurück in die Zivilisation

Am Ende unserer Erholungspause (die wir auch ein bisschen zum Lernen für den Tauchschein nutzen konnten) ging es dann aber wieder zurück Richtung Cairns. Bzw. ganz genau Richtung Palm Cove, wo noch ein letzter gemeinsamer Tag auf uns wartete, ehe wir uns wieder von Mami, Oma und Opa verabschieden mussten.

Da konnten meine Großeltern auch endlich mal im Meer plantschen und es hieß nochmal Sonne, Sandstrand, Palmen und einen riesigen Kokosnuss-Cocktail genießen, bevor wir alle nochmal feeeeeeeest drückten (ein bisschen weinten) und uns anschließend auf den Weg machten, unseren treuen blauen Gefährten wieder in seine Autovermietung zurückzubringen.

Und während wir noch damit beschäftigt waren, Abschied von Australien und der schönen (aber auch etwas anstrengenden) gemeinsamen Zeit zu nehmen, wurde uns ziemlich plötzlich bewusst, dass ja jetzt auch das nächste Abenteuer schon auf uns wartet: Nämlich der Tauchkurs in Indonesien!

Die Atherton Tablelands

In unserer zweiten Woche in Australien haben wir uns in die Tablelands rund um Atherton vorgewagt. Diese sind weiter im Landesinneren. Deshalb haben wir erwartet, eine Landschaft zu sehen, wie man sie sich um den Uluru herum vorstellt – etwa rote Erde mit kargem Bewuchs. Angetroffen haben wir allerdings eher eine Landschaft wie wir sie in Neuseeland kennenlernen durften – sanfte Hügel mit viel Grasbewuchs (wenn man dann etwas gebuddelt hat, kam dann aber doch die rote Erde zum Vorschein), rauschende Wasserfälle und viel Grün im dortigen Regenwald.

Die Region ist sehr bekannt für ihre Tiere, denn hier leben das seltene Baumkänguru und einige andere regionale Besonderheiten. Um diese alle zu sehen, haben wir den Tourguide James angeheuert, der uns durch die Gegend fuhr, um uns alles zu zeigen und zu erklären. Dabei haben wir es ihm aber schon auch extra schwer gemacht, weil wir an den meisten Orten, die er uns zeigen wollte, am Vortag schon waren.

James hat das aber sportlich gesehen und versucht, uns andere Regionen zu zeigen. Begonnen haben wir mit einem schnellen Besuch des Cathedral Fig Trees (der nochmal imposanter ist als der Curtain Fig Tree).

Weiter ging es dann mit einer kleinen Wanderung am Lake Barrine. Hier haben wir uns auf die Suche nach Boyd’s Forest Dragons gemacht, eine Eidechse, die praktisch nur hier auf Bäumen lebt. Und zugegebenermaßen hätten wir ohne James wohl keine gefunden, so gut sind sie getarnt.

Beweisbild, wie schwer die Dragons zu finden sind…

Er allerdings konnte uns ganze 4 Exemplare zeigen (damit haben wir seinen persönlichen Rekord eingestellt). Die Dragons leben etwa auf Augenhöhe an Baumstämmen und sehen farblich den Bäumen schon sehr gleich. Aber wenn man dann mal näher kommt, erkennt man ihre dinosaurierartigen Zacken am Rücken. Wir haben uns ein paar Bilder von James geborgt, da er extra ein Profiobjektiv mit hatte und die Eidechsen extra nah ranzoomen konnte.

Auf dem Weg konnten wir Pazis Oma dann auch noch einen Wunsch erfüllen. „Nein, nicht das Schaukeln auf der Naturschaukel – obwohl das sicher auch toll war!“ – Patrizia.

Sie hat sich gewünscht, eine Schlange zu sehen und wir hatten das Glück, dass eine mitten auf dem Weg lag um sich zu sonnen. Es war eine Red-bellied Black Snake. Die könnte man sich auch ohne Bild gut vorstellen – denn der Name beschreibt sie schon sehr gut. Eine schwarze Schlange (Schwarzotter) mit rotem Bauch. James hat uns erzählt, dass diese auch giftig sind, aber das Gift einen nicht sofort tötet. Yay!!

Es gibt dazu angeblich auch einen Witz in Australien der besagt, dass wenn man von so einer Schlange gebissen wird, man noch auf dem Weg zum Krankenhaus an einem Pub Halt machen und ein Bier trinken kann.

Der nächste Stopp hat uns dann zu einer Teeplantage geführt. Hier haben wir uns auf die Suche nach den legendären Baumkängurus gemacht. Diese seltenen Tiere sind nur sehr schwer zu sehen, da sie in den Baumwipfeln in einigen Metern Höhe leben. Die Suche blieb dann aber zunächst einmal leider erfolglos.

Wir haben doch 3 gefunden!

In Malanda konnten wir nach einer kleinen Mittagspause auch noch Pademelons (auf Deutsch Filander, eine kleine Känguruart) beobachten, bis sie uns nach ein paar Sekunden aus dem Blickfeld gehüpft sind.

Den letzte Halt machten wir an einem kleinen Bach, an dem wir uns auf die Suche nach Schnabeltieren machten. Da wir hier auch schon am Tag vorher waren und Pazi schon ein Schnabeltier gefunden hatte, das nach einer Minute auf nimmerwiedersehen abgetaucht ist, haben wir uns nicht zu viel erwartet. James konnte uns aber genau sagen, worauf wir achten mussten, um die Tiere zu sehen: Sie jagen nämlich, indem sie unter Wasser sehr viel Luft ausblasen um den Grund und die da lebenden Tiere aufzuscheuchen und dann zu fressen. Das lässt sich an der Oberfläche sehr gut durch viele Luftblasen beobachten. Als wir diesen dann immer gefolgt sind, konnten wir dem Schnabeltier, das immer wieder aufgetaucht ist, längere Zeit zusehen. Es ist übrigens zusammen mit dem Echidna in einer speziellen Gattung der Säugetiere, denn es legt Eier und ist giftig (so wie alles in Australien).

Wir haben auch noch mehr Tiere bewundern können, wie Fledermäuse und den berühmten King Fisher (Eisvogel).

"Wir sind James wirklich dankbar für seine Spontanität und die Geduld, die er mit uns hatte. Er war aufmerksam, wusste viel über die Region und Fauna und Flora und war einfach nur ein riesengroßer Spaßvogel. Ihn und seine Firma FNQ Nature Tours können wir wirklich nur wärmstens empfehlen!" – Patrizia

Wir haben übrigens am Tag danach gewagt, noch einen Versuch auf der Teeplantage zu starten. Und tatsächlich hat Pazi dann ein Baumkänguru entdeckt, das hoch über unseren Köpfen saß und sich einen kleinen Snack gegönnt hat.

Das Great Barrier Reef

Einer unserer Trips war zum Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Erde. Unser Startpunkt mit dem Boot lag in der Nähe von Cape Tribulation, dem nördlichsten Punkt unserer Australienreise. Das ist der einzige Ort, an dem sich zwei natürliche Welterben treffen: das Great Barrier Reef und der Daintree Rainforest. Und genau dort begaben wir uns auf einen Ausflug zum Mackay Riff mit Martina aber ohne Oma und Opa, denen wir das schaukelnde Boot lieber ersparen wollten.

Das Mackay Riff

Da wir momentan noch am Lernen für unseren Tauchschein sind, haben wir uns hier mal noch auf das Schnorcheln beschränkt. Aber selbst das war in so einer Umgebung atemberaubend. Das Wasser war unfassbar klar und die Korallen erstaunlich farbenfroh. Wir haben verschiedene Schildkröten, Rochen und unzählige bunte Fische gesehen.

Manche wussten sich allerdings besser zu verstecken als andere. Diese Schildkröte hier hat es zwar versucht, aber die Rochen sind darin die Meister. Sie haben sich im Sand eingegraben bis kaum noch etwas von ihnen zu sehen war.

Suchbild: Patrizia und ein Rochen
Beim Erkunden sind wir öfter mal etwas zu weit geschwommen und wurden dann vom Kapitän auf dem Boot direkt wieder zurückgerufen.

Eine praktisch einsame Insel

Auf der Hälfte der Tour wurden wir dann zu einer kleinen Sandbank, wenn man großzügig ist kann man auch Insel sagen, gebracht. Hier konnte man sich dann einen kurzen Moment vorstellen, wie es wäre, ohne die ganzen anderen Menschen hier zu sein. Zum Glück war die Tour aber auch nicht zu groß, sodass wir hier einen Teil der Insel dann auch für uns alleine hatten.

Und während wir uns auf der Insel noch über unsere schöne Aussicht freuten, hat Pazis Mum, die nachdem Sie das erste mal Ihren Kopf unter Wasser gesteckt hat diesen nicht mehr herausheben wollte, einen Hai entdeckt. Das haben wir leider zu spät mitbekommen, denn als wir uns auf den Weg gemacht haben, um dem Glück auch noch eine Chance zu geben, wurden wir schon von der Crew wieder zurück auf das Schiff geordert.

"Und ich war sowieso irgendwo ganz wo anders und hab darüber gestaunt, wie sich die Anemonen im Wasser hin und her wiegen. Uppsi" – Patrizia

Jetzt hoffen wir einfach darauf, wenn wir dann Tauchen können, noch ein bisschen mehr Zeit Unterwasser und mit spannenden Kreaturen verbringen können. Aber hier sind jetzt erstmal die Bilder von unserem Trip:

Der älteste Regenwald der Welt

Da uns der Besuch in Kuranda noch nicht genug war, mieteten wir uns ein riesengroßes (!) Auto und machten uns auf den Weg noch weiter in die Feuchttropen von Queensland hinein. Dabei ging es stets Richtung Diwan im Norden und dabei in den Daintree Rainforest, den ältesten tropischen Regenwald der Welt.

Das satte Grün der verschiedenen Tropenpflanzen wächst hier schon seit geschätzten 180 Millionen Jahren. Zum Vergleich: Der Amazonas Regenwald ist erst etwa 11,5 Millionen Jahre alt. Doch der Daintree Rainforest hat noch mehr zu bieten: es ist nämlich nicht nur der älteste, sondern laut unserem Guide Angie auch der giftigste Regenwald. Denn die Pflanzen und Tiere hier haben es wirklich in sich und lassen einen entweder mit großen Schmerzen oder tödlichem Gift zurück!

Zusammengefasst ist der Norden von Queensland einfach ein Ort der Superlativen: Hier trifft der älteste Regenwald mit den giftigsten Pflanzen und Tieren auf das größte Korallenriff der Welt (wovon wir euch bald mehr erzählen...).

Mossman Gorge

Um dieses wunderbare Naturspektakel aus nächster Nähe zu erkunden, begaben wir uns auf zwei Touren. Eine in Mossman Gorge mit einem freundlichen Guide, der ein Nachfahre der Kuku Yalanji (die indigene Bevölkerung des Regenwaldgebiets) ist. Er erzählte uns relativ knapp, wie das Leben in Harmonie mit dem Regenwald früher so aussah, wie es von den Saisonen bestimmt wurde, welche Pflanzen wofür genutzt wurden und mit welchen Werkzeugen gearbeitet wurde. Weil uns das aber ein viel zu kurzer Einblick war, spazierten wir daraufhin selbst noch durch die angelegten Pfade, lasen die vielen Infoschilder und stießen ganz unerwartet auf eines der vielen Wildschweine, die wohl überall am Wegrand den Boden aufgewühlt hatten. Die können ganz schön aggressiv sein, zum Glück trottete dieses aber nur friedlich an uns vorbei.

"Einfach total interessant. Ein außergewöhnliches Erlebnis, einmal so etwas zu sehen. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben – obwohl die Ewigkeit nicht mehr so lange ist." – Oma (mit ihrem einmaligen, trockenen Humor)
Oma und Opa beim Ausruhen zwischendurch

Cooper Wilderness Creek

Mit der eingangs erwähnten Angie vom lieben Familienunternehmen Cooper Wilderness Creek ging es dann auf einer zweiten Tour nochmal ein wenig tiefer in die Materie und in den Regenwald hinein. Voller Elan erzählte sie uns unglaubliche Geschichten über die Tier- und Pflanzenwelt. Am Spannendsten waren für mich die Fakten über den berühmten Cassowary, ein Kasuar (das ist ein flugunfähiger Vogel ähnlich einem Strauß), der mit seinen scharfen Krallen und auffällig blauem Kopf aussieht wie ein Überbleibsel der Dinozeit. Ich träumte schon vor der Reise ein wenig davon, so einem zu begegnen aber leider hatten wir kein Glück. Das ist aber auch nicht so verwunderlich, denn von der vom aussterben bedrohten Tierart gibt es nur noch etwa geschätzte 1000 Exemplare. Das ist ganz schön schade, da dieser wunderbare Laufvogel ein prima Samenverteiler ist und mit ihm ganz schön viele Pflanzenarten verschwinden würden – deren giftige Samen nur er fressen und etwa 1h später wieder unversehrt ausscheiden kann. Wir hörten aber auch viel zu unsichtbaren Spinnen, melkenden Ameisen, Schlangen die auf Babygeruch stehen, Funktionen der verschiedenen Gewächse des Regenwaldes, Verhalten und Umgang der Ureinwohner, giftigen Früchten und ihrer Meinung zu „Welcome to and Acknowledgement of Country“-Reden (fragt uns gerne, wenn ihr mehr wissen möchtet!).

Wenn wir nicht gerade gespannt zuhören, sind wir meistens am Übersetzen – Oma und Opa sollen schließlich auch was von den interessanten Geschichten und Fakten mitbekommen!

Der Abschied fällt schwer

Nach wunderbaren 4 Tagen im Grün mussten wir uns leider schon wieder vom Regenwald verabschieden. Die Eindrücke nehmen wir aber auf jeden Fall für lange, lange Zeit mit. Aber vielleicht auch gar nicht so schlecht, jetzt müssen wir immerhin nicht mehr aufpassen, dass Oma ja nicht auf den nassen Wurzeln ausrutscht und dass Opa bitte nicht ALLE Pflanzen am Wegesrand anfässt.

Tschau Kakao auch an unsere wunderbare Unterkunft mitten irgendwo im Nirgendwo
"Dass wir das sehen durften, dafür sind wir immer dankbar." – Oma