Naturschauspiel Fledermaushöhle

Es geht weiter in das klitzekleine Dorf Xpujil, das angrenzend an ein riesiges Naturreservat liegt. An unserem ersten Abend dort haben wir eigentlich nur geplant, in Ruhe etwas zu Essen und früh in unserem Cabaña Holzhüttchen schlafen zu gehen, um am nächsten Tag um 05:00 Uhr nach Calakmul (die Mayaruinen mitten im Dschungel) zu starten.

Allerdings haben uns dann andere Reisende, Tina und Fabi, von einer Fledermaushöhle erzählt, die wohl sehr beeindruckend sein soll. Wir haben ein wenig mit uns gerungen, da wir ein bisschen müde waren, aber uns dann doch dafür entschieden und die beiden gleich mitgenommen. Das war eine super Entscheidung, denn an der Höhle konnte man sich wie Batman fühlen. Die Fledermäuse, ca. 3 Millionen, steigen jeden Abend zum Sonnenuntergang in einer Spirale aus der Höhle in den Nachthimmel auf. („Das sind Hunderte – nein Tausende kleine schwarze Pünktchen, die über unsere Köpfe hinweg zischen!“ – Patrizia) Es gibt dabei viele verschiedene Arten. Eine davon ernährt sich von Insekten und um auf Futtersuche zu gehen, mussten sie direkt zwischen uns durch in den Wald fliegen.

Hier sind unsere Versuche, dieses beeindruckende Naturschauspiel einzufangen:

Hier seht ihr, wie es angefangen hat. Patrizia war ganz schön aufgeregt

Die spiralförmige Formation ist übrigens Absicht, damit die Fledermäuse nicht ineinander fliegen. Und falls doch mal eine in irgendwas reinbummst, ist sie wohl noch jung und unerfahren. Anscheinend ist das ganze Spektakel ziemlich einzigartig und es gibt so eine Höhle nur ein weiteres Mal auf der Welt in Malaysia. Also wir haben dann dort schon einen weiteren Stopp, den wir anpeilen können.

"Das war echt Gänsehautmoment pur." – Patrizia

Chichen Itza

Chichen Itza, eines der sieben Weltwunder der Moderne, und ein Stopp auf unserer Reise.

Im Vorfeld zu unserem Trip zu dieser Mayastätte haben wir ein bisschen recherchiert und gegoogelt, was der Eintritt kostet und was die beste Tageszeit ist, um den großen Menschenmassen zu entgehen. Das Ergebnis davon spielte zwar nicht unserem Geldbeutel aber zumindest unserem Schlafzyklus in die Karten. Denn wir sind wohl nach fast einer Woche in Mexiko immer noch an die deutsche Uhrzeit gewöhnt. Pazi wird hier immer schon um 19:00 Uhr müde, was aber auch heißt, dass wir meistens zwischen 5:00 und 6:00 Uhr auf den Beinen sind und auf das Frühstück um 8:00 warten.

Chichen Itza öffnet um 8:00 Uhr und die großen Touristenbusse kommen angeblich erst um 11:00. Also perfekt für uns.

Die Fahrt von Valladolid nach Chichen Itza dauert in etwa 45 Minuten. Vorbildlich wie wir sind, sind wir schon um kurz nach 7:00 los. Dabei haben wir anscheinend die Lektionen über mexikanische Straßen von der Fahrt von Cancun nach Valladolid bereits wieder vergessen, denn auch auf dieser Strecke gab es wieder genügend Bereiche, in denen man langsam fahren musste. So wurden aus den 45 Minuten dann etwas über eine Stunde. Aber alles in allem lief die Fahrt aber glatt und wir wurden sogar von ein paar Polizisten einfach durchgewunken (und mussten sie gar nicht bestechen).

Bei der Ankunft trafen wir dann erstmal auf eine lange Schlange von Leuten, die wohl auch das Internet benutzen konnten. Uns wurde angeboten, mit einem Guide die Schlange zu überspringen. Lustigerweise waren die Leute, die sich dort anmeldeten nicht wirklich schneller als wir, weil sie noch lauter Dinge ausfüllen mussten. Das hätte uns also nicht so viel gebracht und wir sind brav weiter in der Schlange angestanden.

Als wir dann unsere Eintrittskarten hatten, die aus irgendeinem Grund in zwei Teilen gekauft werden mussten, ging es auch für uns durch die Eingang. Dabei konnte Pazi noch einmal stolz mit Ihrem Rucksack angeben, der uns in diesem Fall ein paar („viele!“ – Patrizia) Pesos erspart hat. Denn für größere Kameras muss hier eine Filmgebühr bezahlt werden. Aber in Pazi’s Rucksack mit dem Geheimfach für die Kamera konnte der angestellte Taschendurchsucher zum Glück nichts finden.

Die berühmte Kukulkan Pyramide (El Castillo)

Sobald man die Stätte betritt, ist man auf einem kleinen Weg, der direkt zu El Castillo führt – der Kukulkan Pyramide, die alle vor Augen haben, wenn man über Chichen Itza spricht. Vor der Pyramide fing Pazi auch schon überglücklich an, ihre Kamera auszupacken und Bilder vom tatsächlich noch sehr leeren Areal zu machen. Ganz zufällig ( 😉 ) sind wir dabei hin und wieder neben einer der geführten Gruppe hergelaufen oder auf der Bank daneben gesessen und konnten so ein paar zusätzliche Informationen erhaschen.

So ist die Pyramide als Tempel für Kukulkan, dem gefederten Schlangengott, erbaut worden. Man findet auch Schlangenköpfe an der Pyramide und zu bestimmten Zeiten sogar den gesamten Schlangenkörper, der durch ein Spiel aus Sonne und Schatten der Ebenen auf die Seite projiziert wird. Die Stufen der Pyramide lassen sich auf die 365 Tage im Jahr zurückführen (91 Stufen auf jeder Seite + dem Sockel der Pyramide). Es ist doch sehr faszinierend was die Maya so früh schon über Mathematik und Astronomie wussten.

Patrick für einen Größenvergleich

Was auch sehr faszinierend ist (jedoch auf andere Weise), ist, dass die Maya gefühlt alles opferten, was nicht bei drei auf dem Baum war.

Das betrifft vor allem die Menschen, die in den Cenoten geopfert wurden oder bei den Ballsportarten, bei denen man besser nicht als Verlierer hervorging. Das interessante daran: Die Maya saßen in Chichen Itza auf einem der größten Süßwasserspeicher der Welt, aber opferten unzählige Menschen, um den Regengott zu besänftigen und mehr Regen zu bekommen.

Heutzutage sind die Menschen die nach Chichen Itza kommen dann doch sicherer. Auch wenn die Straßenverkäufer ihr Bestes geben, die Touristen mit Jaguargeräuschen (und sonstigen Pieptönen) zu erschrecken. Diese sollen wohl auf die Stände („only one dollar!!“) aufmerksam machen. Ich habe allerdings eher die Befürchtung, dass wir dadurch desensibilisiert wurden und wenn wir mitten im Dschungel die Geräusche hören, die echte Gefahr komplett ignorieren und uns höchstens nach einem Souvenirladen und nicht nach einem Raubtier umsehen.

"Hier muss ich mal kurz übernehmen, weil Patrick kurz vor dem Ende zu faul ist, fertig zu schreiben." – Patrizia

Chichen Itza ist nämlich noch so viel mehr, als die berühmte Pyramide und die nervtötenden Straßenverkäufer. Die Mayastätte ist weitläufig und man kann das ein oder andere spannende Detail in den künstlerischen Steinsäulen finden oder sich von der unfassbaren Wucht der Größe mancher Bauwerke mitreißen lassen. Wie die Maya das damals wohl alles errichten konnten so ganz ohne Kran und modernes Schnickschnack?

Was für uns auch irgendwie interessant (aber auch etwas suspekt) war, ist, dass viele der Bauten aktuell restauriert werden. Angeblich wird dazu nur originaler Stein genutzt, der bereits auf dem Gelände verfügbar ist und alles möglichst realistisch nachgebaut. Aber sagt das mal den Bauarbeitern, die eher wahllos Steine in der Gegend herumgetragen haben oder sich im Schatten der Steinstufen amüsierten.

Wie auch immer, hier noch ein paar Impressionen und unseren obligatorischen Touristenbilder. Wer findet die Reisemaus?

Valladolid

Die letzten Tage haben wir in und um Valladolid herum verbracht. Eines muss man der Kleinstadt mit ihren schönen, bunten Bauten im Kolonialstil lassen: Sie ist wirklich klein aber fein. Alles ist um einen zentralen Park, dem Parque Principal Francisco Cantón Rosado, schön quadratisch angeordnet; wie ein Gitter und immer schön symmetrisch. Die Straßen („Calle“) haben auch keine Namen sondern nur Nummern. Unser Hostel war zum Beispiel in Calle 38, 43. Ich frag mich, wie der Postler bei den vielen Zahlen keinen Drehwurm bekommt? Noch eine Besonderheit: Es sind fast immer nur Einbahnstraßen, also muss man echt gut navigieren, um beim richtigen Ort rauszukommen! Oder noch eine Runde drehen…

Unser kleiner weißer Weggefährte

Dafür kann man in Valladolid gemütlich durch die Gegend spazieren, die schöne Kirche Iglesia De San Servacio bewundern, das bunte Treiben beobachten, Limonaden aus riesigen (!) Gläsern schlürfen, sich den Bauch mit Tacos vollschlagen oder eine Kugel Eis um 4€ kaufen.

Iglesia De San Servacio

Um die Stadt noch ein bisschen besser kennenzulernen, werden jeden Tag „free walking tours“ angeboten, wo dich ein Guide durch die Stadt begleitet und dir ein paar interessante Sachen erzählt. Fanden wir ziemlich cool, also haben wir uns kurzerhand einer angeschlossen (bzw. nachgefragt, wo wir sie treffen können, weil wir um 10 noch schnell unseren Einkauf ins Hostel bringen mussten, sonst wäre die Butter noch mehr zerschmolzen. Und ja, die zerschmilzt sehr schnell bei den schwitzigen 32°C.)

Nachdem wir den Kühlschrank aufgefüllt haben, konnten wir die Gruppe noch gut einholen. Bei der netten „speed explanation“ (von dem Teil, den wir verpasst hatten) haben wir nur Spanisch verstanden. Bzw. kleine Wortfetzen aus gebrochenen, spanischem Englisch. Warum also die Kirche jetzt genau in den Norden zeigt und was das Schlangenmuster am Eingang zu bedeuten hat, müssen wir wohl nochmal googeln. Imposant sieht sie trotzdem aus.

Danach ging es zum Liqueur-Tasting, das Patrick und ich erfolgreich ausgelassen haben, und zu einer Cenote mitten in der Stadt, die aktuell restauriert wird. Cenoten sind mit Süßwasser gefüllte, teils eingestürzte Karsthöhlen. Über sie werden wir ein andermal noch mehr erzählen – und ich kann schonmal spoilern: Sie sind wirklich beeindruckend.

Cenote Zaki

Am Schluss der Tour ging es noch in den Markt. Dort begrüßten uns Metzger mit geschlachteten Tieren und später Händler mit verschiedenen Obstsorten. Außerdem konnten wir uns durch verschiedene Süßigkeiten und scharfe Saucen probieren und ein paar unterschiedliche Gewürze riechen. Am Leckersten war übrigens das Kokosnuss-Candy in Mexiko-Flaggen-Form. An Familie Würstle: Patrick wollte euch schon als kleinen Gag eines schicken!

Ansonsten verbringen wir die Nachmittage meist im Hostel, weil wir uns nicht zu viel auf einmal vornehmen wollen und uns noch ein bisschen auskurieren. Da wird dann fleißig Spanisch gelernt (Patrizia) oder Sport getrieben (Patrick) oder am Blog gebastelt (beide). Wobei das beste Workout bisher war bestimmt das Zerschlagen der Kokosnuss (wir wollten gerne das Fruchtfleisch essen, nachdem wir sie ausgeschlürft hatten) – das hat nämlich einen Steintisch, eine Machete, eine Anleitung von unserer Gastgeberin und viiiele, viele Schläge von Patrick gebraucht, bis sie aufgesprungen ist.

Vor dem „Workout“

Hier noch ein paar Impressionen. Was gefällt euch am Besten?

PS: Kleiner geheimer fun fact für alle die bis zum Ende gelesen haben: Alle Personen hier sind wirklich klein (bestimmt unter 1,50m). Ich fühle mich also fast schon groß mit meinen 1,58m. Was für ein einmaliges Feeling!

PPS: Noch was Lustiges: Ich habe das Gehen verlernt. Weil die Straßen hier so uneben sind und ich immer irgendwo in der Gegend herum schaue, stolpere ich wirklich oft. In der Galerie habe ich euch ein Bild reingepackt, wo man sieht, dass der Gehweg aber auch wirklich gemein löchrig ist…

Eine turbulente Anreise

Wir sind in Mexiko!

Um etwas Kontrast zu Pazis gut geschriebenen Beiträgen zu haben, sollte ich jetzt auch was schreiben. Also hier mal mein Versuch, was bisher geschah:

Flug nach Cancun

Der Flug von Frankfurt nach Cancun war nicht unbedingt der beste Start in die Reise. Wir waren gleich mal erkältet und eine schnupfende Nase hilft nicht unbedingt beim Druckausgleich im Flugzeug. Und was Pazi ganz besonders gefreut hat, war, dass ihr toller Fensterplatz eine sehr lose Definition von Fenster hatte…

Aber immerhin sind wir sicher und gut in Cancun angekommen. Nachdem wir dann endlos auf unser Gepäck gewartet haben, hatten wir dann auch einmal Glück: Eine unserer Sorgen, was mit unserer Drohne beim Einreisen in Mexiko wohl passiert, war unbegründet. Die vielen Stunden des Einstudierendes von “¿Podemos mantener nuestro dron, por favor?” und des Trainings, auf Kommando in Tränen ausbrechen zu können, erwiesen sich somit als völlig umsonst. Wir wurden vom Sicherheitspersonal einfach durchgewunken, während alle vor uns kommenden Touristen kontrolliert wurden.

Die Fahrt zum Hotel, bei der wir fast eingeschlafen sind, war dann schon wieder etwas holpriger. Der nette Fahrer wollte uns nämlich in das falsche Hotel bringen. Auch blöd, wenn es zwei Hotels mit exakt demselben Namen in Cancun gibt, die an entgegengesetzten Enden der Stadt liegen. Es kam uns schon etwas komisch vor, als der Fahrer uns sagte, dass wir ca. 40 Minuten zum Hotel brauchen würden, nachdem Google Maps uns nur 15 angezeigt hat. Und als wir dann auf eine ganz andere Straße abgebogen sind, mussten wir nochmal nachfragen, ob das so stimmte. Als der Fahrer dann eingesehen hat, dass er ein anderes Hotel meint als wir, sind wir dann umgedreht. Nach ca. 40 Minuten waren wir dann auch endlich da. Also was man dem Fahrer lassen muss: seine Zeitangaben sind extrem genau.

Autofahrt nach Valladolid

Nach der mehr oder weniger erholsamen Nacht ging es dann auf zur Hotelzone. Dort haben wir nämlich, schlau wie wir sind, unser Auto gemietet. Das war ein paar Euro günstiger als direkt am Flughafen. Dass wir dann zwei Taxis nehmen mussten, die insgesamt 50 Euro gekostet haben und die obligatorische 100 Euro verpflichtende Zusatzversicherung bezahlen mussten („war das unser erster Scam?“ – Patrizia), die im Schadensfall übrigens nichts abdeckt, sollte allerdings an dieser Stelle nicht erwähnt werden.

Die nächste Entscheidung die es zu treffen galt, war, welche Straße wir nach Valladolid nehmen sollten. Zur Auswahl stand die Mautstraße (für die wir 25 Euro zahlen müssen) oder eine normale, langsamere Straße, die durch kleine Dörfer geht. Wir haben uns – weil wir schnell ankommen wollten und beide noch nicht richtig fit waren – für die Mautstraße entschieden. Das war natürlich absolut die richtige Entscheidung ( 😉 ), denn kaum waren wir die ersten Kilometer gefahren, wurde die Geschwindigkeit von 110 km/h auf bis zu 40 km/h begrenzt, da wohl die gesamte Strecke gerade erneuert wird. Diese Geschwindigkeitsbeschränkung sollte laut unserem Taxifahrer aber unbedingt von Touristen eingehalten werden, da sonst die Polizei gezielt Strafen (Bestechungswünsche) verhängt. Das hat die einheimischen Fahrer hinter uns allerdings nicht davon abgehalten, entgeistert zu hupen, als wir mit 40 km/h vor ihnen her tuckerten.

Somit hat die Fahrt dann doch etwas länger gedauert als gedacht, aber wir waren überglücklich endlich bei unserer Unterkunft angekommen zu sein und noch ein letztes Mal bei dem Versuch parallel einzuparken den gesamten Verkehr aufhalten zu können. Jetzt konnten wir uns dann endlich auch in die Unterkunft verziehen und uns erholen.

Endlich in Valladolid angekommen

Danach starteten wir unsere erste kleine Erkundungstour in Valladolid. Hier sind die Eindrücke davon:

Aufregung und Abschiede

So schnell rückt er näher – der Flug, der eine imaginäre Linie zieht zwischen unserem alten Leben in Deutschland und dem neuen Leben auf Reisen. So ganz überrissen haben wir es noch nicht. Spannend ist das Ganze trotzdem.

Ich glaube das letzte Mal als ich so aufgeregt war, hatte ich als Kind am Konservatorium eine Klavier-Vorspielstunde und bemerkte beim Warten auf meinen Auftritt plötzlich, dass ich die Noten vom Lied nicht kannte, weil ich es immer nur auswendig gelernt hatte. Da stand ich da und hab verzweifelt versucht, mir einen Reim auf die vielen Pünktchen zu machen, die wie wild am Papier herumzuhüpfen schienen. Was war das nochmal für eine Note? Wo beginnt man zu zählen? Letzten Endes bin ich dann auf die Bühne gelaufen, habe die Noten zugeklappt neben den Notenständer gelegt und einfach losgespielt; versucht, das sonst so hilfreiche Gehirn so gut wie möglich auszublenden, denn die Finger wussten eigentlich von ganz alleine, was passieren soll. Ganz intuitiv lief es dann eigentlich ziemlich gut. Erst als ich wieder anfing, überfordert nachzudenken, ob das was ich machte, richtig war, unterlief mir ein Fehler. IEEGH. Einen schiefen Ton und eine Schrecksekunde später machte ich dann weiter, wie als wäre nichts gewesen. Das Stück hab ich noch fertig gespielt, meine Noten geschnappt, mich verbeugt und verschmitzt gelächelt. So ist das eben, es läuft einfach nicht immer alles rund.

Und das wird es auch bei dieser Reise nicht. Das ist mir klar. Trotzdem habe ich den Wunsch, alles perfekt zu machen – alles perfekt zu planen oder zumindest gut genug, dass nichts schief läuft (pun intended). So bin ich eben. Dabei können wir uns eigentlich jetzt schon von diesem Gedanken lösen und ein bisschen mehr auf unser Gefühl hören. Das Gröbste ist organisiert. Das Wichtigste ist gepackt. Die Liebsten sind verabschiedet. Wird schon alles gut gehen.

Apropos verabschieden. Die letzten Tage waren gefüllt mit schönen Momenten mit lieben Menschen, die sich alle nochmal Zeit genommen haben, uns ein „letztes Mal“ zu sehen (Ihr wisst schon, dass wir nicht vorhaben auszuwandern oder? … zumindest erstmal nicht). Dabei kommen mir immer wieder die Tränen. Es macht mich traurig, dass nicht alles so weitergehen kann wie bisher. Aber würde alles nur so weiterlaufen, wäre es vielleicht auch nur halb so schön gewesen – weil dann niemand einen Grund hätte, das „letztes Mal“ (ernsthaft, wir sterben hoffentlich nicht) so besonders zu machen.

Ein kleiner Abschiedsausflug nach Heidelberg mit Amelie

Neben der Traurigkeit ist da aber noch ganz viel Dankbarkeit für all die lieben Wünsche, bestärkenden Worte und das Funkeln in den Augen, wenn man erzählt, dass man verreist. Danke dafür! Das gibt dem ganzen Vorhaben eine gewisse Leichtigkeit und stärkt die Vorfreude. Jetzt geht es bald looooooos.

Tausend Bussis gehen an all die Personen, die ich nicht mehr persönlich drücken kann (oder wo der letzte Drücker schon zu lange her ist). Fühlt euch fest umarmt und wisst, dass wir uns schon wieder auf Euch und aufs Zurückkommen freuen. Aber jetzt steht erstmal was ganz Anderes an – was ganz Neues! Wir hören uns dann wieder aus Mexiko nach unserem Flug. Machts es gut!

Spieleabend mit der WG und Freunden als Abschied

Vorfreude, Packversuche und Fails

Wow. Jetzt ist es nur noch eine Woche bis wir im Flieger nach Mexiko sitzen! Wir freuen uns wie zwei Schnitzel! Bald heißt es für uns Tschüssi Deutschland und Hallo Strand, Meer und 27°C. Das muss gefeiert werden – und zwar mit einem einmaligen Packversuch. Oder, wenn wir ganz ehrlich sind, mit unserem dritten Packversuch, denn an den ersten beiden sind wir schon kläglich gescheitert.

Es ist aber auch gemein, wenn unser genialer 2 in 1 Kofferrucksack nur 65L hergibt. Wie soll man denn da alles unterbringen? Die ganz Schlauen würden jetzt sagen: „Häh, Patrizia? Lass doch einfach die Hängematte und das Kopfkissen weg, und schon hast du es.“ JA, das wäre aber viel zu einfach und außerdem müsste ich dann ja den einzigen kleinen Luxus aufgeben, den wir uns gönnen. Nein, das muss irgendwie anders gehen. Jetzt haben wir zwar schon alle Unterhosen gezählt, Packwürfel gedreht und uns gegenseitig Sachen untergejubelt aber so ganz klappt es leider immer noch nicht. Wir kriegen die Rucksäcke zwar zu, aber eher schlecht als recht und wenn wir die jedes Mal so zustopfen müssen, krieg ich unterwegs wahrscheinlich die Krise. Damit ist auch der dritte Packversuch ein Fail. Aber egal, wir haben ja noch eine Woche, um uns was zu überlegen.

Aber abgesehen davon haben wir schonmal ein paar gute Neuigkeiten: Die 20kg Grenze (die wir bei manchen Flügen für ein Aufgabegepäck haben) werden wir wohl nicht überschreiten. Denn aktuell sind wir bei 16,46kg bei Patrick und 15,70kg bei Patrizia. Wenn das mal kein Grund zur Freude ist! Und mehr kriegen wir in die Koffer sowieso nicht rein…