Chichen Itza

Chichen Itza, eines der sieben Weltwunder der Moderne, und ein Stopp auf unserer Reise.

Im Vorfeld zu unserem Trip zu dieser Mayastätte haben wir ein bisschen recherchiert und gegoogelt, was der Eintritt kostet und was die beste Tageszeit ist, um den großen Menschenmassen zu entgehen. Das Ergebnis davon spielte zwar nicht unserem Geldbeutel aber zumindest unserem Schlafzyklus in die Karten. Denn wir sind wohl nach fast einer Woche in Mexiko immer noch an die deutsche Uhrzeit gewöhnt. Pazi wird hier immer schon um 19:00 Uhr müde, was aber auch heißt, dass wir meistens zwischen 5:00 und 6:00 Uhr auf den Beinen sind und auf das Frühstück um 8:00 warten.

Chichen Itza öffnet um 8:00 Uhr und die großen Touristenbusse kommen angeblich erst um 11:00. Also perfekt für uns.

Die Fahrt von Valladolid nach Chichen Itza dauert in etwa 45 Minuten. Vorbildlich wie wir sind, sind wir schon um kurz nach 7:00 los. Dabei haben wir anscheinend die Lektionen über mexikanische Straßen von der Fahrt von Cancun nach Valladolid bereits wieder vergessen, denn auch auf dieser Strecke gab es wieder genügend Bereiche, in denen man langsam fahren musste. So wurden aus den 45 Minuten dann etwas über eine Stunde. Aber alles in allem lief die Fahrt aber glatt und wir wurden sogar von ein paar Polizisten einfach durchgewunken (und mussten sie gar nicht bestechen).

Bei der Ankunft trafen wir dann erstmal auf eine lange Schlange von Leuten, die wohl auch das Internet benutzen konnten. Uns wurde angeboten, mit einem Guide die Schlange zu überspringen. Lustigerweise waren die Leute, die sich dort anmeldeten nicht wirklich schneller als wir, weil sie noch lauter Dinge ausfüllen mussten. Das hätte uns also nicht so viel gebracht und wir sind brav weiter in der Schlange angestanden.

Als wir dann unsere Eintrittskarten hatten, die aus irgendeinem Grund in zwei Teilen gekauft werden mussten, ging es auch für uns durch die Eingang. Dabei konnte Pazi noch einmal stolz mit Ihrem Rucksack angeben, der uns in diesem Fall ein paar („viele!“ – Patrizia) Pesos erspart hat. Denn für größere Kameras muss hier eine Filmgebühr bezahlt werden. Aber in Pazi’s Rucksack mit dem Geheimfach für die Kamera konnte der angestellte Taschendurchsucher zum Glück nichts finden.

Die berühmte Kukulkan Pyramide (El Castillo)

Sobald man die Stätte betritt, ist man auf einem kleinen Weg, der direkt zu El Castillo führt – der Kukulkan Pyramide, die alle vor Augen haben, wenn man über Chichen Itza spricht. Vor der Pyramide fing Pazi auch schon überglücklich an, ihre Kamera auszupacken und Bilder vom tatsächlich noch sehr leeren Areal zu machen. Ganz zufällig ( 😉 ) sind wir dabei hin und wieder neben einer der geführten Gruppe hergelaufen oder auf der Bank daneben gesessen und konnten so ein paar zusätzliche Informationen erhaschen.

So ist die Pyramide als Tempel für Kukulkan, dem gefederten Schlangengott, erbaut worden. Man findet auch Schlangenköpfe an der Pyramide und zu bestimmten Zeiten sogar den gesamten Schlangenkörper, der durch ein Spiel aus Sonne und Schatten der Ebenen auf die Seite projiziert wird. Die Stufen der Pyramide lassen sich auf die 365 Tage im Jahr zurückführen (91 Stufen auf jeder Seite + dem Sockel der Pyramide). Es ist doch sehr faszinierend was die Maya so früh schon über Mathematik und Astronomie wussten.

Patrick für einen Größenvergleich

Was auch sehr faszinierend ist (jedoch auf andere Weise), ist, dass die Maya gefühlt alles opferten, was nicht bei drei auf dem Baum war.

Das betrifft vor allem die Menschen, die in den Cenoten geopfert wurden oder bei den Ballsportarten, bei denen man besser nicht als Verlierer hervorging. Das interessante daran: Die Maya saßen in Chichen Itza auf einem der größten Süßwasserspeicher der Welt, aber opferten unzählige Menschen, um den Regengott zu besänftigen und mehr Regen zu bekommen.

Heutzutage sind die Menschen die nach Chichen Itza kommen dann doch sicherer. Auch wenn die Straßenverkäufer ihr Bestes geben, die Touristen mit Jaguargeräuschen (und sonstigen Pieptönen) zu erschrecken. Diese sollen wohl auf die Stände („only one dollar!!“) aufmerksam machen. Ich habe allerdings eher die Befürchtung, dass wir dadurch desensibilisiert wurden und wenn wir mitten im Dschungel die Geräusche hören, die echte Gefahr komplett ignorieren und uns höchstens nach einem Souvenirladen und nicht nach einem Raubtier umsehen.

"Hier muss ich mal kurz übernehmen, weil Patrick kurz vor dem Ende zu faul ist, fertig zu schreiben." – Patrizia

Chichen Itza ist nämlich noch so viel mehr, als die berühmte Pyramide und die nervtötenden Straßenverkäufer. Die Mayastätte ist weitläufig und man kann das ein oder andere spannende Detail in den künstlerischen Steinsäulen finden oder sich von der unfassbaren Wucht der Größe mancher Bauwerke mitreißen lassen. Wie die Maya das damals wohl alles errichten konnten so ganz ohne Kran und modernes Schnickschnack?

Was für uns auch irgendwie interessant (aber auch etwas suspekt) war, ist, dass viele der Bauten aktuell restauriert werden. Angeblich wird dazu nur originaler Stein genutzt, der bereits auf dem Gelände verfügbar ist und alles möglichst realistisch nachgebaut. Aber sagt das mal den Bauarbeitern, die eher wahllos Steine in der Gegend herumgetragen haben oder sich im Schatten der Steinstufen amüsierten.

Wie auch immer, hier noch ein paar Impressionen und unseren obligatorischen Touristenbilder. Wer findet die Reisemaus?

2 Kommentare

  1. Mir gefallen die Bauarbeiter, da fühlt man sich wie auf Zeitreise im alten Mayareich!

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