Valle de la Luna

Das Mondtal, unser erster richtiger Ausflugsort in Chile! Ausnahmsweise haben wir hier für unser Geld sogar einen Tourguide bekommen, der uns allerlei spannende Dinge erzählt hat; über die Lage von San Pedro in der Atacama Wüste, die Gebirgszüge, die die Stadt umgeben und natürlich – über Valle de la Luna, das Mondtal, in das wir fuhren.

Dieses besondere Tal ist Teil des Salzgebirges Cordillera de la Sal. Das ist eines der zwei Gebirge, die San Pedro im Westen einschließen (das andere heißt Cordillera Domeyko). Im Osten sind es übrigens die Anden, aus denen wir ja gerade erst heraus- bzw. herunter gedüst sind (versteht mich nicht falsch, wir sind hier immer noch auf 2500m, aber das ist schon weitaus weniger luftig). Das Salzgebirge besteht tatsächlich aus Salzgestein (hab ich aber nicht testen können, Patrick hat mich davon abgehalten es abzulecken), das mit verschiedenen anderen Sedimenten vermischt durch die Verschiebung der tektonischen Platten an die Oberfläche gedrückt wird. Dadurch entsteht eine zerklüftete Karstlandschaft, die schon ein wenig bizarre Formen hervorbringt (an denen man auch schön die verschiedenen Schichten des Bodens sehen kann).

Der Name dieses Tales kommt wohl daher, dass es an jeglicher Vegetation fehlt und die weiße, runde Ebene in der Mitte der Landschaft schon irgendwie an einen Mond erinnert; oder eben zumindest an eine Mondlandschaft.

Sehr beeindruckt sind wir unter der Mittagssonne durch die Landschaft spaziert. Es ist nämlich so: Während es in Bolivien so praktisch gar keine Straßen gab und man tun und lassen konnte, was man wollte, sind hier im Nationalpark sogar fürs Wandern kleine Wege angelegt, von denen man auf gar keinen Fall abweichen darf. Praktisch für die Erhaltung der Natur, man fühlt sich aber ein bisschen wie kleine Schäfchen, die ihrem Hirten nachlaufen.

Es gab noch zwei drei weitere Stopps, in denen wir uns die Salzminen zur damaligen Gewinnung des Salzes ansehen konnten (wo größtenteils einfach Salzklumpen mit Dynamit aus dem Gestein gesprengt wurden). Dass diese irgendwann einfach liegen gelassen und nicht mehr betrieben wurden, liegt an der Entscheidung eines einzelnen Präsidenten im 20. Jahrhundert, der beschloss, dass Salz zukünftig nur noch mit Iod verkauft werden durfte. Da aber kein Fünkchen Iod im Salzgebirge vorkommt, war es wohl erschwinglicher, einfach alles liegen und stehen zu lassen und sich eine neue Beschäftigung zu suchen.

Den Abschluss der Tour bildete dann eine Fahrt zu dem Aussichtspunkt am Bild, wo wir noch ein wenig die Landschaft von oben bewundern konnten. Eigentlich soll man hier bis zum Sonnenuntergang bleiben dürfen, aber an unserem Tag schloss der Nationalpark wohl schon früher und wir fuhren nach unten, wo wir irgendwo im nirgendwo noch ein schnelles Picknick abhielten und sich der Guide (weil es sein letzter Tag war) noch einen Joint genehmigte. Nachdem wir passenderweise den ganzen Tag schon das Album The Dark Side Of The Moon von Pink Floyd gehört hatten (anlässlich des 50-jährigen Jubiläums an diesem Tag!), wurden zum Abschluss nochmal die Lautsprecher des Autoradios voll aufgedreht und folgendes Lied gespielt (ihr könnt ja reinhören, während ihr die Galerie anschaut):

Audiobegleitung zum Anschauen der Galerie
Hinweis: Nein, da hat es nicht geschneit – das ist tatsächlich alles Evaporit. Das ist ein Sediment, dass bei der Verdunstung des Wassers die Mineralien im Gestein an die Oberfläche bringt und die Landschaft so mit einer dünnen Salzkruste überzieht.

Ein Kommentar

  1. Lisbeth Hofbauer

    Hallo meine Lieben, ich bin von euren Reiseberichten sehr begeistert. In der Hoffnung dass der Osterhase auch bei euch vorbei kommt wünsche ich euch weiterhin eine gute Zeit und schicke liebe Grüße. Lisbeth

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